Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 18. März 2022 überprüft, ob die SBB im Geschäftsjahr 2021 die vorgegebenen strategischen Ziele erfüllt hat. Er ist zum Schluss gekommen, dass die SBB die Vorgaben insgesamt teilweise erreicht hat. Den Bericht zu den Zielen hat der Bundesrat zuhanden der parlamentarischen Aufsichtskommissionen verabschiedet.
Auch im vergangenen Jahr wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Service-public-Unternehmen aus. Zwar nahm das Volumen bei Personen und Gütern wieder zu, so dass SBB, Postauto und Skyguide ihre Erträge gegenüber 2020 gesteigert haben; die Zahlen lagen aber immer noch deutlich unter dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Daher ergaben sich aufgrund der nach wie vor schwachen Verkehrsnachfrage bei SBB und Skyguide – trotz Unterstützungsmassnahmen der öffentlichen Hand – erneut negative Geschäftsabschlüsse. Qualität, Sicherheit und Verfügbarkeit des Service public waren indes bei allen vier Unternehmen gut.
SBB
Wegen der Pandemie waren die Züge und Bahnhöfe der SBB weiterhin gering ausgelastet. Zwar nahm die Transportleistung gegenüber 2020 deutlich zu, sie lag aber immer noch um rund ein Drittel unter dem Niveau von 2019. Die Qualität der Angebote der SBB erreichte ein hohes Niveau, auch wenn die Werte für Pünktlichkeit und Sicherheit im Personen- und Güterverkehr etwas tiefer lagen als im Vorjahr. Die Kundenzufriedenheit nahm zu.
Unter der geschwächten Nachfrage zu leiden hatte vor allem der Personenfernverkehr, wo der Verlust 495 Millionen Franken betrug (Vorjahr: -669 Mio.). In den abgeltungsberechtigten Bereichen Regionalverkehr und Infrastruktur sowie beim Güterverkehr federten die zusätzlichen Unterstützungsmittel der öffentlichen Hand die Ausfälle ab. Solide Ergebnisse erzielte SBB Immobilien. Dennoch resultierte unter dem Strich für den Konzern insgesamt ein Verlust von 325 Millionen Franken (Vorjahr: -617 Mio.). Dies wirkte sich besonders auf die Verschuldungssituation der SBB ungünstig aus. In den strategischen Zielen wird die verzinsliche Nettoverschuldung des Unternehmens auf das 6,5-fache des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Goodwill-Amortisation) begrenzt. 2021 erreichte der Verschuldungsgrad 13,7 x EBITDA (Vorjahr: 21,6 x EBITDA). Bund und SBB verständigten sich Ende letzten Jahres deshalb auf ein Massnahmenpaket, das dazu dient, das Unternehmen finanziell wieder zu stabilisieren. Damit soll es die Vorgaben zur Verschuldung mittelfristig wieder einhalten können.
Die SBB verfügt über eine fortschrittliche und sozialverantwortliche Personalpolitik. Insgesamt absolvierten 1392 Lernende eine Ausbildung bei den SBB. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden nahm leicht zu.
Die SBB hat die Ziele des Bundesrates im Jahr 2021 insgesamt teilweise erreicht.
Links
- Strategische Ziele für die SBB
- SBB: Kurzbericht des Bundesrates über die Erreichung der strategischen Ziele im Jahr 2021
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