Eisenbahn Romantik: Die Rigi – Zwei Bahnen auf einem Berg
Seit 150 Jahren geht es mit der Zahnradbahn auf die Rigi, am Südhang mit der roten und am Nordhang mit der blauen. Jetzt mischen Züge in Weiss-Bronze den Betrieb auf.
Die Vitznau-Rigi-Bahn an der Südseite des Berges führt vom Vierwaldstätter See bis zum Gipfel. Zahnradpionier Nikolaus Riggenbach war die treibende Kraft beim Bau dieser ersten Bergbahn Europa. Die Rigi-Bahner von heute ehren ihn und seine Mitstreiter mit einer Ausstellung und halten die Strecke in Schuss. Mit ihren historisch interessanten roten Elektrotriebwagen transportieren sie nicht nur Personen, sondern versorgen auch die autofreie Rigi mit Gütern, schleppen sogar einen LKW mit Fracht nach oben.
Die Arth-Rigi-Bahn an der Nordseite des Berges hat nicht weniger zu bieten. Es geht an steilen Felswänden und Wasserfällen entlang. Eine beliebte Station ist der Wallfahrtsort Rigi Klösterli, und in Goldau gibt es Anschluss an Regional- und Fernverkehrszüge. Neben den blauen Elektrotriebwagen verkehrt Triebwagen Nr. 6, das älteste funktionstüchtige Zahnradbahn-Elektrofahrzeug der Welt. Seine Farben, Bronze auf weissem Untergrund, gelten als Vorbild für die neue Fahrzeug-Generation auf der Rigi.
Stadler Rail in Bussnang stellte sechs Gelenktriebwagen her und passte sie an die Bedürfnisse auf der Rigi an. Federleicht sind sie durch einen Aluminiumkasten und weniger Drehgestelle, schliesslich gilt es, die enorme Steigung von bis zu 250 Promille zu überwinden. Darüber hinaus gib es zeitgemässe Entwicklungen wie die Rückführung von Bremsenergie und die Steigerung der Geschwindigkeit. Durch das neue farbliche Design sollen die beiden Rigi-Bahnen nun auch optisch zu einem Betrieb zusammenwachsen. Und doch wollen sich die Rigi-Bahner, die mit Herz ihren historischen Fahrzeugen verbunden sind, bei allem Fortschritt ein wenig Wehmut nicht verkneifen.
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