Neuer Fahrplan: SBB zieht erste positive Zwischenbilanz

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 12. Dezember 2021 veröffentlicht.

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SBB/ÖBB Nightjet NJ402 Zürich HB - Amsterdam Centraal vor der Abfahrt am 11. Dezember 2021 in Zürich HB. / Quelle: SBB CFF FFS

Der Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Dezember 2021, ist geglückt; der Betrieb läuft stabil. Der neue Fahrplan schafft zusätzliche Verbindungen für Freizeitreisende und Berufspendler:innen.

So verliess der neue Nightjet in Richtung Amsterdam den Hauptbahnhof Zürich am Samstagabend pünktlich um 21:59 Uhr. Der Zug traf am Sonntagvormittag in den Niederlanden ein. Die tägliche Nightjet-Verbindung führt von Zürich über Basel nach Amsterdam. Damit ist eine der beliebtesten Städtetripdestinationen auch für klimabewusste Reisende noch einfacher und komfortabler zu erreichen: Mit dem Nachtzug von Zürich nach Amsterdam werden im Vergleich zu einem Flug rund 120 kg CO2 pro Person und Weg eingespart.

RDC Gruppe stellt Schlaf- und Liegewagen für neuen SBB-Nachtzug  
Reisende können seit dem Fahrplanwechsel eine neue Nachtzugverbindung zwischen den europäischen Metropolen Zürich und Amsterdam nutzen. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bietet in Kooperation mit der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), sowie der Niederländischen Bahn (NB) und der Deutschen Bahn (DB) einen Nightjet, der täglich von der Schweiz (Zürich, Basel) über Deutschland (Freiburg, Offenburg, Köln) in die Niederlande (Utrecht, Amsterdam) fährt. Die insgesamt 12 Schlaf- und Liegewagen stellt die private RDC Gruppe aus Hamburg mit ihrem Tochterunternehmen RDC Asset GmbH (RAG) bereit.

Insgesamt sind zwei Zuggarnituren auf dieser Verbindung im Einsatz: Jeder Zug führt aus der RAG-Flotte jeweils zwei Schlafwagen und drei Liegewagen mit, zwei zusätzliche Wagen sind Wartungsreserve.

«Wir freuen uns, dass die Schweizerischen Bundesbahnen diese Kooperation mit uns als privatem Eisenbahnanbieter eingegangen ist. Alle zehn Wagen konnten wir in Rekordzeit nach den Wünschen der SBB herrichten und gemeinsam mit unseren Partnern pünktlich ausliefern. Dies zeigt, dass Reisende in Europa unmittelbar davon profitieren, wenn Staatsbahnen mit Privatbahnen zusammenarbeiten und jeder seine Stärken einbringt», sagt Dr. Markus Hunkel, Geschäftsführer RDC Asset GmbH.

Die RDC Gruppe ist selbst Anbieter von zwei saisonalen Nachtzügen. Der internationale Passagiernachtzug ALPEN-SYLT Nachtexpress verbindet in der Urlaubssaison (Start: 6. Mai 2022) jedes Wochenende die Nordseeinsel Sylt mit der Mozartstadt Salzburg (via Hamburg, Nürnberg, München) sowie mit Basel (via Frankfurt, Karlsruhe, Freiburg) und zurück (www.nachtexpress.de). Der Autoreisezug ab HH-Altona bringt Reisende mit ihrem Fahrzeug über Nacht direkt bis Lörrach (www.bahntouristikexpress.de) und zurück. Ausserdem betreibt die RDC Gruppe den blauen Autozug Sylt zwischen Niebüll und Westerland und den Güterzug Schleswig-Holstein.

Über die deutsche RDC Gruppe

Die RDC Gruppe mit Sitz in Hamburg ist ein Tochterunternehmen der Railroad Development Corporation (RDC). Das von Henry Posner III gegründete, mittelständische Eisenbahnunternehmen mit Sitz in Pittsburgh/USA blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung zurück. Die Philosophie des Familienunternehmens RDC ist es, durch besseren Bahnverkehr in ausgewählten Eisenbahnprojekten international mehr umweltverträglichen Verkehr auf die Schiene zu bringen.

In Deutschland ist die RDC Gruppe seit 2009 erfolgreich aktiv. Aktuell betreibt die RDC Gruppe mit der RDC AUTOZUG Sylt GmbH (Sitz Westerland/Sylt) den blauen AUTOZUG Sylt (www.autozug-sylt.de) und den Passagiernachtzug ALPEN-SYLT Nachtexpress (www.nachtexpress.de), mit Bahntouristikexpress GmbH (BTE) den Autoreisezug (www.bahntouristikexpress.de) zwischen Hamburg und Lörrach und das internationale Charterzuggeschäft. Mit der Gründung der RDC Asset GmbH im Jahre 2019 wurde das Geschäftsportfolio der RDC Gruppe um Flottenentwicklung und -management erweitert.

Angebotsverbesserungen nach Italien und München

Seit Sonntag können Reisende zum ersten Mal auch ohne umzusteigen von Zürich HB, Zug, Arth-Goldau und dem Tessin nach Parma und Bologna reisen. Der Eurocity hat Zürich am Sonntagmorgen um 8:33 Uhr verlassen. Die fahrplanmässige Fahrzeit nach Bologna beträgt auf der neuen, umsteigefreien Verbindung rund sechs Stunden.

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SBB Giruno als Eurocity nach Zürich HB in Bologna Centrale. / Quelle: SBB CFF FFS

Mit dem Fahrplanwechsel verkürzt sich für die Reisenden auch bei drei von sechs Verbindungen zwischen Zürich HB und München die Reisezeit um rund 30 Minuten auf dreieinhalb Stunden. Ab Frühling 2022 verkehren dann alle sechs Züge in dreieinhalb Stunden. Um 11:33 Uhr fuhr am Sonntagvormittag ein speziell folierter Astoro – mit den zwei Städtenamen – pünktlich von Zürich nach München ab.

Der SBB Astoro RABe 503 018 im speziellen Zürich-München-Design in Zürich HB. / Quelle: SBB CFF FFS

Mehr Verbindungen auch im Inland

Auch im Inland verlief der Fahrplanwechsel bisher ohne nennenswerte Probleme. Eine nächste Bewährungsprobe steht noch bevor: Mit dem Werktagsverkehr am Montagmorgen mit zehntausenden Pendlerinnen und Pendlern.

Einen Serviceausbau erlebt der IR15 Genève-Aéroport – Bern – Luzern: Seit Sonntag wird dieser auch mit Speisewagen oder Bistro geführt. Damit steht den Reisenden von Genf nach Luzern auch auf dieser umsteigefreien Verbindung das gastronomische Angebot von Elvetino zur Verfügung.

Pünktlich zur Wintersaison hat nicht nur der Schnee Einzug gehalten, sondern Skifahrerinnen und Schlitter profitieren ab Weihnachten von noch mehr schnellen IC-Verbindungen von Chur nach Zürich.


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