Die Reisenden kehren vermehrt in den ÖV zurück. Die SBB baut ihr Angebot ab Dezember 2022 weiter kundenorientiert aus. Da sich vor allem der Freizeitverkehr erfreulich entwickelt, will die SBB insbesondere das Angebot in diesem Bereich erweitern und flexibler gestalten. So sind ab Fahrplanwechsel neue Direktverbindungen in Tourismusregionen vorgesehen – so etwa von der Ostschweiz ins Berner Oberland und von der Westschweiz nach Graubünden. Am 25. Mai 2022 geht der Fahrplanentwurf 2023 in die Vernehmlassung.
Die Lust, wieder unterwegs zu sein, nimmt zu – klimafreundliches Reisen liegt im Trend, die Auslastung der Züge steigt kontinuierlich an. Mit dem Fahrplan 2023 – gültig ab dem 11. Dezember 2022 – will die SBB das Angebot gemäss den Bedürfnissen der Reisenden weiterentwickeln, insbesondere im Freizeitverkehr, der sich erfreulich entwickelt. So soll auf der Gotthard-Achse das Angebot am Wochenende insbesondere in den Sommermonaten ausgebaut werden – am Freitag dank zusätzlicher Züge von Norden Richtung Süden und am Sonntag in umgekehrter Richtung. Zudem kommen die Reisenden dank zusätzlichen Direktverbindungen komfortabler in diverse Tourismusregionen. Damit gestaltet die SBB ihr Angebot gemäss ihrer Strategie schrittweise flexibler. Auch das Angebot an internationalen Verbindungen wird leicht ausgebaut. Die Nachfrage im Pendlerverkehr liegt noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Deshalb plant die SBB, auf einzelne Züge zu verzichten, die schlecht ausgelastet sind oder für die gute Alternativen zur Verfügung stehen. Damit kann die SBB auch Kosten sparen und trägt so dem mit dem Bund vereinbarten Sparziel Rechnung.
Nationaler Freizeit- und Pendlerverkehr: neue Direktverbindungen und punktueller Verzicht auf wenig nachgefragte Angebote
Die wichtigsten Neuerungen im Fernverkehr:
- Zwischen Zürich und Chur verkehren die IC3 am Wochenende fast durchgehend im Halbstundentakt.
- Neu gibt es am Wochenende zwei IC-Direktverbindungen zwischen Genf und Chur via Lausanne und Bern – damit ist das Bündnerland erstmals direkt aus der Westschweiz erreichbar.
- Neu gibt es mit dem IC81 Direktverbindungen zwischen Romanshorn und Interlaken. Damit sind die Tourismusdestinationen des Berner Oberlands besser an die Ostschweiz und den Grossraum Zürich, inklusive Zürich Flughafen, angeschlossen. Basel und Olten profitieren mit dem IC6 von zusätzlichen Direktverbindungen ins Wallis. Neu ist auch Liestal direkt mit Visp und Brig verbunden. Zwischen Zürich und dem Wallis sowie Basel und Interlaken Ost bleibt das Taktangebot unverändert, zu bestimmten Stunden muss auf diesen Verbindungen jedoch in Bern umgestiegen werden.
- Dank zwei zusätzlichen Direktverbindungen mit dem IC2 gelangen Reisende von Montag bis Freitag früher umsteigefrei vom Tessin nach Zürich (Abfahrt in Chiasso um 06:04 Uhr sowie 07:04 Uhr).
- Auch von Arth-Goldau nach Zürich verkehrt von Montag bis Freitag eine zusätzliche Frühverbindung (Abfahrt in Arth-Goldau um 06:45 Uhr).
- Studierende aus dem Tessin profitieren vorerst während des Frühlingssemesters am Sonntagabend von einer neuen Direktverbindung ab Bellinzona via Luzern nach Lausanne.
- Freizeitreisende und Tessiner Wochenendpendler:innen profitieren insbesondere im Sommerhalbjahr von zusätzlichen Verbindungen mit dem IC2 am Freitagnachmittag von Zürich ins Tessin und am Sonntagnachmittag vom Tessin nach Zürich.
- Neu halten in Altdorf die IC21 statt wie bisher die IC2. Damit entfällt zwar die Direktverbindung nach Zürich, dafür erhält Altdorf neue Direktverbindungen nach Luzern und Basel. Zudem halten neu zwei EC-Züge in Altdorf von und nach Mailand.
