Der Riehener Einwohnerrat hat mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass der geplante Ausbau der S-Bahnlinie S6 mit einem Doppelspurausbau mitten durch den historischen Dorfkern von Riehen realisiert werden soll. Ein solcher Doppelspurausbau hätte nicht nur eine noch grössere Trennwirkung im Dorfkern zur Folge, sondern würde auch für die angrenzenden Liegenschaften gravierende Nachteile mit sich bringen. Zudem würden wichtige Fuss- und Velowegverbindungen und eine wertvolle Baumallee dem Projekt zum Opfer fallen.
Der Riehener Einwohnerrat fordert deshalb die zuständigen Behörden im ln- und Ausland und namentlich den Basler Regierungsrat auf, Alternativvarianten sowie flankierende Massnahmen im Kreuzungsbereich der die Bahnlinie querenden Strassen weiter zu verfolgen und somit eine bessere Lösung für Riehen zu finden. Dazu erwartet er vom Riehener Gemeinderat auch eine grenzüberschreitende Kooperationsbereitschaft.
Links
MeinungEigene Meinung zum Thema?Jetzt kommentieren |
Riehen hat seine Verkehrsplanung einseitig und vorgestrig auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet und es deshalb verpasst Unterführungen unter der Bahn hindurch für den immer wichtiger werden, klimaschonender Velo- und Fussgängerverkehr zu schaffen. Mit dem Widerstand gegen den Doppelspurausbau der Wiesentalbahn soll jetzt diese kurzsichtige Fehlplanung zementiert und die dringende Verlagerung von Verkehr von der Strasse auf die Schiene blockiert werden. Das ist unhaltbar. Zudem ist die Bahntrasse breit genug für die Doppelspur, es muss deswegen nicht in das wertvolle, gewachsene Ortsbild eingegriffen werden. Das Problem ist doch, dass die Reichen Riehener möglichst ungehindert und uneinsichtig mit ihren überdimensionierten und übermotorisierten Stadt-Verstopfungs-Panzer herumkurven wollen, statt ihre Mobilität auf den klimaschonenderen Fussgänger- und Veloverkehr zu verlagern. Darunter soll nun das ganze Wiesental leiden.
Es muss eine unterirdische Lösung her! Zumindest im Dorfzentrum, um die vielen Bahnübergänge zu eliminieren. Niederholz ist ja schon von Anfang an niveaufrei erbaut worden. Diese Station bekommt einen zweiten Aussenperron. Neu gebaut werden sollte auch eine Haltestelle „Hirzbrunnen/Rankhof“, die auch Anschluss auf die elektrischen S-Bahnzüge in Richtung Waldshut bietet. Der Tunnel unter Riehen durch erlaubt auch schnellere Fahrzeiten der Busse, die die Wiesentalbahn überqueren, z. B. ist die Linie 32 ein paar Minuten schneller in Bettingen und St. Chrischona und gleichwegs zurück. Obwohl hier Schweizer Recht gilt, handelt es sich um eine deutsche Strecke und die Tunnelröhre wird somit im Rechtsverkehr befahren; die DB hat das Sagen.
Ja eine unterirdische Lösung wäre machbar. Aber wollen die Riehener diese Luxuslösung auch bezahlen und würden sie den gewonnenen Platz auch sinnvoll und klimaverträglich für eine begrünte Fussgänger- und Veloverkehrsachse nutzen, wie die in Genf mit der S-Bahnlinie Richtung Annemasse geschehen ist? Da fehlt mir der Glaube an die Riehener.