Vom 8. bis 10. März 2022 werden auf rund 28.000 Quadratmetern in zwei Hallen der Messe Karlsruhe digitale vernetzte Mobilitätssysteme präsentiert, die sowohl an den individuellen Bedürfnissen des Fahrgasts ausgerichtet sind und auf eine flexible on-demand-Kombination verschiedener Verkehrsträger aufbauen, als auch Lösungen für Verkehrsunternehmen und deren Verkehrsplanung, Flottenmanagement oder Personalplanung bieten. Die begleitende Konferenz lädt mit 150 Referenten in 30 Sessions zu praxisnahen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops ein.
«Nachdem die IT-TRANS 2020 aufgrund der Entwicklungen rund um das Coronavirus abgesagt werden musste, freuen wir uns sehr, die internationale Fachwelt des öffentlichen Personenverkehrs in unseren Messehallen wieder begrüssen zu dürfen»
, sagt Projektleiter Jochen Georg.
«Die Relevanz unseres Messethemas ist nach wie vor hoch: bereits 190 Aussteller aus 27 Ländern haben ihre Standflächen gebucht, das entspricht 75 % der Gesamtfläche.»
Future Mobility Award – Verleihung am 7. Juli in Baden-Baden
Nicht nur für bekannte Branchengrössen ist die IT-TRANS eine wichtige Plattform, um ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Auch zahlreiche Start-ups sind mit ihren innovativen Ideen vertreten Die Beteiligung deutscher Newcomer wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Programms zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland gefördert. Aber auch nicht-deutsche Start-ups erhalten spezielle Konditionen für ihren Messeauftritt.
Bereits im Vorfeld der IT-TRANS werden aufstrebende Jungunternehmen von der Messe Karlsruhe gewürdigt. Gemeinsam mit der Fachzeitschrift Nahverkehrs-praxis und aen – automotive. engineering. network zeichnet die Messe Karlsruhe weltweite Start-ups aus, die zukunftsfähige Ideen und Wege für eine nachhaltige Mobilität konzipieren. Die Bekanntgabe des Gewinners und die Preisverleihung des Future Mobility Award finden im Rahmen der Regionalkonferenz Mobilitätswende am 6. und 7. Juli 2021 in Baden-Baden statt.
Am 6. Juli 2021 erhalten die Finalisten zunächst die Chance, ihr Konzept vor der Expertenjury und einer breiten Öffentlichkeit virtuell zu pitchen. Highlight des Tages wird die Keynote des Fachbereichsleiters Volkswirtschaft und Business Development beim VDV, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V., Dr. Till Ackermann. Er spricht zum Thema «Die digitale Transformation des ÖPNV im Spannungsfeld von Politik und Start ups». Die Verleihung des Future Mobility Award findet dann am 7. Juli statt, das Gewinner-Start-up erhält einen Geldpreis von 5.000 Euro sowie ein professionelles Coaching-Programm. Sowohl die Vorstellung und Auszeichnung der Start-ups als auch alle weiteren Rahmenprogrammpunkte können im Livestream mitverfolgt werden.
- Weitere Informationen gibt es unter www.future-mobility-award.com
Intelligente Lösungen für neue Herausforderungen
Eine zentrale Rolle der IT-TRANS werden auch 2022 pandemiebedingte Herausforderungen und Entwicklungen spielen.
«Die Auswirkungen der Pandemie werden unsere Branche noch über Jahre begleiten»
, weiss Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbunds.
«Gerade im Hinblick auf die Veränderungen im Arbeitsalltag, zum Beispiel die vermehrte Verlagerung ins Homeoffice, arbeiten wir an flexiblen und bedürfnisorientierten Lösungen für unsere Fahrgäste.»
So kommen alternative Mobilitätskonzepte, wie Mobility-as-a-Service (MaaS), dem Bedürfnis des Fahrgasts nach Flexibilität und Komfort entgegen. Auch dem erhöhten Informationsbedürfnis der Fahrgäste soll mit intelligenten Softwarelösungen entsprochen werden.
