Das Neubauprojekt in Hospental für die Instandhaltung des Rollmaterials und den Infrastrukturstützpunkt kann nicht wie beabsichtigt realisiert werden. Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission und die Eidgenössische Kommission für Denkmalschutz haben sich aus Gründen des Ortsbildschutzes gegen das Bauvorhaben ausgesprochen.
Durch den Schutz des Ortsbildes von Hospental im ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz) sowie dem Status des alten Bahnhofgebäudes als schützenswertes Einzelobjekt, hat die Matterhorn Gotthard Bahn bei der Erarbeitung des Vorprojekts und in Absprache mit der Denkmalpflegefachstelle des Kantons Uri ein Gutachten der beiden zuständigen Fachkommissionen des Bundes eingeholt.
Die Kommissionen kommen im gemeinsamen Gutachten nun zum Schluss, dass das Projekt eine schwerwiegende Beeinträchtigung des Ortsbildes von Hospental darstellt. Das alte Bahnhofgebäude, welches dem Neubau weichen sollte, sei zudem zu erhalten.
Die Matterhorn Gotthard Bahn ist im Dialog mit dem Bundesamt für Verkehr und dem Kanton Uri zum Schluss gekommen, das Projekt in Hospental nicht weiter zu verfolgen.
Die Matterhorn Gotthard Bahn bekennt sich aber klar zu einem Neubau im Urserntal, um den langfristigen Erhalt der Arbeitsplätze zu garantieren sowie zeitgemässe und sichere Arbeitsbedingungen zu bieten. Weitere wichtige Punkte sind die kurze Reaktionszeit im Störungs- und Ereignisfall sowie die Erhöhung von Produktivität und Verfügbarkeit durch Konzentration an einem Standort.
Die Matterhorn Gotthard Bahn wird nun in enger Abstimmung mit dem BAV, den zuständigen Behörden des Kantons und der Gemeinde sowie den verschiedenen Schnittstellenpartnern die technische Machbarkeit einer Neubauvariante im Bereich der heutigen Werkstätte in Andermatt prüfen.
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Wenn ich die Visualisierung betrachte, habe ich persönlich den Eindruck, dass die Anlage so wie geplant sich nicht gut ins Gesamtbild einpasst. Diese doch recht klobig wirkenden Gebäude hätten meiner Ansicht nach besser ins Ortsbild gepasst, wenn statt wie vorgesehen Flachdächer je ein Giebeldach aufgesetzt worden wären.
So etwas müsste man doch eigentlich als Bauherr erwarten, ohne schon übereilt ein kostspieliges Vorprojekt ausarbeiten zu lassen – das ISOS ist schliesslich ebenso wenig geheim wie die Tatsache eines unter Schutz stehenden Einzelobjekts. Aber Bahnen und Architekten scheinen immer wieder das Gefühl zu haben, sie stünden über den Gesetzen für die normalen Sterblichen (siehe auch das brachiale Vorgehen der SBB im Kanton Zürich im Zusammenhang mit den geplanten, monströsen S-Bahn-Abstellanlagen). Und wie Hubert Sieber richtig bemerkt: Man arbeitet mit groben Klötzen, wie wenn es keine Umgebung gäbe… Tja, wieder mal den Dickkopf an die Wand geknallt, und der Steuerzahler übernimmt die Kosten.