Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz begrüsst die Bestrebungen des Bundesrats, den Modalsplit zugunsten des Schienenverkehrs zu verschieben. Die Ziele der Vernehmlassungsvorlage zur Bahn 2050 sind aber zu wenig ambitioniert. Um den Verkehr zu dekarbonisieren und so die Klimaziele zu erreichen, fordert der VCS eine raschere Konkretisierung der Ausbaupläne des Bahnangebotes.
Die Leistungssteigerung der Eisenbahn und die Veränderung des Modalsplits zugunsten des Schienenverkehrs sind unverzichtbare Bestandteile für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Die in der Vorlage dargestellten Ziele (24 %) reichen jedoch bei weitem nicht aus um die Klimaziele zu erreichen. Gemäss einer Studie von Infras im Auftrag des VCS zum Thema fossilfreier Verkehr muss der Anteil des öffentlichen Verkehrs bis 2040 auf mindestens 30% des Modalsplits steigen.
VCS-Präsident Ruedi Blumer hält fest:
«Wir fordern vom Bundesrat, die Klimakrise ernst zu nehmen und die Perspektive Bahn 2050 soweit anzupassen, dass sie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens übereinstimmt. Dies erfordert neben der Verbesserung der Bahninfrastruktur auch eine Reduktion des Gesamtverkehrs – etwa mittels Home-Office.»
Keine Prestigeobjekte auf dem Schweizer Schienennetz
Ausbauten zum reinen Zeitgewinn, sofern diese nicht der signifikanten Verbesserung der Taktanschlüsse dienen, lehnt der VCS deshalb ab. Zudem darf der Nutzen eines leistungsfähigeren Schienennetzes nicht durch den weiteren Ausbau der Strasseninfrastruktur hintertrieben werden.
Weiter fehlt aus Sicht des VCS eine konkrete Strategie betreffend ein leistungsfähiges und attraktives Nacht- und Tagzugangebot im Fernverkehr mit dem Ausland, welcher schnellstmöglich einen bedeutenden Teil des innereuropäischen Flugverkehrs auffangen muss. Dafür braucht es eine aktive Angebots- und Infrastrukturplanung mit den umliegenden Ländern, damit möglichst bald ausreichende Kapazitäten für internationale Verbindungen gewährleistet werden können.
Der Bericht lässt auch zu den erwarteten Auswirkungen der einzelnen Infrastrukturmassnahmen auf die Verkehrsströme, wie auch zur Systemtoleranz für weitere Baustellen viele Fragen offen.
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