Eine der zentralen Anforderungen bildet die Echtzeitinformation über die Auslastung der Fahrzeuge. Der ÖPNV sieht sich vor die Herausforderung gestellt, sicherzustellen, dass Busse und Bahnen nicht überfüllt sind – auch über die Pandemie hinaus. Der Karlsruher IT-TRANS-Aussteller INIT bietet mit dem System zur Fahrgastlenkung MOBILEguide ein Stufenkonzept, das es Verkehrsunternehmen ermöglicht, die Auslastung ihrer Fahrzeuge zu prognostizieren und die erwarteten Besetztgrade in ihre Fahrgastinformationen zu integrieren sowie für die Betriebssteuerung zu nutzen. In einer Grundstufe erfolgt die Besetztgradinformation anhand von Erfahrungswerten, in seiner Ausbaustufe berücksichtigt MOBILEguide Echtzeit-Fahrgastzähldaten sowie historische Daten des typischen Ein- und Ausstiegsverhaltens an den einzelnen Haltestellen. So können Verkehrsunternehmen ihren Fahrgästen in ihrer Fahrgastinformation, zum Beispiel über Apps, mit höchstmöglicher Genauigkeit angezeigt werden, in welchen Fahrzeugen ihnen voraussichtlich wie viel Platz zur Verfügung steht, sodass sie den gebotenen bzw. gewünschten Abstand wahren oder auch eine geeignetere Alternativverbindung wählen können.
Auch mit ihren anderen Kernthemen widmet sich die IT-TRANS mit ihrer begleitenden dreitägigen Konferenz der zunehmend vielfältigen, digital vernetzten und urbanen Mobilität: So gehören das kontaktlose Ticketing, 5G und Telekommunikation, der Einsatz Künstlicher Intelligenz, Autonomes Fahren, on-demand Mobilitätsangebote, ebenso wie Datenspeicherung und kontrolle zu den Schwerpunktthemen des globalen Branchentreffens und der zahlreichen Fachvorträge der Konferenz. Der dazugehörige Call-for-Papers erfolgt Ende August 2021.
Karlsruhe: Die Modellregion für Mobilität in Europa
Im Bereich Mobilität gilt Karlsruhe als bedeutende Modellregion und etablierter Innovationsstandort. Das intermodale Tram-Bahn-System der Stadt ist international als Karlsruher Modell bekannt. Das 2017 unter der Leitung des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) ins Leben gerufene Projekt regiomove verbindet öffentliche und private Mobilitätsanbieter und ermöglicht eine Kombination verschiedener Transportmittel. Ob mit Fahrrad, Bus, Zug, Auto, Roller oder Regional- und Stadtbahn – über die gemeinsame Regiomove-App werden die Fahrten geplant, gebucht und bezahlt. So wird den Fahrgästen eine nahtlose Mobilitäts- und Servicekette aus einer Hand ermöglicht.
Auch durch die hohe Dichte der angesiedelten Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnik sowie die Etablierung der Stadt als drittgrösster IT-Standort Europas ist Karlsruhe seit langem ein weltweiter Vorreiter im Bereich Software für urbane Mobilität; In Karlsruhe werden intelligente Systeme für Verkehrsleitung, -planung und -informationen entwickelt und erprobt, die in aller Welt zum Einsatz kommen. Vor dem Hintergrund ihrer Expertise in diesem Bereich und der namhaften Karlsruher Forschungseinrichtungen engagiert sich die Fächerstadt auch in einer Themenpartnerschaft für das EU-Projekt «Städtische Mobilität». Zusammen mit der Europäischen Kommission, Mitgliedsstaaten, Experten und Interessengruppen zeigt sich Karlsruhe für das Themenfeld «Urbane Mobilität» verantwortlich. Der Ausbau des Karlsruher Strassenbahnsystems findet dabei weltweit Anerkennung und festigt die Rolle der Stadt als Modellregion für die Mobilität der Zukunft. Zudem dient Karlsruhe als Testfeld für die Entwicklung autonomen Fahrens. So werden im Projekt «EVA-Shuttle» (Elektrisch-Vernetzt-Automatisiert) vernetzte und autonom fahrende Mini-Busse in Karlsruhe unter realen Bedingungen, jedoch stets noch mit Sicherheitsfahrer, getestet.
Mit einer Partnerschaft mit dem Weltverband für öffentliches Verkehrswesen UITP in der «UITP Karlsruhe Mobility Innovation Partnership» wird dieser Vorreiterrolle der Region Rechnung getragen. Untermauert wird die Partnerschaft mit einem UITP-Verbindungsbüro in Karlsruhe, das ebenso ein Novum darstellt wie das regionale UITP-Regional Training Centre Karlsruhe.
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