Bewilligungsverfahren Tram Bern-Ostermundigen auch beim Bahnhof Ostermundigen fortgesetzt

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Tram Bern – Ostermundigen: Die Visualisierung zeigt, wie die Unterführung beim Bahnhof Ostermundigen in Zukunft aussehen soll. / Quelle: Bernmobil

Der im laufenden Bewilligungsverfahren für das Tram Bern – Ostermundigen (TBO) bislang nicht berücksichtigte Teil beim Bahnhof Ostermundigen soll im Herbst 2022 öffentlich aufgelegt werden. Das haben die Projektverantwortlichen am 5. Juli 2022 an einem Werkstattgespräch angekündigt. Zudem wurde die Situation bei der Schönburg in Bern verbessert. Die ersten Bauarbeiten beginnen 2024.

Bewilligungsverfahren, punktuelle Projektanpassungen, Hindernisfreiheit und Terminpläne – das waren Themen am Werkstattgespräch vom 5. Juli 2022 zum Tram Bern – Ostermundigen (TBO). René Schmied, Direktor Bernmobil, Thomas Iten, Gemeindepräsident Ostermundigen, und Andreas Wingeier, Netzentwicklung SBB-Infrastruktur, gaben einen Einblick in die laufenden Arbeiten.

Gesamte Tramstrecke bald im Bewilligungsverfahren

Das Bewilligungsverfahren für die Tramstrecke zwischen dem Berner Viktoriaplatz und der Endhaltestelle im Quartier Oberfeld in Ostermundigen ist bereits im Gang – bisher aber ohne den kurzen Streckenabschnitt beim Bahnhof Ostermundigen. Dort tangiert die neue Tramlinie verschiedene Aus- und Umbauprojekte der SBB. Die Schnittstellen sind derart komplex, dass bei der öffentlichen Auflage des Trams im Februar 2021 dieser Abschnitt ausgeklammert wurde. Inzwischen sind die Projekte so weit fortgeschritten und koordiniert, dass voraussichtlich im Herbst 2022 das Bewilligungsverfahren nun auch für diese letzten rund 200 Tram-Meter fortgesetzt werden kann. Die gesamte Neubaustrecke ist 4’450 Meter lang.

Zuerst das Tram, dann die SBB

Die heutige, enge Unterführung beim Bahnhof Ostermundigen wird stark verbreitert. Die neue, weitaus hellere Unterführung umfasst Haltestellen für die Busse und das neue Tram. Breite Treppenaufgänge und gläserne Lifte vereinfachen künftig das Umsteigen auf die Züge deutlich. Unter der Regie der TBO AG – ein Unternehmen von Bernmobil, der Stadt Bern und der Gemeinde Ostermundigen – werden beim Bahnhof unter anderem die Strasse tiefergelegt, die Tramgleise gebaut und die Bus- und Tramhaltstellen eingerichtet. Mit der Fortsetzung des Bewilligungsverfahrens werden diesen Herbst die entsprechenden Pläne öffentlich aufgelegt. Etwas später, in der ersten Jahreshälfte 2023, legt dann die SBB ihre bahnhofspezifischen Pläne öffentlich auf. Dazu gehören zum Beispiel das Brückenbauwerk, die Aufgänge zu den Perrons, alle Massnahmen zur hindernisfreien Umgestaltung des Bahnhofs Ostermundigen und eine durchgängige Personenunterführung nördlich des Bahnhofs. Diese Unterführung verbindet das Mösliquartier in Ostermundigen mit dem Fliegerquartier in Bern und schafft einen neuen Zugang zum Bahnhof.

Nach derzeitigem Planungsstand und abhängig vom Bewilligungsverfahren starten die ersten Bauarbeiten 2024. Dabei werden im Bereich des Bahnhofs Ostermundigen Werkleitungen verschoben und tiefergelegt. Das ist nötig, damit die SBB später das Brückenbauwerk realisieren kann. Die Bauzeit für die gesamte Tramstrecke dauert 4 bis 5 Jahre.

Schönburg aufgewertet

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Tram Bern – Ostermundigen: Die Visualisierung zeigt die neue Gestaltung im Bereich Schönburg. / Quelle: Bernmobil

Zahlreiche Einsprachen in der öffentlichen Auflage 2021 betrafen die Verkehrsführung sowie die Strassenraum- und Grüngestaltung insbesondere bei der Schönburg auf dem Gebiet der Stadt Bern. Um den Anliegen aus dem Quartier entgegenzukommen, haben die Projektverantwortlichen verschiedene Optimierungen ausgearbeitet und diese im Januar 2022 mit Quartierorganisationen und Interessenverbänden besprochen. Die neue Gestaltung umfasst nun eine Verschiebung der stadtauswärts liegenden Haltestelle Schönburg in Richtung Viktoriastrasse, eine verbesserte Veloführung, mehr Platz für den Fussverkehr und mehr Grünraum. Auf die Überholbarkeit des Trams für Autofahrende muss im Gegenzug verzichtet werden.

Lebendiger Viktoriaplatz

Weitere Quartieranliegen sind auch beim Viktoriaplatz berücksichtigt. So wird etwa das Dienstgleis in Richtung Wankdorf für Bernmobil nicht realisiert. Der Verzicht ist möglich, weil mit dem abgeschlossenen Einbau eines Gleiswechslers beim Kursaal zumindest für planbare Unterbrüche im Stadtberner Tramnetz nun eine alternative Wendemöglichkeit zur Verfügung steht. Der Viktoriaplatz erhält dadurch mehr Platz zum Verweilen. Innert Kürze hat sich der Platz zu einem lebendigen Aufenthaltsort entwickelt. Velofahrende können zudem die Haltestellen Viktoriaplatz und Schönburg jeweils stadtauswärts und die Haltestelle Rosengarten stadteinwärts rückseitig umfahren. Verschiedene Velo-Bypässe erhöhen die Sicherheit. Gegenüber heute wird es künftig entlang der neuen Tramlinie 30 Prozent mehr Velostreifen geben. 90 Prozent davon sind breiter als 1.5 Meter.

Tramlinie erleben

Obwohl noch nicht realisiert, lässt sich die Tramstrecke bereits heute erleben. Neue Visualisierungen geben einen Eindruck der künftigen Situation. Die Visualisierungen sind auf der Webseite www.tram-bern-ostermundigen.ch aufgeschaltet.


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