- Es entfallen aufgrund der tieferen Nachfrage im Pendlerverkehr einzelne Zusatzzüge während der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag zwischen Bern und Zürich (Abfahrt in Bern um 07:10 Uhr und 16:10 Uhr sowie Abfahrt in Zürich um 06:49 Uhr) sowie zwischen Luzern und Zürich (Abfahrt in Luzern um 06:20 Uhr sowie Abfahrt in Zürich um 16:39 Uhr).
- Zwischen Zürich und Arth-Goldau wird nachfragebedingt auf einzelne Verbindungen in der Nebenverkehrszeit verzichtet.
- Der IC2-Frühzug von Bellinzona nach Zürich am Sonntagmorgen verkehrt aufgrund der tiefen Nachfrage nicht mehr.
Verbindungen nach Europa: mehr Verbindungen und zusätzliche Plätze
Die wichtigsten Neuerungen für internationale Reisen:
- Dank einem zusätzlichen Nachtzug nach Prag, welcher über Deutschland fährt, können neu auch Leipzig und Dresden mit dem Nachtzug erreicht werden.
- Das Platzangebot in den Nachtzügen nach Hamburg, Berlin, Wien und Graz wird sukzessive ausgebaut.
- Zwischen Zürich und Stuttgart verkehrt eine zusätzliche Direktverbindung, ab Oktober 2023 kommen drei weitere dazu. Ebenfalls ab Ende Oktober 2023 werden auf allen Direktverbindungen zwischen Zürich und Stuttgart modernisierte Doppelstock-Fahrzeuge eingesetzt.
- Am Wochenende verkehren zusätzliche ICE bis Chur statt nur bis Zürich.
Angebot in den Regionen: neue Früh- und Spätverbindungen
Die wichtigsten Neuerungen im Regionalverkehr der Deutschschweiz:
- Zwischen Biel/Bienne und Solothurn wird das Abendangebot der S20 ausgebaut. Es gibt eine neue tägliche Mitternachtsverbindung mit Abfahrt in Biel/Bienne um 23:53 Uhr und Ankunft in Solothurn um 00:21 Uhr. Am Wochenende wird der letzte Zug von Olten nach Solothurn (Abfahrt in Solothurn um 01:13 Uhr) bis Biel/Bienne verlängert (Ankunft um 01:41 Uhr). Damit entsteht eine neue Verbindung um Mitternacht ab Zürich HB (Abfahrt um 00.:02 Uhr) nach Grenchen und Biel/Bienne mit nur einem Umstieg in Olten.
- In der Zürcher S-Bahn werden zusätzliche Frühzüge in den Korridoren Limmattal (S12), Oberland (S14 und S15), Pfannenstiel (S16), Furttal (S6), Bülach (S9) eingeführt. Weiter verkehren zwischen Zürich HB und Winterthur in den Abendrandstunden zusätzliche S11-Verbindungen. Schliesslich fährt die S8 auch abends wieder durchgehend bis nach Winterthur, womit das Umsteigen in Effretikon entfällt.
- Im Glarnerland bietet die S25 neu Anschluss auf die S4 der SOB in Richtung Sargans. Die dafür nötigen Fahrplananpassungen haben zur Folge, dass der Halt in Nieder- und Oberurnen wegfällt. Nieder- und Oberurnen werden nach wie vor mit Bussen und der S6 der SOB erschlossen.
