Breit abgestütztes Komitee wirbt für ein Ja zum einspurigen Bahntunnel in Teufen

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 26. Februar 2022 veröffentlicht.

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Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur muss stets auch die Anliegen der lokalen Bevölkerung berücksichtigen. Ein neu gegründetes Komitee Teufen mit Zukunft setzt sich deshalb für ein Ja zu einem einspurigen Bahntunnel in der kommunalen Abstimmung vom 15. Mai 2022 ein.

Die Appenzeller Bahnen wollen den Dorfkern von Teufen vollends zu einem Bahntrassee mit durchgehend zwei Spuren umwandeln, um eine Kreuzungsmöglichkeit für künftig häufiger fahrende Züge zu schaffen. Dagegen wehrt sich die IG Tüüfner Engpass schon lange, sie schlägt einen einspurigen Bahntunnel von Bahnhof bis Stofel als Alternative vor. Am 15. Mai nun wird über diese Idee und damit auch über die Doppelspur im Dorfkern abgestimmt. Die IG hat mit einer äusserst erfolgreichen Volksinitiative erreicht, dass die Teufnerinnen und Teufner zu dieser epochalen Frage doch noch etwas sagen dürfen.

Komitee offen für weitere Mitglieder

Die Tragweite der Abstimmung ist tatsächlich gross, eine Doppelspur würde Teufen über viele Jahrzehnte hinweg den lebenswerten Dorfkern rauben. Deshalb haben sich nun weit über die IG Tüüfner Engpass hinaus Teufnerinnen und Teufner zu einem Abstimmungskomitee zusammengeschlossen, das dem Tunnel zum Durchbruch verhelfen will. Nur so behält Teufen seinen Charakter als liebenswertes und lebenswertes Appenzellerdorf auch für kommende Generationen. Dieses Kernanliegen spiegelt sich auch im Namen des Komitees: Teufen mit Zukunft.

Dem eben erst gegründeten Komitee haben sich schon etliche Teufnerinnen und Teufner angeschlossen, in den nächsten Wochen sollen es noch mehr werden. Angeführt wird Teufen mit Zukunft von Barbara Fischer und Heinz Rusch in einem Co-Präsidium, weiter gehören dem Vorstand des Komitees aktuell Reto Camen, Sandro Ehrbar, Ursula Koller, Kevin Rothmund, Angelika Studer, Stefan Tanner und Rolf Brunner an. Die IG Tüüfner Engpass wird das Komitee logistisch unterstützen und als Geschäftsstelle fungieren. Alle Einwohnerinnen und Einwohner Teufens, die sich ebenfalls dafür engagieren möchten, dass die Zukunft Teufens nicht verbaut wird, sind herzlich eingeladen, sich dem Komitee anzuschliessen.

Tunnel für künftige Fahrpläne geeignet

Der vorgeschlagene Bahntunnel verursacht gemäss dem Bundesamt für Verkehr Mehrkosten von 35 Millionen Franken, die von der Gemeinde zu tragen sind. Teufen kann dies problemlos finanzieren. Im Hinblick auf künftige – noch längst nicht beschlossene – Fahrplankonzepte ist der Bahntunnel mindestens so sehr geeignet wie die Doppelspur im Zentrum. Eine allenfalls notwendige Kreuzungsstelle könnte dann im Bereich des Eggliranks neben der Strasse realisiert werden.

Sollte hingegen das Vorhaben der Doppelspur im Dorf tatsächlich realisiert werden, dann würde beim angestrebten Viertelstundentakt alle siebeneinhalb Minuten ein langes Überland-Tram durch das Zentrum fahren. Dabei würde dieses nicht nur an allen Ecken und Enden den motorisierten Verkehr behindern, künftig würden in den beengten Platzverhältnissen vor allen die schwächsten Verkehrsteilnehmer, Velofahrer und Fussgänger, ständig gefährlichen Situationen ausgesetzt.


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