Die regionale Verkehrsgesellschaft Transports de Martigny et Régions (TMR) und die staatliche Eisenbahngesellschaft Frankreichs Société nationale des chemins de fer français (SNCF) haben mit dem Unternehmen Stadler einen Vertrag über den Kauf von neuen Schienenfahrzeugen für die Linie des Mont-Blanc Express geschlossen. Die neuen Züge sind komfortabler und effizienter im Betrieb und garantieren Reisenden mit eingeschränkter Mobilität Barrierefreiheit. Auf Schweizer Seite sind der Bund und der Kanton die Auftraggeber für die Bestellung des neuen Eisenbahnmaterials, das 2026 in Betrieb genommen werden soll.
Die aktuellen Züge der Linie des Mont-Blanc Express entsprechen nicht mehr dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) des Bundes und verursachen zu hohe Wartungskosten. Diese Feststellung führte zum Abschluss eines Vertrages zwischen den zwei Betreiberinnen der Linie – den TMR und der SCNF-Voyageurs – über den gemeinsamen Kauf von sieben meterspurigen Triebzügen, die über einen gemischten Adhäsions- und Zahnradbetrieb verfügen.
Die Wahl der Züge erfüllt zahlreiche Kriterien, die sowohl auf der schweizerischen als auch auf der französischen Seite aufgestellt wurden. Ziel war die Anschaffung von Eisenbahnmaterial, das auf der gesamten Linie betrieben werden kann und gleichzeitig höchsten Anforderungen beim Umweltschutz gerecht wird. Die Wahl fiel auf ein Schienenfahrzeug vom Typ Beh 4/8 (Z890) mit verschiedenen Funktionen für die Kontrolle des Energieverbrauchs, das die Anforderungen des BehiG erfüllt. Jeder neue Zug hat eine Gesamtkapazität von 230 Personen. Das neue Eisenbahnmaterial kann ausserdem in Doppeltraktion fahren, vor allem auf dem Zahnradabschnitt, was die Effizienz des Betriebs enorm steigert.
Die Gesamtkosten für die sieben neuen Zugteile belaufen sich auf 76 Millionen Franken. Die Beteiligung an den Kosten der Schweizerischen Verkehrsgesellschaft beläuft sich auf 43,4 Millionen Franken. Als Auftraggeber übernehmen der Kanton und der Bund die Kosten, die von Transport Régional Voyageurs nicht gedeckt werden. Der französische Teil wird von der Region Auvergne Rhône Alpes finanziert. Die neuen Züge werden voraussichtlich zwischen September 2024 und Juli 2025 geliefert. Sie dürften bis Ende 2025 auf der gesamten Linie im Einsatz sein.
Diese Erneuerung ist Teil der Mobilitätsstrategie des Kantons und des Vorhabens der TMR, die gesamte Infrastruktur der Linie des Mont-Blanc Express bis 2029 an die neuesten Standards anzupassen.
Die 55 Kilometer der Linie des Mont-Blanc Express verbinden Frankreich und die Schweiz seit mehr als einem Jahrhundert. Jeden Tag verkehren fast 15 Züge zwischen Martigny und St-Gervais.
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