Die COVID‑19‑Pandemie führte in den vergangenen beiden Jahren zu Mehrkosten von mehreren Dutzend Millionen Franken für den öffentlichen Verkehr im Kanton Graubünden. Aufgrund dieser finanziell angespannten Ausgangslage musste im Jahr 2022 auf einen Ausbau des öV‑Angebotes verzichtet werden. Mit grossen Anstrengungen seitens Bund und Kanton konnten Angebotskürzungen verhindert werden. Trotzdem konnten folgende Anpassungen im Angebot vorgenommen werden: An Sonntagen werden zusätzliche Intercity zwischen Chur und Zürich angeboten. Die Matterhorn Gotthard Bahn verlängert auf der Linie Disentis ‑ Andermatt die Betriebszeit morgens wie abends um eine Stunde. Ausserdem vermarktet die Dachmarke «Invia» neu Transportunternehmen und Tarifverbünde im Kanton Graubünden.
Die COVID‑19‑Pandemie hat die Reisegewohnheiten im öV verändert. Vor allem Homeoffice und mehr Freizeitreisen im Inland haben die Nachfrage beeinflusst: Unter anderem wurde festgestellt, dass insbesondere an Sonntagnachmittagen die Kapazitäten erhöht werden müssen; diesem Umstand wird mit einem Halbstundentakt zwischen den wichtigsten Tourismusregionen im Kanton Graubünden und Zürich begegnet. Im Gegenzug dazu wurden schwach ausgelastete Verbindungen aus dem Angebot genommen.
Die Pandemiezeit wurde vom Kanton Graubünden und den Transportunternehmungen gemeinsam zur Entwicklung von Innovationen genutzt: Im Kanton Graubünden ist der öV neu mit einer gemeinsamen Dachmarke «invia» unterwegs.
Die Pandemiezeit wurde vom Kanton Graubünden und den Transportunternehmungen gemeinsam zur Entwicklung von Innovationen genutzt: Im Kanton Graubünden ist der öV neu mit einer gemeinsamen Dachmarke «Invia» unterwegs. «Invia» steht für eine starke Kundenorientierung im öffentlichen Verkehr und für eine clevere Vernetzung der Verkehrsmittel im ganzen Kanton; www.gr-invia.ch.
Zusätzliche Wintersportzüge
Zwischen Chur und Zürich verbessern die SBB das Angebot insbesondere für den Freizeitverkehr. Neu fährt der Intercity 3 (IC3) während der ganzen Wintersportsaison von Weihnachten bis Ostern jeweils sonntags von 14 bis 20 Uhr im Halbstundentakt von Chur nach Zürich. Ganzjährig an Sonntagen verkehrt neu ein Intercity um 15:37 Uhr ab Chur nach Zürich und um 17:07 Uhr ab Zürich HB nach Chur. Ebenfalls neu gibt es saisonal freitags eine Direktverbindung von Bern ohne Umsteigen nach Chur.
Angebotsverbesserungen bei der Rhätischen Bahn und der Matterhorn Gotthard Bahn
Auf dem RhB‑Netz werden kostenneutral kleine Fahrplananpassungen vorgenommen. Insbesondere im Prättigau und bis nach Davos wird der Fahrplan optimiert, was auf der Strecke zwischen Landquart und Davos am Wochenende zu einem beinahe durchgehenden Halbstundentakt führt.
Die Erschliessung der oberen Surselva durch die Matterhorn Gotthard Bahn wird in den Randzeiten verbessert, abends und morgens wird die Betriebszeit über den Oberalppass (Andermatt ‑ Disentis) in beiden Richtungen jeweils um eine Stunde ausgedehnt. In Disentis ist neu die letzte Abfahrt um 19:14 Uhr, die letzte Ankunft um 20:39 Uhr. Die neue Frühverbindung zwischen Disentis und Andermatt verkehrt während der Sommerperiode um 6:20 Uhr, die erste Ankunft aus Andermatt in Disentis ist bereits um 07:22 Uhr.
Angebotsanpassungen auch auf dem Busnetz
Auf den Bündner‑Buslinien kommt es aufgrund der angespannten Finanzlage nur zu kleineren Fahrplananpassungen. Unter anderem wird zwischen Chur und Maladers von Montag bis Freitag ein Stundentakt eingeführt. Einzelne Anschlusszeiten zwischen Bahn und Bus werden verbessert sowie die saisonalen Verkehrsperioden regional erweitert, ebenfalls wurden schwach ausgelastete Verbindungen aufgehoben.
Attraktivere Auslandsverbindungen
Aufgrund der Pandemie wurde zeitweise die Anzahl öV‑Verbindungen ins angrenzende Ausland stark reduziert. Der am 5. April 2021 vorgenommene Angebotsausbau auf der Buslinie zwischen Chur und Bellinzona kam bisher für die Weiterfahrt nach Italien noch nicht im gewünschten Ausmass zum Tragen. Ins Südtessin sowie nach Italien werden ganzjährig Verbindungen mit attraktiven Reisezeiten angeboten, dank der zwischenzeitlich erfolgten Vollnutzung des Ceneri‑Basistunnels.
Einzelne Verbindungen ab Zürich nach München werden um 30 Minuten schneller, zusätzlich wird am Wochenende Lindau ab St. Margrethen durch eine neue S‑Bahn erschlossen.
Detailliertere Informationen zu den Änderungen auf den einzelnen Bahn- und Buslinien
Im Bahn- und Busbereich wurden auf weiteren Strecken zusätzliche Fahrplananpassungen vorgenommen. Die detaillierten Fahrplanangebote je Linie finden Sie hier sowie online auf der Webseite www.fahrplanfelder.ch.
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