VBL: Elektrifizierung der Linien 12 und 30 kommt später

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Statt Dieselbusse sollen auf den Linien 12 und 30 in der Stadt Luzern in Zukunft Batterie-Trolleybusse unterwegs sein. Die VBL hat deshalb im letzten Frühjahr eine Ausschreibung für neue Fahrzeuge vorgenommen und die Ergänzung der Fahrleitungsanlage geplant. Da der Kanton die Realisierung zusätzlicher Durchmesserperrons beim Bahnhof Luzern sistieren musste, verändert sich für die Beschaffung der Batterie-Trolleybusse die Ausgangslage. Mit der Genehmigung der Investitionen für die Elektrifizierung wird deshalb noch zugewartet. Die laufende Fahrzeugausschreibung der VBL wird eingestellt und später neu gestartet.

Der öV-Bericht 2023-2026 sieht ab dem Fahrplanjahr 2025 auf der Linie 12 Luzern Bahnhof–Littau Gasshof sowie auf der Linie 30 Ebikon Bahnhof–Kantonsspital–Littau Bahnhof die Umstellung von Dieselbussen auf Batterie-Gelenktrolleybusse vor. Diese fahren komplett emissionsfrei, auch auf Streckenabschnitten ohne Fahrleitung. Mit der geplanten Durchbindung der Linien 12 und 8 zur neuen RBus-Linie 3 (Littau–Luzern Bahnhof–Würzenbach) sowie der Durchbindung der Linien 8 und 19 zur Linie 8 (Hirtenhof–Luzern Bahnhof–Kantonsspital–Friedental/Emmenbrücke), sollten in einem zweiten Schritt im Fahrplanjahr 2027 weitere Gelenk- und Doppelgelenkbusse eingesetzt werden. Um die beiden Durchbindungen zu realisieren, sind jedoch weitere Durchmesserperrons auf dem Bahnhofplatz Luzern notwendig.

Grosse Abhängigkeit von Durchmesserperrons

Im Frühling 2022 hat der Kanton Luzern mitgeteilt, dass die bisherige Planung für neue Durchmesserperrons auf dem Bahnhofplatz wegen fehlender Gewährleistung der Verkehrssicherheit sistiert werden muss und stattdessen bis 2025 ein Provisorium realisiert werden soll. Damit verändert sich die Ausgangslage für die Trolleybus-Linie in Littau wesentlich: Eine Fahrzeugbestellung zu tätigen, bevor Klarheit besteht, dass sich die dafür notwendige Infrastruktur realisieren lässt, stellt ein grosses Prozessrisiko dar. Hinzu kommt, dass der VVL derzeit die mögliche Ausschreibung von öV-Linien prüft. Der Bau der Fahrleitung, der Stützladeinfrastruktur und die Beschaffung der Fahrzeuge wird deshalb verschoben, bis die noch offenen Fragen zu den Durchmesserperrons sowie zur Ausschreibungsplanung geklärt sind. Aufgrund dieser Ausgangslage wird mit der Genehmigung der Investitionen für die Elektrifizierung noch zugewartet. Im Hinblick auf die zu erreichenden Klimaziele und gemäss der E-Bus-Strategie des VVL ist eine Elektrifizierung der Linien 12 und 30 jedoch nach wie vor unbestritten. Der VVL und die VBL werden zusammen verschiedene Abklärungen vornehmen, um Abhängigkeitsrisiken zwischen der Infrastrukturverfügbarkeit, der Angebotsentwicklung und der Entwicklung der Fahrzeugflotte zu minimieren und in diesem Kontext den passenden Zeitpunkt der Inbetriebnahme zu ermitteln. Die laufende Fahrzeugausschreibung der VBL wird deshalb eingestellt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder gestartet. Die notwendige Ersatzbeschaffung alter Trolleybusse, die gleichzeitig ausgeschrieben wurde, muss ebenfalls neu angegangen werden.

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