Mit dem Postulat 17.3262, «Verkehrskreuz Schweiz», wurde der Bundesrat beauftragt, eine Vision für das Eisenbahnnetz auszuarbeiten. Unter dem Projektnamen «Perspektive Bahn 2050» untersucht das Bundesamt für Verkehr aktuell, welcher Beitrag die Bahn zur Klimastrategie leisten kann. Ob eine Verdoppelung des Marktanteils zu Gunsten des öffentlichen Verkehrs realistisch ist und wie diese zu erreichen wäre, ist Gegenstand der laufenden Studien, die auf den Beitrag der Bahn zum Klimaziel fokussieren.
Wir stellen fest, dass :
- Der öffentliche Verkehr und insbesondere die Bahn einen fundamentalen Beitrag zur Erreichung der Klimapolitischen Ziele bieten;
- Die Konkurrenzfähigkeit der Schiene gegenüber Strasse und Luftverkehr stagniert;
- Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Personen- und Güterverkehrs auf dem Hauptstreckennetz ist nicht attraktiv genug;
- Die historische Voreiterrolle der Schweiz als Eisenbahndrehscheibe Europas ist bedroht, insbesondere auf der Ost-West- und Nord-Süd-Achse.
Wir folgern daraus:
- Es muss eine gesamtschweizerische Strategie entwickelt werden, wie der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Mobilitätsmix nachhaltig gesteigert werden kann. Nur mit einer langfristigen Vision, die alle bereits beschlossenen Investitionen einbezieht, kann das Schweizer Schienennetz erneuert werden. Das Gerüst dieses neuen Netzes basiert auf dem «Verkehrskreuz Schweiz», zwei Hauptachsen in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung, von Grenze zu Grenze;
- Eine Strategie für eine integrierte Entwicklung des Schweizer Schienennetzes, wie sie das Parlament mit der «Perspektive Schiene 2050» fordert, ist unerlässlich;
- Für die Agglomerationen wie auch für alle Regionen ist die Attraktivität des Bahnsystems zu steigern;
- Dass wir einen leistungsfähigen Anschluss an das Nacht- und Hochgeschwindigkeitsnetz brauchen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn auf langen Strecken zu stärken;
- Es ist von grundlegender Bedeutung, mit den Nachbarländern auf der Grundlage einer langfristigen Strategie für einen leistungsfähigen Personen- und Güterverkehr auf der Schiene zusammenzuarbeiten.
Auf dieser Grundlage haben die Organisationen Pro Gottardo ferrovia d’Europa, IGÖV Schweiz, Ouestrail, Pro Bahn Schweiz, Usic, Alpen-Initiative, Alprail, AEDTF und Stadlerrail AG beschlossen, einen neuen Dachverband zu gründen, um dem öffentlichen Personen-, Güter- und Tourismusverkehr zu helfen, einen Quantensprung zu machen und damit die «Perspektive Bahn 2050» zu begleiten: Swiss Railvolution (SRV).
Bis 2021 wurde eine starke politische, wirtschaftliche und soziale Unterstützung für Swiss Railvolution gefunden, indem hochqualifizierte Arbeitsgruppen auf politischer, technischer und finanzieller Ebene gebildet wurden. Bis 2022 muss die Makrostudie des Bundeskreuzes für Mobilität abgeschlossen und neue Ressourcen mobilisiert werden, die für die Ausgestaltung des Swiss Railvolution-Konzepts erforderlich sind.
Der neue Verein wurde am Mittwochmorgen, den 1. Dezember 2021, um 8 Uhr im Bundeshaus in Bern gegründet. Herr Filippo Lombardi wurde zum Präsidenten gewählt. Der Vorstand besteht aus 12 Mitgliedern, darunter die Vizepräsidenten Frau Katja Christ, Herr Olivier Français, Herr Guido Schoch und Herr Remigio Ratti sowie der Sekretär Herr Tobias Imobersteg.
Links
- Weitere Informationen sowie Hintergründe auf: swissrailvolution.ch
- BAV – «Ein dichtes Netz ist wichtiger als Hochgeschwindigkeit»
- Le blog de Daniel Mange – SwissRailvolution: un électrochoc pour le rail suisse
- Watson: «Die Schweizer Bahn ist sehr langsam» – ein Verein will dies nun ändern
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