Principales nouveautés pour le trafic régional de Suisse romande: |
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– La mise en service de nouvelles infrastructures (saut-de-mouton à Prilly-Malley, 4e voie Lausanne-Renens et nouvelle gare de Cully) permettra une augmentation de la capacité du RER Vaud au coeur de l’agglomération lausannoise. Du lundi au vendredi, quatre trains du RER Vaud circuleront chaque heure entre Cully et Cossonay, renforçant ainsi les dessertes au centre de l’agglomération lausannoise. Les lignes du RER Vaud seront réorganisées sur trois grands axes et renumérotées: – Lignes S1 et S2 : Grandson – Cully – Ligne S3 : Vallorbe – Lausanne – Aigle (– St-Maurice) et ligne S4 : Le Brassus – /Vallorbe – Lausanne – Aigle (– St-Maurice) – Ligne S5: Allaman – Lausanne – Palézieux et ligne S6: Allaman – Lausanne – Palézieux (– Romont) – La gare de Prilly-Malley sera desservie par cinq trains par heure et par sens au lieu de trois actuellement. – La liaison directe entre la Vallée de Joux et Lausanne – Aigle (– St-Maurice) aura été mise en service le 7 août 2022. Dès le 11 décembre 2022, la combinaison des lignes S3 Vallorbe – Lausanne – Aigle (– St-Maurice) et S4 Le Brassus – /Vallorbe – Lausanne – Aigle (– St-Maurice) offrira une cadence d’un train toutes les demi-heures entre Lausanne et Vallorbe (lundi-vendredi) et entre Lausanne et Le Day (samedi-dimanche). – Le RER Vaud s’étendra aussi en terres valaisannes. La ligne S3 (actuelle S5) sera prolongée du lundi au vendredi jusqu’à St-Maurice (au lieu de Bex) et sera en correspondance avec les trains Interregio 90 en direction du Valais. – Dans le Jura, la halte de Grandgourt sera fermée au changement d’horaire. Avec moins de 20 clients par jour en moyenne, sa fréquentation est trop faible en regard des travaux importants nécessaires à la mise aux normes des installations. Les clients empruntent les bus 81, qui donnent correspondance sur les trains Regioexpress à Courtemaîche. |
Vermehrte Bauarbeiten für den Unterhalt und den Ausbau des Bahnnetzes
Damit die Reisenden auch in Zukunft sicher unterwegs sind und pünktlich ankommen, unterhält die SBB ihre Infrastruktur laufend und baut sie aus. 2023 und in den Folgejahren nimmt das Bauvolumen nochmals deutlich zu. Die Baustellen führen zum Teil dazu, dass sich Reisezeiten verlängern oder Züge an gewissen Bahnhöfen zwischenzeitlich nicht halten. Bei Bedarf werden Bahnersatzbusse eingesetzt oder Reisende müssen zusätzlich umsteigen, um ans Ziel zu gelangen. Die SBB bittet Reisende, den Online-Fahrplan vor jeder Reise zu prüfen.
- Aufgrund von diversen Baumassnahmen soll gemäss aktuellem Planungsstand der IC1 zwischen Genf und Lausanne von Mitte August bis Mitte Dezember 2023 in Morges und Nyon halten, zudem verlängert sich die Fahrt des IC1 zwischen Bern und Lausanne in dieser Zeit um 7 Minuten; dafür ist vorgesehen, dass der IR90 zwischen Lausanne und Genf immer ohne Halt verkehrt. Die genauen Baustellen- und Fahrplankonzepte sind noch in Arbeit.
- An mehreren Wochenenden müssen die Fahrpläne auf der West-Ost-Achse aufgrund von Bauarbeiten in der Westschweiz, am Jurasüdfuss oder in Mägenwil angepasst werden.
- Im Rheintal ist die Bahnstrecke wegen umfangreicher Ausbauarbeiten zwischen Buchs SG und Altstätten SG ab Ende Februar 2023 während acht Monaten unterbrochen. Es werden Bahnersatzbusse eingesetzt.
- Weiter wird die Rheinbrücke Waldshut–Koblenz ab April bis Ende Oktober 2023 saniert. Es verkehren Bahnersatzbusse.
- Auch in der Region Basel, im Knoten Bern und im hinteren Glarnerland finden umfangreiche Bauarbeiten statt. Die detaillierten Fahrplan- und Ersatzkonzepte werden rechtzeitig vor dem Start der Bauarbeiten kommuniziert.
Fahrplanentwurf ab 25. Mai 2022 im Internet abrufbar |
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Am 25. Mai 2022 startet das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Vernehmlassung des Fahrplanentwurfs 2023 auf www.fahrplanentwurf.ch. Allfällige Fahrplanbegehren und Unstimmigkeiten in den Fahrplanentwürfen können bis 12. Juni 2022 gemeldet werden. Stellungnahmen sind mit dem vorbereiteten Online-Formular direkt an die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Stellen der Kantone zu richten. Diese werden die Eingaben prüfen und wenn möglich berücksichtigen oder als Planungsgrundlage für die kommenden Fahrplanjahre vormerken. |
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