Stadler baut Signalling-Kompetenzen weiter aus mit Übernahme der deutschen BBR-Gruppe

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Stadler übernimmt im Bereich Signaltechnik und Digitalisierung die deutsche BBR Verkehrstechnik GmbH (BBR) mit ihren Gruppengesellschaften und baut damit die firmeneigenen Kompetenzen in diesen Zukunftsbereichen konsequent weiter aus. Damit schaffen beide Unternehmen einen noch stärkeren Anbieter für modernste Signaltechnik-Lösungen, um die Digitalisierung der Bahnbranche voranzutreiben und mitzugestalten. Bereits im November 2021 hat sich Stadler mit der Übernahme der Schweizer Bär Bahnsicherung AG in diesem Bereich verstärkt. Stadler konzentriert das gesamte Signalling-Portfolio per 1. Januar 2022 in einer eigens neu geschaffenen Division.

Mit BBR gewinnt Stadler einen Partner, der die wachsende Produktpalette im Bereich der Signaltechnik perfekt ergänzt: Während der Signalling-Bereich von Stadler sich bisher auf die On-Board-Ausstattung der schienengebundenen Fahrzeuge mit Signaltechnik konzentrierte und mit Bär Bahnsicherung in den Schweizer Stellwerksmarkt eingetreten ist, bringt BBR als international ausgerichtetes und etabliertes Unternehmen die Erfahrung und das Wissen mit, um gemeinsam die Digitalisierung der Bahninfrastruktur weltweit voranzutreiben.

Die Firma BBR ist seit mehr als 30 Jahren einer der führenden Anbieter von Lösungen im Bereich der Bahnsicherung. Signaltechnik von BBR steht bei Bahnbetreibern auf der ganzen Welt erfolgreich im Einsatz – vom DACH-Raum, West- und Nordeuropa bis hin nach Asien und inzwischen auch in den USA. Neben infrastrukturseitigen Lösungen wie elektronischen Stellwerken, Gleisfreimeldung oder Weichensteuerungen umfasst das Portfolio von BBR auch Fahrzeugausrüstungen für Rollmaterialhersteller und Entwicklungsarbeiten, insbesondere in den Bereichen Stellwerke, Zugsicherung und Komponenten-Retrofit. BBR beschäftigt rund 270 Mitarbeitende am Hauptsitz in Braunschweig (D) und am Standort in Vufflens-la-Ville nahe Lausanne (CH), welche von Stadler mit allen Mitarbeitenden weitergeführt werden. Damit wächst die Anzahl Mitarbeitende bei Stadler im Bereich Signalling auf über 500.

«Um unsere Unabhängigkeit sicherzustellen, haben wir seit 2016 unseren eigenen Signalling-Bereich stetig aufgebaut. Wir freuen uns sehr, mit dem Team von BBR langjähriges Signaltechnik-Knowhow und erfahrene Fachkräfte für Stadler gewonnen zu haben. Der Zusammenschluss unserer beider Unternehmen bildet eine hervorragende Basis, um unseren Kunden innovative Signalling-Lösungen aus einer Hand anzubieten, sowohl auf den Fahrzeugen als auch auf Seiten der Infrastruktur. BBR-Produkte überzeugen Kunden auf der ganzen Welt – insbesondere im Bereich der urbanen Mobilität. Wir sind überzeugt, zusammen die Digitalisierung der Bahnindustrie als Innovationsführer massgeblich mitzugestalten», sagt Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO a.i. von Stadler.

Die BBR-Gründer Arne Baudis, Thomas Bergmann und Frank-Michael Rösch betonen:

«Nach der Übergabe der operativen Verantwortung im Jahr 2017 haben wir international nach strategischen Partnerschaften Ausschau gehalten. Mit Stadler hat BBR einen starken und hochinnovativen Partner gefunden. Als Schweizer Unternehmen hat Stadler eine ähnliche Unternehmenskultur wie wir es bei BBR geprägt haben – mittelständisch, flexibel und wertschätzend. Der Standort Braunschweig wird weiter zum Kompetenzzentrum mit hochmodernen Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten für die Digitalisierung des Schienenverkehrs ausgebaut.»

Erfolgreicher Markteintritt der hauseigenen Signaltechnik

Stadler ist 2016 in das Signalling-Geschäft eingetreten, um in diesem Bereich nicht mehr von direkten Mitbewerbern abhängig zu sein. Heute kann Stadler diesen wichtigen Bestandteil moderner Zugtechnologie selbst anbieten. Zu diesem Zweck hat Stadler am Standort Wallisellen einen eigenen Engineering-Standort aufgebaut, der seit Anfang 2020 ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der Stadler-Gruppe ist. Das in einem Joint Venture entwickelte Zugsicherungssystem GUARDIA (ETCS-Lösung) hat 2019 die generische Zulassung erlangt und kommt inzwischen in mehreren europäischen Ländern zum Einsatz, seit 2021 auch in den neuen FLIRT-Zügen der BLS in der Schweiz. Den Einstieg in die Zugsicherung für Nebenbahnen und städtische Betreiber hat Stadler mit der eigenentwickelten CBTC-Plattform (Communication-based Train Control) gemeistert, welche sich in der Schweiz für die BLT seit 2019 in Umsetzung befindet und auch in den USA zum Einsatz kommt, wo sie bereits von einer massgeschneiderten Komponentenentwicklung von BBR profitiert.

Mitgestaltung des digitalen Bahnverkehrs

Bereits im November 2021 hat Stadler die Firma Bär Bahnsicherung übernommen. Durch den Zusammenschluss mit BBR stärkt Stadler seine Stellung im deutschsprachigen Signaltechnikmarkt und gewinnt wertvolle Referenzen innerhalb Europas und in weiteren Märkten, insbesondere den USA. BBR, Bär Bahnsicherung und Stadler haben als Anbieter von zukunftsgerichteter Technologie ein gemeinsames Ziel: Das Vorantreiben der Digitalisierung im schienengebundenen Verkehr und die Etablierung des Bahnverkehrs als konkurrenzfähige Mobilitätslösung. Die Digitalisierung der Schiene schafft nachhaltige Mobilität und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele 2050.

Schaffung einer neuen Division

Die Übernahmen der Firmen BBR und Bär Bahnsicherung unterstreichen die Ambitionen von Stadler im Zukunftsbereich Signalling als weiteres strategisches Standbein. Damit Stadler die Digitalisierung der Bahnindustrie aktiv mitgestalten und als Innovationsführer vorantreiben kann, führt Stadler seine Signaltechnik-Kompetenzen mit nun mehr sieben Standorten in der Schweiz und Deutschland per 1. Januar 2022 in einer neuen Division Signalling zusammen. Die Leitung der neuen Division übernimmt Marc Trippel, bisheriger Stabschef der Stadler-Gruppe. Er wird als Divisionsleiter zugleich Mitglied in der Konzernleitung von Stadler.

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