Erster Auftrag in Neuseeland: Stadler und Kiwi Rail unterzeichnen Vertrag über 57 Streckenlokomotiven

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Visualisierung der hochmodernen Stadler Co’Co’-Schmalspurlokomotive für Kiwi Rail. / Quelle: Stadler

Stadler und Kiwi Rail haben einen langfristigen Rahmenvertrag mit einem ersten Abruf für die Lieferung von 57 Streckenlokomotiven unterzeichnet. Der Auftragswert der Erstbestellung beläuft sich auf rund 228 Millionen Euro. Damit liefert Stadler zum ersten Mal Schienenfahrzeuge nach Neuseeland.

Kiwi Rail und Stadler haben einen Rahmenvertrag und einen ersten Lieferabruf für die Entwicklung und die Herstellung von 57 Streckenlokomotiven unterzeichnet. Kiwi Rail ist ein staatliches Unternehmen der neuseeländischen Regierung, das für das nationale Schienennetz Neuseelands zuständig ist und den neuseeländischen Schienengüterverkehr sowie Fährdienste zwischen den Inseln betreibt. Seit mehr als 150 Jahren verbindet die neuseeländische Eisenbahn Gemeinden miteinander und befördert Güter und Menschen durch das ganze Land.

Im Rahmen dieses Vertrags wird Stadler eine hochmoderne Co’Co’-Schmalspurlokomotive liefern. Diese ist auf die Anforderungen und die spezifischen Betriebsabläufe von Kiwi Rail zugeschnitten und enthält bewährte Komponenten und Systeme. Die neuen Lokomotiven werden im Güter- und im Personenverkehr eingesetzt, vor allem auf der Südinsel mit ihrer anspruchsvollen Streckentopografie.

Entsprechend der Ausrichtung von Stadler auf nachhaltige Lösungen für den Schienenverkehr werden die Lokomotiven die neuste europäische Abgasnorm (Stufe V) erfüllen. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Verringerung der Stickoxid- und Partikelemissionen und der damit verbundenen Kosten für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit, sondern auch zu einer optimierten Verbrennung, was den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen senkt. Mit der Entscheidung für Lokomotiven der Stufe V von Stadler bekräftigt das Unternehmen Kiwi Rail seinen Einsatz dafür, eine äusserst energieeffiziente und emissionsarme Beförderungsart für Neuseeland anbieten zu können.

Die Schmalspurlokomotiven (Kapspur/1067 Millimeter) mit zwei Kabinen sind mit einem Dieselmotor mit einer installierten Leistung von 3000 kW ausgestattet. Dieser ermöglicht Kiwi Rail in vielen Fällen, die Züge mit weniger Lokomotiven zu betreiben als beim derzeitigen Service.

Jede der beiden Kabinen wird in enger Zusammenarbeit mit Kiwi Rail und nach den neusten europäischen Standards entworfen, um ein ergonomisches, komfortables und sicheres Arbeitsumfeld für die Ingenieurinnen und Ingenieure von Kiwi Rail zu schaffen.

Greg Miller, Chief Executive der Kiwi Rail Group, sagt, die Lokomotiven stünden für eine neue Ära der Eisenbahn in Neuseeland:

«Die 57 Lokomotiven werden unsere Südinselflotte ersetzen, die ein Durchschnittsalter von 47 Jahren aufweist. Die qualitativ hochwertigen, kraftstoffsparenden und leistungsstärkeren Lokomotiven von Stadler werden es uns ermöglichen, für einen zuverlässigeren Service zu sorgen und mehr Güter der Südinsel Neuseelands von der Strasse auf die Schiene zu bringen. Die emissionsarmen Lokomotiven sind auch ein wichtiger Schritt im Rahmen des Plans von Kiwi Rail, bis 2050 emissionsneutral zu sein.»

Dazu ergänzt Greg Miller:

«Es ist eine Freude, mit Stadler zusammenzuarbeiten. Der professionelle Austausch, die Qualität des Engagements und die hochmodernen Designs von Stadler stellen sicher, dass wir mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, das ein hervorragendes Ergebnis für Kiwi Rail und Neuseeland liefert. Auf diese Weise werden die Vorteile des technologischen Fortschritts unserer Flotte auf der Südinsel auch in Zukunft zugute kommen. Ich freue mich schon sehr darauf, die ersten neuen Lokomotiven 2024 an unserer Küste in Kaikoura fahren zu sehen.»

Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO ad interim von Stadler, sagt:

«Es ist für Stadler eine grosse Ehre, unsere modernen und technologisch innovativen Lokomotiven ein erstes Mal nach Neuseeland liefern zu dürfen. Wir danken Kiwi Rail für diesen Auftrag und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.»

Dr. Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Marketing & Sales und stellvetretender CEO von Stadler, kommentiert:

«Wir sind sehr stolz darauf, unseren ersten Vertrag für Neuseeland unterzeichnet zu haben und setzen uns für eine langfristige Partnerschaft mit Kiwi Rail ein. Mit unserem breiten Portfolio an modularen und kundenspezifischen Fahrzeuglösungen, umweltfreundlichen Traktionskonzepten, digitalen Lösungen und massgeschneiderten Expertendienstleistungen sehen wir die Chance, Kiwi Rail und der Mobilität in Neuseeland über die Lieferung des ersten Projekts hinaus einen weiteren Mehrwert zu bieten.»

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6 Kommentare

  1. Eine Eurodual-Zweikraftlok mit 25 KV 50 Hz Wechselstorm und 1.5 KV Gleichstrom auf Kapspur für die Nordinsel wäre wohl als nächstes das Mass der Dinge für Kiwirail. So könnten Züge ohne Umspannen von Auckland bis nach Wellington sowohl im Güter- wie auch im Personenverkehr geführt werden. Dies unter grösstmöglicher Ausnutzung des Fahrdraht bis die Elektrifizierungslücken auf der Nordinsel-Hauptstrecke geschlossen sind.

    • ob sich eine Eurodual auf der Nordinsel bei nur rund 500 Km elektrifizierter Strecke lohnt? ausserdem müsste einiges angepasst werden wegen der geringeren Spurweite. würde die dann Kapdual heissen? aber wirtschaftlich und ökologischer wäre sie wohl schon als nur der aktuelle Mix der in Neuseeland unterwegs ist. aber sehr viel Geld müsste auch investiert werden. wie viel Zeit und Geld eine Umstellung auf Elektrobetrieb kosten sieht man ja aktuell bei Caltrain im Silicon Valley und dort ist es nur eine vergleichsweite kurze Strecke welche elektrifiziert wird.

  2. sind diese Loks reine Diesel- oder doch dieselelektrische Loks? etwas mehr technische Details wären manchmal auch interessant. gibt es einen Grund, dass nur die beiden Führerstände die volle Breite haben und der Rest dazwischen schmaler ist?

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