Die Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel waren 2020 erneut sehr sicher unterwegs. Die Unfallzahlen lagen im Schwankungsbereich der letzten Jahre. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung der Sicherheit können nur schwer abgeschätzt werden. Dies geht aus dem Sicherheitsbericht 2020 des BAV hervor.
Die Zahl der schweren Unfälle und der Schwerverletzten nahm nach einem vorübergehenden Anstieg im Jahr 2019 im 2020 wieder ab. Dem Bundesamt für Verkehr (BAV) wurden letztes Jahr insgesamt 178 schwere Unfälle gemeldet. 27 Personen wurden dabei getötet und 122 schwer verletzt. Unter den Todesopfern befinden sich drei Passagiere, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren. 14 Menschen kamen ums Leben, weil sie sich unbefugt auf Bahnanlagen aufhielten, acht Menschen verloren bei Unfällen mit öV-Fahrzeugen ihr Leben und es starben zwei Angestellte von Transportunternehmen. Mit dem «Lockdown» von März bis Mai 2020, den der Bundesrat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verfügte, wurde der öffentliche Verkehr stark ausgedünnt. Dementsprechend gingen die Zahl der Passagiere und die von ihnen zurückgelegten Kilometer erheblich zurück. Nach dem «Lockdown» nahmen sie zwar wieder zu, blieben aber unter den Werten der letzten Jahre. Die Auswirkungen auf die Sicherheit können nur schwer abgeschätzt werden. Die Unfallzahlen wären ohne die coronabedingten Einschränkungen im vergangenen Jahr möglicherweise höher ausgefallen. Ein beträchtlicher Teil der Unfälle im öV wird indes unabhängig von der Anzahl der Personen in den öffentlichen Verkehrsmitteln verursacht, zum Beispiel, wenn Signale nicht beachtet werden. Im Vergleich mit anderen Ländern in Europa schneidet die Schweiz bei der Sicherheit der Eisenbahnen insgesamt sehr gut ab, sie liegt auf dem zweiten Gesamtrang. Eine Ausnahme bilden die Arbeitsunfälle, vor allem auf Baustellen. Da liegt die Schweiz im europäischen Vergleich nach wie vor zurück. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Schweiz der Betrieb während Bau- und Sanierungsarbeiten weiterläuft. Um die Situation zu verbessern, setzt das BAV bei der Sicherheitsaufsicht in diesem Bereich nach wie vor einen Schwerpunkt.
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