Stadt und SBB haben eine Entwicklungsvereinbarung für das Umfeld Bahnhof Winterthur Grüze abgeschlossen. Mit der Vereinbarung werden die Querung Grüze, eine neue kombinierte Fuss- und Velounterführung beim Bahnhof Grüze, die neue Bahnhaltestelle Grüze Nord und die Entwicklung der Immobilien koordiniert. Die Vereinbarung ist ein wichtiges Zeichen zur Weiterführung der kooperativen Planung von Stadt und SBB in diesem Gebiet.
Das Gebiet Neuhegi-Grüze spielt eine wichtige Rolle für die räumliche und wirtschaftliche Entwicklung von Winterthur. Dem Bahnhof Grüze kommt dabei eine zentrale Bedeutung als künftig zweitwichtigster Bahnhof von Winterthur zu. Der vom Grossen Gemeinderat (heute Stadtparlament) 2014 festgesetzte öffentliche Gestaltungsplan Umfeld Grüze bildet den Rahmen für die städtebauliche Entwicklung. Der Schwerpunkt liegt auf Dienstleistungs- und Wohnnutzungen. Der Gestaltungsplan verlangt eine qualitativ besonders gute Gestaltung, Erschliessung und Überbauung. Die Infrastrukturen, die zur Entwicklung notwendig sind, können nicht alle gleichzeitig erstellt werden. Daher haben Stadt und SBB das Vorgehen koordiniert und Etappierungsschritte vereinbart.
Stadt und SBB bearbeiten zwei Projekte im Umfeld Grüze, die bereits in einem Genehmigungsverfahren stehen oder in Kürze öffentlich aufgelegt werden. Die beiden Projekte weisen grosse technische und terminliche Abhängigkeiten auf. Sie wurden von Stadt und SBB eng aufeinander abgestimmt:
- SBB Infrastruktur wird den Zugang zum Bahnhof Winterthur Grüze bei der bestehenden Personenunterführung anpassen, um den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes zu entsprechen. Gleichzeitig werden Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich von Anfang 2023 bis Ende 2024 realisiert. Die Plangenehmigung wurde heute entsprechend publiziert. Informationen zum geplanten Projekt finden sich unter www.sbb.ch/winterthur-grueze.
- Das Projekt Querung Grüze der Stadt (Volksabstimmung vom 23. November 2020) wird per Ende 2026 realisiert. Sie verbessert die Erschliessung des Zentrums Neuhegi-Grüze mit dem ÖV und sorgt für eine Verknüpfung von Bus und Bahn.
Daneben gibt es weitere Infrastruktur- sowie Immobilienentwicklungen in Neuhegi-Grüze, die vorangetrieben und aufeinander abgestimmt werden müssen. Hierzu hat die Stadt im vergangenen Jahr eine Konzeptstudie Bahnhof Grüze und eine Machbarkeitsstudie zur Veloschnellroute Nr. 2 erarbeitet. Die Veloschnellroute Nr. 2 soll ab der Stadtgrenze zur Gemeinde Elsau eine direkte Verbindung ins Stadtzentrum bieten und dabei gleichzeitig das Zentrumsgebiet Neuhegi-Grüze erschliessen. Die Linienführung zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Grüze wurde konkretisiert. Der Stadtrat hat diese am 14. Juli 2021 genehmigt.
Die Stadt und die SBB haben nun vier Arbeitspakete vereinbart, um die Projekte im Raum Bahnhof Grüze abgestimmt voranzutreiben. Darin sind eine kombinierte Fuss- und Velounterführung am Bahnhof Grüze sowie eine verlängerte Haltekante, die Neugestaltung der Bahnhofplätze, ein Mobilitätshub, die Immobilienentwicklungen der SBB, die Veloschnellrouten sowie die Bahnhaltestelle Grüze Nord enthalten. Stadt und SBB bilden spezifische Projektorganisationen zu den einzelnen Arbeitspaketen und stellen damit den gegenseitigen Einbezug und die Koordination sicher.
Eines der vier Arbeitspakete umfasst den Teil «Grüze Süd». Hierzu wurde vereinbart, dass ab 2022 eine gemeinsame Planung der Bahnhofplätze Süd und Nord, der Werkstrasse, der Verlängerung der Perrons 6 und 7 und einer kombinierten Fuss- und Velounterführung anstelle der vorhandenen und bald behindertengerechten Personenunterführung aufgenommen wird. Als gemeinsames Ziel wurde festgelegt, diese Projekte per 2032 fertigzustellen. Ab 2032 soll am Bahnhof Grüze eine kombinierte Personenunterführung und Veloquerung bereitstehen, die an den Erfolg der ebenfalls gemeinsam geplanten und realisierten Personenunterführung Nord und Veloquerung am Hauptbahnhof Winterthur anknüpft und Neuhegi direkt und attraktiv mit dem Stadtzentrum verbindet.
Für die Gesamtkoordination der Infrastruktur- und Immobilienentwicklungen setzt der Stadtrat ein Gebietsmanagement Umfeld Grüze unter Leitung des Amts für Städtebau ein. Die Realisierung aller erwähnten Projekte ist schrittweise in Abhängigkeit der gesetzlichen Verfahren und erforderlichen Kredite bis 2035 vorgesehen.
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