Der Bahnhof Wädenswil wird künftig von fast einem Drittel mehr Reisenden benutzt. Um diese Zunahme bewältigen zu können, plant die SBB im Auftrag des Bundes den Ausbau des Bahnhofs. Um die beste Lösung evaluieren zu können, schreibt die SBB einen öffentlichen Projektwettbewerb aus.
Für den Ausbauschritt 2035 hat der Bund die SBB mit dem Ausbau des Bahnhofs Wädenswil beauftragt. Dabei müssen auch städtebauliche, denkmalpflegerische und verkehrstechnische Aspekte beachtet werden. Um für den Ausbau die beste Lösung zu finden, lanciert die SBB am 18. November 2021 einen öffentlichen Projektwettbewerb. Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten setzt die SBB eine Wettbewerbsjury ein, die von weiteren Fachleuten begleitet und beraten wird. In der Jury unter dem Vorsitz der Architektin Katrin Schubiger sind neben der SBB auch die Stadt Wädenswil sowie weitere Jurymitglieder vertreten. Die Gewinner des Projektwettbewerbes stehen voraussichtlich Ende 2022 fest.
Der Bahnhof Wädenswil wird täglich von rund 20’000 Reisenden benutzt. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Ein- und Aussteigenden mittelfristig um einen Drittel zunimmt. Um diesen Anstieg bewältigen zu können, plant die SBB die Infrastruktur am Bahnhof auszubauen und gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes anzupassen. Reisende profitieren künftig von mehr Platz auf den Perrons, von durchgehend hindernisfreien Wegen zu allen Zügen sowie von verbesserten Umsteigemöglichkeiten zwischen SBB- und SOB-Verbindungen.
Mehr Platz auf den Perrons sowie durchgehend stufenfreies Ein- und Aussteigen
Mit dem Ausbau werden die bestehenden Perronanlagen am Bahnhof Wädenswil erweitert. Das Perron Gleis 1/9 wird verlängert und verbreitert. Das Mittelperron Gleis 2/3 wird ebenfalls verbreitert. Dazu wird das heutige Gleis 3 entfernt, das heutige Gleis 4 wird zu einem Multifunktionsgleis (neu Gleis 3) umgebaut. Zudem werden die Perrondächer entsprechend angepasst. Reisende profitieren von mehr Platz auf dem Perron und können sich dank dem zusätzlichen Witterungsschutz noch besser über die ganze Perronlänge verteilen. Das sorgt für weniger Gedränge beim Einsteigen und erhöht wiederum die Pünktlichkeit. Die Züge in Richtung Zürich verkehren künftig ab Gleis 1 und in Richtung Pfäffikon SZ ab Gleis 2.
Der Bahnhof soll zudem vollständig gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) umgebaut werden. Dazu erhöht die SBB die Perrons durchgehend und passt die Treppen- und Rampenzugänge der bestehenden Personenunterführung Wädenswil an die neue Perronanlage an. Reisende profitieren so von durchgehend stufenfreien Wegen zu den Zügen. Stufenfreies Ein- und Aussteigen ist auch für Reisende mit Rollkoffern oder Kinderwagen ein Komfortgewinn und beschleunigt das Umsteigen. Dies dient wiederum der Pünktlichkeit.
Bessere Umsteigemöglichkeiten dank einer neuen Personenunterführung und dem Ausbau der SOB-Anlage
Ein weiteres Kernstück des Ausbaus ist der Bau einer neuen Personenunterführung. Diese befindet sich südlich der städtischen Unterführung Merkurstrasse und verbindet künftig alle Perrons der SBB und der SOB. Das erleichtert das Umsteigen zwischen den Zügen der SBB und der SOB und entlastet zugleich die bestehende Personenunterführung Wädenswil. Lifte sorgen dabei für durchgehend stufenfreie Wege in die Unterführung und auf die Perrons. Die städtische Unterführung Merkurstrasse gewährleistet weiterhin den Zugang zum See, aber nicht mehr zu den Perrons.
Weiter wird der Bahnhof für die Züge der SOB ausgebaut. Mit dem Bau von einem zusätzlichen Gleis auf Stadtseite verfügt die SOB künftig über zwei separate Gleise: Dem heutigen Gleis 9, sowie dem neuen Gleis 8, das mit einem neuen Aussenperron erschlossen wird. Reisende ab Einsiedeln profitieren am Bahnhof Wädenswil künftig von einem perrongleichen Anschluss in Richtung Zürich, was das Umsteigen deutlich erleichtert.
Die engen Platzverhältnisse am Bahnhof Wädenswil führen dazu, dass mit dem Ausbau die Bahnhofstrasse verschmälert wird: Der nun lancierte Projektwettbewerb soll auch Lösungen zur Nutzung und Gestaltung der Aussenräume, zur künftigen Verkehrsführung, sowie zur Verschiebung des Güterschuppens aufzeigen. Die Partnerinnen Stadt Wädenswil und SOB werden in allen Projektphasen eingebunden.
Die Arbeiten starten voraussichtlich im Jahr 2027
Derzeit erarbeitet die SBB das Vorprojekt und wird dieses voraussichtlich Anfang 2024 abschliessen. Die Realisierung des Projektes erfolgt voraussichtlich ab dem Jahr 2027 und dauert rund sechs Jahre. Um Synergien zu nutzen, realisiert die SBB während dem Ausbau notwendige Unterhaltsarbeiten an Gleisen und Fahrleitungen. Die Kosten für den Ausbau des Bahnhofes inklusive Unterhaltsarbeiten belaufen sich auf rund 125 Millionen Franken und werden durch den Ausbauschritt 2035 des Bundes finanziert.
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