RBS-Depot Bätterkinden: Vorprojekt abgeschlossen

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Geplantes RBS-Depot in Bätterkinden: Depot-Aussenansicht [Visualisierung]. / Quelle: RBS

Der RBS plant in der Leimgrube in Bätterkinden den Bau eines neuen Depots, um das Angebot auf der Strecke Solothurn-Bern ausbauen zu können. Der Kanton Bern hat den Depotstandort Leimgrube in den Richtplan aufgenommen und das Bundesgericht hat die Richtigkeit des Verfahrens und des Richtplaneintrags bestätigt. Der RBS hat seither das Depot-Projekt weiterentwickelt und konnte nun die sogenannte Vorprojektphase abschliessen.

Nach der Standortevaluation hatte 2018/2019 ein Architekturwettbewerb stattgefunden. Seither hat der RBS weitergeplant und das Projekt «Depot Bätterkinden» weiterentwickelt. Dies auch unter Einbezug der Projektbegleitgruppe Depot Bätterkinden, mit Vertreterinnen und Vertretern der Anwohnerschaft, der «IG Bätterkinden» und der Gemeinde. Konkret wurden in der sogenannten Vorprojektphase die Gleisanbindung, die Abstellanlage, die Anordnung des Depotgebäudes, die Ausgestaltung des Depots, Zufahrten und Anlieferungswege, aber auch Lärm- und Lichtschutz, die Anordnung und Ausgestaltung des Entenbaches und der Umbau des Bahnhofes Bätterkinden inkl. Bushaltestelle und Parkplätze weitergeplant. Ausserdem wurden viele technische Funktionen wie z. B. Stromversorgung, Haustechnik etc.  konkretisiert. Visuell entspricht die Depotanlage weiterhin mehrheitlich dem Wettbewerbsprojekt. Holz dominiert, es wird Glas, aber auch Metall eingesetzt.

Phase Bauprojekt gestartet

Als nächstes startet der RBS nun die Bauprojekt-Phase, in der das Projekt und die Kosten nochmals vertieft und optimiert werden. Die Projektbegleitgruppe wird auch das Bauprojekt weiterbegleiten und sich einbringen können, z. B. bei der konkreten Ausgestaltung des Lärmschutzes. Je nach Thema werden zudem auch Expertinnen und Experten von Verbänden und Vereinen in die Weiterplanung einbezogen.

Während dem Bauprojekt läuft auch die detaillierte Umweltverträglichkeitsvorprüfung, in der u.a. Auswirkungen auf Lärm, Licht, Entwässerung, Boden etc. während Bau und Betrieb geprüft und bei Bedarf die nötigen Schutz-, Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen definiert werden. Die Prüfung erfolgt durch die zuständigen Ämter der Genehmigungsbehörden des Kanton Bern und des Bundes. Der RBS sieht vor, das Bauprojekt 2021 fertigzustellen und danach das Plangenehmigungsverfahren (Baugesuch) zu starten. Die weitere Terminplanung hängt von der Dauer des Bewilligungsverfahren und der Vergabeprozesse für die Bauarbeiten ab. Im Idealfall kann ab 2024 gebaut werden. Die Inbetriebnahme des neuen Depots Bätterkinden ist im Jahr 2026 geplant.

Warum ein neues Depot in Bätterkinden?

In den nächsten Jahren soll das Angebot für die Fahrgäste der Bahnstrecke Solothurn-Bern deutlich ausgebaut werden. Für diese Angebotsausbauten braucht der RBS zusätzliche Züge, Ausbauten an verschiedenen Bahnhöfen und auch ein neues Depot. Eine umfangreiche Variantenstudie hatte als besten Depotstandort die Leimgrube in Bätterkinden ergeben; 2019 hat das Bundesgericht die Richtigkeit des Variantenentscheids und des Verfahrens, das zu diesem Entscheid geführt hatte, bestätigt. Mit dem Eintrag im kantonalen Richtplan ist der Standort Leimgrube definitiv festgesetzt worden.

Wesentliche Elemente aus dem Vorprojekt

Neues Depot Bätterkinden:

  • Gemeinsam mit der Begleitgruppe wurde die Umgestaltung der Bubenbergstrasse diskutiert. Viel Wert wurde dabei auf optimale Fusswegverbindungen gelegt (insbesondere für die Schulkinder und die Anwohnenden). Das Bubenbergquartier wird mit dem Autoverkehr künftig nur noch von Seite Bahnhofstrasse zu erreichen sein. Für den Fuss- und Veloverkehr wird der Durchgang Bubenbergstrasse–Kyburgstrasse unter der neuen Gleisanlage zum Depot mit einer Unterführung mit Rampen und Treppen weiterhin sichergestellt.
  • Die Lage des Lärmschutzes entlang der Depotzufahrt wurde definiert: Zum Winkelried- und zum Bubenbergquartier hin wird es eine Lärmschutzwand resp. einen Lärmschutzwall geben. Die genaue Ausgestaltung dieses Lärm- und Sichtschutzes erfolgt in den nächsten Monaten im Bauprojekt auf der Basis von Simulationen.
  • Die Depothalle wurde zur kompakteren Anordnung der Gleisanlage im Aussenbereich «gespiegelt», sodass der längere Hallenteil nun direkt gegenüber der Landi liegt. Damit kann die zu überbauende Fläche in der Leimgrube leicht reduziert werden.
  • An der Depotfassade werden Nistplätze für Fledermäuse und Mauersegler eingeplant.
  • Die rückwärtige Strassenzufahrt wird aktuell weiter optimiert, um direkte Fahrten ohne zusätzliche Lärmemissionen zu ermöglichen.

Bahnhof Bätterkinden:

  • Damit in Bätterkinden auch die künftig 180m-langen RE-Züge halten können, muss der Bahnhof ausgebaut werden. Dabei wird das heutige, sehr schmale Mittelperron durch ein neues Aussenperron ersetzt. Das neue Perron wird mit einer Unterführung mit beidseitigem Treppen- resp. Rampenabgang erschlossen.
  • Vom Bubenbergquartier her gibt es einen direkten Zugang zum neuen Perron (Abfahrt Richtung Solothurn) und via Unterführung zum Perron (Abfahrt Richtung Bern) sowie zum Bahnhofplatz.
  • Die Bushaltestellen werden auf die heutige Park+Ride-Anlage verschoben und gemäss den  Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes und des Bundesamtes für Verkehr erstellt. Dadurch wird das Umsteigen vom Bus auf den Zug deutlich kürzer und bequemer.
  • Alle Parkplätze werden zwischen dem neuen Bahnhofsplatz mit den Bushaltestellen und der Kyburgstrasse, im Bereich des heutigen erweiterten P+R, angeordnet. Parkplätze mit Ladesäulen für E-Autos werden geprüft.
  • Für Fahrräder wird es kompakte, doppelstöckige Anlagen bei den Perronzugängen geben. Zusätzlich werden Parkplätze für Mofas und Motorräder eingeplant.
  • Das historisch wertvolle Bahnhofgebäude wird vom Anbau befreit; die alte WC-Anlage durch ein neues, behindertengerechtes WC ersetzt.

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