Bei der Brienz Rothorn Bahn herrscht für Saison 2025 Zuversicht

Bei den Verantwortlichen der Brienz Rothorn Bahn BRB herrscht Zuversicht, dass der Bahnbetrieb im Mai 2025 wiederaufgenommen werden kann. Die meisten Schäden konnten seit dem Unwetter vom 12. August 2024 behoben werden. Die Instandstellungs-Arbeiten stellten hohe Anforderungen an die Logistik und die ausführenden Fachkräfte. Bis jetzt geht man bei der BRB von rund CHF 5 Millionen Kosten aus.

Nachdem am 12. August 2024 ein schweres Unwetter über die Region Brienz niedergegangen war, hatte der Betrieb der BRB einige Tage später für diese Saison eingestellt werden müssen. Es war das gravierendste Ereignis in der Geschichte der BRB, das auf über 6 km Länge der Bahnstrecke für sehr grosse Schäden gesorgt hatte.

An der Medienkonferenz am 18. Oktober 2024 informierte BRB-Verwaltungsratspräsident Peter Flück nach einer Bahnfahrt über das wiederhergestellte Trassee auf der Alp «Mittlischten» über den Stand der ausgeführten und noch ausstehenden Arbeiten.

«Von insgesamt 35 Schadenstellen sind 28 behoben»

, so Flück.

«Die Hauptschäden am Trassee sind instand gestellt.»

Das Trassee sei wieder bis zur Morgenweidbrücke (Bahnkilometer 6,5 von total 7,6) befahrbar.

«Wir sind zuversichtlich, dass die Morgenweidbrücke rechtzeitig repariert werden kann, so dass die Saison 2025 je nach Schneebruch rechtzeitig gestartet werden kann»

, blickte Flück in die Zukunft.

Man gehe heute davon aus, dass Anfang Mai bis Planalp und ab Anfang Juni bis Rothorn Kulm der Betrieb wiederaufgenommen werden könne.

Baupersonal war hart gefordert

Die Herausforderungen für die Wiederinstandstellung des Bahntrassees und den Bauten darunter und daneben waren für das Baupersonal hoch und anspruchsvoll. Gebaut werden musste ohne Pläne und Gleisfixpunkte.

«Das Planen am Bau führte zu einer hohen Präsenzzeit aller Beteiligten»

, sagte Flück.

Drei Bauunternehmungen mussten von der Bauleitung koordiniert werden, dazu standen der Zivilschutz, eine Helikopter Unternehmung, der BRB-Bahndienst, Freiwillige und Landwirte mit ihren Transportern im Einsatz. Dazu kamen die Bedürfnisse von Dritten, der Gemeinde, den Planalp-Genossenschaften und der Landeigentümer.

Die verschiedenen Transporte auf dem Bahnweg, so weit möglich, der Strasse und dem Luftweg verlangten klare Regeln. Zudem konnten fast nur kleine Baumaschinen eingesetzt werden und viel Handarbeit war nötig. Um den Baubetrieb sicherstellen zu können, mussten ausserdem zahlreiche Prüfungen der vielen Tragkonstruktionen durchgeführt werden.

«Da wir das Gut der Vorfahren und eine hohe Qualität der Bahnanlage bewahren wollten, musste sich das Baupersonal zuerst an die Umgebung gewöhnen sowie das Handwerk mit Steinen und Geleisen lernen»

, nannte Flück eine weitere, grosse Herausforderung.

Neben der Sicherung von Hangrutschen und Stützmauern sowie der Sanierung der Brücke Milibach, der hauptsächlich für die grosse Verwüstung gesorgt hatte, wurden auch alle Entwässerungsrinnen und Abläufe wieder instand gestellt. Ebenfalls wieder funktionstüchtig ist die Haltestelle Planalp. Gefahren werden kann in dieser Saison für Gäste trotzdem nicht mehr. Auch das Berghaus Rothorn Kulm bleibt geschlossen.

Jetzt Sicherung der Morgenweidbrücke

In den nächsten vier Wochen wird die Morgenweidbrücke gesichert. «Wenn wir das haben, ist die Saison 2025 gerettet»

, so Flück.

Weiter muss im obersten Bahnperimeter Kulm noch Geröll bentfernt werden, Gleise müssen gerichtet und mit Schotter gestopft werden, Strassen und Bankette müssen instand gestellt werden, und schliesslich muss man die Strecke abnehmen. Im Mai 2025 wird die notgeflickte Weiche Planalp ersetzt und verdreckter Schotter von Oberstaffel bis Kulm ausgetauscht. Und gebaut wird noch die Natursteinmauer bei der Morgenweidbrücke.

Eine Million Spendengelder

Aktuell gehen die BRB-Verantwortlichen von rund CHF 5 Millionen Kosten für die Wiederinstandstellung der Bahnanlage aus. Das Notfallmailing vom 22. August hat in der ganzen Schweiz rund CHF 1 Million Spendengelder ausgelöst. Hängig sind zwei Gesuche über je CHF 1 Million, die beim Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern und beim Bundesamt für Verkehr eingereicht worden sind.

«Den Restbetrag müssen wir durch Auflösung von Reserven der Brienz Rothorn Bahn AG begleichen»

, sagte Flück weiter zur Finanzierung.

Dass die Arbeiten so rasch vorangegangen seien, sei nicht selbstverständlich gewesen sagte Flück. Der BRB-VR-Präsident richtete deshalb einen grossen Dank aus an alle Firmen, den Zivilschutz sowie die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die BRB-Mitarbeitenden, die Einwohnergemeinde Brienz und die Beteiligten auf Planalp und nicht zuletzt an alle Spenderinnen und Spender.


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