Neue Kandersteger Seilbahn ist realisierbar

Die Resultate der Machbarkeitsstudie zur geplanten Seilbahn zwischen Kandersteg und dem Ski- und Wandergebiet Elsigen-Metsch sprechen eine klare Sprache: Die Bahn ist realisierbar. Bis sie aber finanziert und bewilligt sein wird, ist voller Einsatz von allen Beteiligten gefragt.

An der Infoveranstaltung stellte das Projektteam mit Vertretern der BLS, von Garaventa, der Gemeinde Kandersteg, der Elsigenalpbahnen und des Tourismus die Resultate der Studie vor, die in den letzten Monaten für das NRP-Projekt erarbeitet wurden.

«Unsere grobe Idee – eine Bahn mit maximalem Umsteigekomfort vom Bahnhof Kandersteg aus auf Elsigen zu realisieren – ist in den vergangenen fünf Monaten zu einer Vision gewachsen»

, so Lukas Eichenberger, der zusammen mit Christian Zenger die Projektleitung innehat.

Und dieser freut sich, dass die Zeichen für dieses Bahnprojekt auf Grün stehen.

«Im Jahr 2030 werde ich 50. Das scheint mir ein realistischer Zeitrahmen für die weiteren Projektschritte bis zur Lancierung und ein schönes Geburtstagsgeschenk»

, so Christian Zenger.

Sicherheitsmarge eingerechnet

Erwartungsgemäss hoch ist der finanzielle Aufwand für den Gesamtausbau der Bahn. Es wurden bewusst sämtliche Kosten abgeschätzt, um eine Übersicht zu erhalten. Nimmt man vom Bahnanschluss in Kandersteg über die Bahn, die Bergstation inklusive Hotellerie und Gastronomie bis zu den beiden zusätzlichen Sesselbahnen alles zusammen, belaufen sich die Gesamtkosten auf 65 – 95 Mio. Franken. Im aktuell frühen Stadium des Projektes sei jedoch viel Sicherheitsmarge eingerechnet worden, so Lukas Eichenberger. Das zeige auch der Vergleich mit bereits realisierten Anlagen. Beim Erarbeiten der Kostengrundlagen wurde unter anderem berechnet, welche Frequenzen mit welchen Preisen notwendig werden, damit die Bahn rentabel betrieben werden kann. Diese liegen bei rund 250‘000 Ersteintritten pro Jahr. Und diese Frequenzen liegen absolut im Bereich des Möglichen. Nicht in diesen Zahlen enthalten sind zudem grosse Zusatzeffekte, welche diese Bahn haben wird. Dazu zählen etwa die Stärkung der Hotelübernachtungen, wovon auch die Lieferanten in der Region profitieren. Zudem fliessen diese Zusatzerträge wieder in Umbauten, was das Gewerbe stärkt. Weiter gibt eine solche Bahn dem ganzen Dorf einen grossen Impuls und eine ausgewogenere Saison über das ganze Jahr, was dem Ziel der 365-Tage-Strategie der Destination entspricht.

Zeitplan ist ideal

Auch bei der Bewilligungsfähigkeit kam das Projektteam auf keine «No-gos», welche eine Bewilligung von vornherein verunmöglichen würden. Zudem sei der Zeitplan für den Eintrag im kantonalen Richtplan für das Projekt ideal. Aber die Details der Planung oder auch die Umweltverträglichkeitsprüfung stehen noch aus und es sei ein langer Weg bis zur Bau- und Betriebsbewilligung, so Lukas Eichenberger. Bei der Realisierbarkeit könne man nach heutigem Stand davon ausgehen, dass es keine unlösbaren technischen Probleme geben wird.

«Trotz der relativ langen Strecke kommt die Bahn mit nur drei Masten aus, das ist eindrücklich»

, betont Lukas Eichenberger.

Ziel des Projektteams ist es nun, bis in einem Jahr die Finanzierung der neuen Bahn inklusive Folge-Ausbauten sicherzustellen. Gelingt dies, kann mit dem Bewilligungsverfahren gestartet werden, dem aufwändigsten Teil des Projekts. Und zuletzt würde die Umsetzung folgen, dafür rechnet das Team mit rund zwei Jahren Bauzeit.


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