Die Gemeinde Riedholz soll eine neue, moderne und zukunftsgerichtete Mobilitätsinfrastruktur erhalten. Gleichzeitig soll der Strassenraum aufgewertet werden. Diese Pläne sind im «Gesamtverkehrsprojekt Riedholz» zusammengefasst. Kanton Solothurn, die Aare Seeland mobil AG und die Gemeinde Riedholz haben an einem öffentlichen Informationsanlass darüber ausführlich informiert. Interessierte Kreise konnten sich bis 5. Juli 2024 zum Projekt äussern.
Hintergrund: Mit dem «Gesamtverkehrsprojekt Riedholz» plant das Bau- und Justizdepartement des Kantons Solothurn eine attraktive Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs (ÖV) in Riedholz sowie die Erneuerung und Aufwertung der Ortsdurchfahrt. Gleichzeitig will die Aare Seeland mobil AG (asm) mit der Erneuerung des Bahntrassees ihre Anlagen zukunftsfähig optimieren. Die Gesamtkosten für diese Investition werden auf rund 25 Millionen Franken geschätzt. Nach Abzug von zu erwartenden Bundesbeiträgen werden sie je zirka zur Hälfte von der asm und dem Kanton getragen. Die Realisierung ist ab 2030 geplant.
An einer öffentlichen Veranstaltung haben die beiden Bauherren (Kanton und asm) und die Einwohnergemeinde Riedholz über das Betriebs- und Gestaltungskonzept zum Projekt informiert. Mit der neuen, zentral bei der Sonnenrainstrasse gelegenen ÖV-Drehscheibe soll einerseits der Ortsteil Attisholz an den öffentlichen Verkehr angebunden sowie komfortable Umsteigebeziehungen geschaffen werden. Die Baselstrasse wird komplett erneuert und erhält ein siedlungsverträgliches Erscheinungsbild. Die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden wird dabei grossgeschrieben.
Der Gemeinderat Riedholz hatte sich während Jahren für zwei Haltestellen eingesetzt, was sich als nicht umsetzbar herausstellte. Das Projekt mit einer zentralen Bahnhaltestelle weist wesentliche Vorteile gegenüber einer Variante mit der Aufrechterhaltung von den zwei bestehenden Bahnhaltestellen auf. Einerseits erfährt der Bahnbetrieb eine massgebliche Effizienzsteigerung und kann dadurch die Zuverlässigkeit auch bei zunehmenden Fahrgastzahlen oder Fahrplanverdichtungen (z.B. Viertelstundentakt) langfristig gewährleisten. Auf der anderen Seite hätte die Beibehaltung von zwei Bahnhaltestellen erhebliche Nachteile: unter anderem ein viel grösserer Eingriff in den Wald und die Landschaft sowie eine Reduktion der Leistungsfähigkeit für den Strassenverkehr beim Knoten Baselstrasse/Attisholzstrasse. Ein Wehrmutstropfen aller Optimierungen ist für gewisse Ortsteile, dass die Distanz zur Bahn länger wird. Inzwischen konnte der Gemeinderat mit den beiden Bauherren einen Kompromiss finden. Mit vorgesehenen Anpassungen am kommunalen Fusswegnetz sowie der geplanten Bushaltestellen kann die Qualität der ÖV-Erschliessung weiterhin auf einem guten Niveau gehalten werden. Mit diesen flankierenden Massnahmen steht der Gemeinderat hinter dem Projekt.
Das Projekt ist für die Gemeinde Riedholz und Umgebung von grosser Bedeutung. Entsprechend hoch wird eine breite Abstützung in der Öffentlichkeit gewichtet. Die Bevölkerung wurde in dieser frühen Planungsphase eingeladen, am öffentlichen Mitwirkungsverfahren zum Betriebs- und Gestaltungskonzept des «Gesamtverkehrsprojekt Riedholz» teilzunehmen. Die Mitwirkung dauerte vom 10. Juni bis 5. Juli 2024. Die wesentlichen Informationen zum Projekt sind digital abrufbar (avt.so.ch – «Mitwirkung GVP Riedholz»).
Sämtliche Beiträge aus der Mitwirkung werden auf ihre Zweckmässigkeit und Umsetzbarkeit überprüft. Das Resultat des Mitwirkungsverfahrens wird in einem Bericht zusammengefasst und publiziert.
Links
Newsletter abonnieren
Abonnieren Sie die Bahnonline.ch-Newsletter und erhalten Sie die neuesten Beiträge direkt per E-Mail. Hier können Sie sich anmelden.