PR-Aktion der SOB im St. Galler Tagblatt und im Regionaljournal Ostschweiz für die Testfahrten von automatischen Zügen.
Der Traum von automatischen Zügen lebt bei der SOB weiter, obwohl das Programm Smartrail 4.0 vom Bundesamt für Verkehr BAV gestoppt wurde. Die beiden Firmen Rail Systems Engineering RSE und Stadler Rail nutzen das ATO-Pilotprojekt der SOB, um sich im Bereich Fahrassistenz und automatischer Betrieb zu etablieren. Das Projekt wird durch das BAV finanziert.
Der erste Schritt mit nächtlichen Testfahrten ist abgeschlossen. Man wartet nun auf die Bewilligung des BAV, um das automatisierte Fahren auch tagsüber zu testen, allerdings noch ohne Fahrgäste.
Für den Vorsitzenden der Geschäftsleitung der SOB, Thomas Küchler, sind diese Versuche nur eine Zwischenlösung bis zur vollständigen Automatisierung, die für eine Erreichung der Klimaziele und die kommenden Herausforderungen wie die prognostizierte Zunahme der Mobilität unabdingbar sei. Ziele des Projekts sind, Zitat:
«den Bahnverkehr leistungsfähiger und wirtschaftlicher zu machen.»
Momentan zeichnen sich die ETCS Level 1 LS-Züge eher durch eine Vernichtung der Knotenkapazitäten aus, da die notwendigen Redundanzen für die Sicherheit sehr tiefe Annäherungsgeschwindigkeiten verlangen.
Es ist beinahe schon eine Tradition, dass Leute aus der Infrastruktur lieber auf technische Spielereien setzen als auf ihr Lokpersonal, welches die Züge seit Jahren zuverlässig und mit viel Fach-Knowhow führt.
Dies führt beim Lokpersonal zunehmend zu Unzufriedenheit und Frustration, denn die Assistenzsysteme sind bei weitem nicht so perfekt wie angedacht und müssen in der Praxis permanent überwacht und korrigiert werden, da die Verantwortung nach wie vor beim Lokführer liegt. Ohne permanente Eingriffe des Lokpersonals ist ein sicherer Betrieb aktuell nicht denkbar. Und um die Fahrkompetenz zu erhalten, wird dem Lokpersonal empfohlen, so oft als möglich manuell zu fahren; was eine Umsetzung definitiv ad absurdum führt.
Im Moment geht der «Mann der Innovation» davon aus, dass die vollständige Automatisierung bis 2040 weitgehend umgesetzt ist.
Der VSLF ist gespannt, wie sich diese Kommunikation auf die Rekrutierungen von dringend benötigtem Lokpersonal der nächsten Jahre bei der SOB auswirken wird.
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