Der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen – der sogenannte Modalsplit – stagniert seit Jahren. Eine vom Verband öffentlicher Verkehr (VöV) in Auftrag gegebene Studie hat mehrere Massnahmen eruiert, wie der Modalsplit nachhaltig gesteigert werden kann. Dass die Branche innovativ und aktiv ist, haben heute VöV, SBB, Postauto und RBS an einer Medienkonferenz in Bern mit konkreten Beispielen aufgezeigt.
Der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen in der Schweiz – der sogenannte Modalsplit – beträgt 28 Prozent (gemessen an den zurückgelegten Distanzen). Eine vom VöV beim Genfer Planungsbüro Citec in Auftrag gegebene Studie beschreibt und analysiert, wie der öV wieder Verkehrsanteile gewinnen kann. Werden die vorgeschlagenen Massnahmen koordiniert, können sie eine wesentliche Steigerung des öV-Modalsplit ermöglichen.
Gefordert sind dabei nicht nur die Politik und die Behörden, sondern auch die Transportunter- nehmen selbst. An der heutigen VöV-Tagung «öV-Mobilität der Zukunft» mit einem Referat von Bundesrätin Simonetta Sommaruga haben zahlreiche Transportunternehmen Massnahmen vorgestellt, mit denen der öV-Anteil am Modalsplit gesteigert werden kann.
Und sie haben diese Herausforderung angenommen. So setzt Postauto auf zukunftweisende Lösungen wie das «on demand»-Ruftaxi in Appenzell oder auf das Projekt «Mobility as a service», in dem ein Abonnement für verschiedenste Mobilitätsformen gültig ist. Christian Plüss, Vorsitzender der Geschäftsleitung, erklärt dazu:
«Der öffentliche Verkehr muss und wird sich weiter entwickeln. Dazu nutzen wir die neuen digitalen Möglichkeiten, um gemeinsam intelligente und vernetzte Mobilitätslösungen auf den Markt zu bringen.»
Genau da knüpft auch die SBB an. Unterschiedliche Mobilitätsformen sollen künftig noch stärker integriert werden, sagt SBB CEO Vincent Ducrot:
«Hinzu wollen wir unsere Flexibilität in der Fahrplangestaltung erhöhen. Es braucht aber auch den verkehrsträgerübergreifenden Massnahmen-Mix – in der Raumplanung wie auch bei Angebotsentwicklungen.»
So sind im Tessin die Unterrichtszeiten der Hochschule SUPSi seit September an den Fahrplan der Regionalzüge angepasst, was eine bessere Verteilung der Auslastung ermöglicht und so den Modalsplit fördert.
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) schliesslich setzt – unter anderem – auf bestmöglichen Komfort:
«Der RBS als öV-Unternehmung im Mittelland muss maximalen Alltagsnutzen für Pendler, Schüler und Freizeitfahrgäste bieten. Dies erreichen wir mit dichtem Takt, hochwertigen und sauberen Zügen und Bussen, sowie und der Pflege von Details für eine sehr hohe Verlässlichkeit»
, sagte RBS-Direktor Fabian Schmid.
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