Der Unterhalt der 107 neuen Thurbo Züge erfolgt künftig in Rorschach. Die SBB plant für rund 75 Millionen Franken eine neue, auf die Bedürfnisse der Thurbo Flotte ausgelegte Serviceanlage. Sie wird die bestehende Anlage in Oberwinterthur mittelfristig ablösen. Es entstehen mehr als 80 Arbeitsplätze.
Die SBB, Thurbo und RegionAlps bestellten im Jahr 2022 gemeinsam 286 einstöckige Triebzüge des Typs Flirt Evo für den Regionalverkehr. 107 dieser Züge werden von der SBB Tochtergesellschaft Thurbo eingesetzt. Die Fahrzeuge werden im Zeitraum von 2026 bis 2034 etappiert abgeliefert und ersetzen die heutigen Züge. Die ersten Flirt-Evo-Züge werden vorderhand in Weinfelden instandgehalten, bis die neue Serviceanlage in Rorschach in Betrieb ist.
Die Instandhaltung der Thurbo Flotte wird im Auftrag von Thurbo durch die SBB erbracht. Dieses Modell bewährt sich, da Thurbo von den Kompetenzen der SBB in der Fahrzeug-Instandhaltung profitiert und sich dadurch vollumfänglich auf die Produktion eines kostengünstigen Regionalverkehrsangebots für die Ostschweiz konzentrieren kann. Heute erfolgt der grösste Teil der Instandhaltung an Thurbo Zügen am SBB Standort in Oberwinterthur.
Das primäre Einsatzgebiet der Thurbo Flotte ist die Ostschweiz. Da die heutige Serviceanlage für Thurbo Züge in Oberwinterthur zu kurze Gleise für die neuen, längeren Züge hat, planen die SBB und Thurbo den Bau einer neuen Serviceanlage für die Thurbo Züge auf dem Gebiet der Gemeinden Rorschach und Rorschacherberg. Die SBB wird rund 75 Millionen Franken investieren.
Serviceanlage mit drei Gleisen für Instandhaltung und Reparaturen
Die Serviceanlage ist im Bereich des ehemaligen Lokdepots auf SBB Areal geplant. Baustart wird gegen Ende dieses Jahrzehnts sein. Vorab erfolgt ein vom Bundesamt für Verkehr geführtes Plangenehmigungsverfahren. Die Inbetriebnahme der neuen Instandhaltungshalle ist Ende der 2020er-Jahre bzw. Anfang der 2030er-Jahre geplant. Für die regelmässige Wartung der neuen, bis zu 75 Meter langen Züge werden künftig drei 150 Meter lange Gleise zur Verfügung stehen. Auch Reparaturen oder der Tausch von Komponenten wie beispielsweise Klimageräten oder Stromabnehmern werden in der Serviceanlage ausgeführt.
Realisiert werden total sechs Standplätze mit teilweise fest installierten Dacharbeitsbühnen und Gleisgruben sowie Krananlagen und Seitenarbeitsbühnen. Diese ermöglichen die sichere und effiziente Arbeit ober- und unterhalb der Züge. Die SBB prüft, ob gewisse Gebäudeteile in nachhaltiger Holzbauweise realisiert werden können; zudem werden Photovoltaik-Anlagen installiert sowie ökologische Ausgleichsflächen geschaffen. Die bereits bestehende Aussenreinigungsanlage wird weiterhin genutzt.
Mit der Realisierung der neuen Serviceanlage entstehen mehr als 80 Arbeitsplätze in den Bereichen Technik, Reinigung, Logistik, Arbeitsvorbereitung und Administration. Um den Rahmenbedingungen bezüglich Umwelt und Betrieb bestmöglich zu entsprechen, steht die SBB in engem Kontakt mit den Stellen der Standortgemeinden sowie dem Kanton St. Gallen.
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