SBB und Alstom einigen sich zu Fernverkehrs-Dosto

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 6. März 2023 veröffentlicht.

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Zwei FV-Dosto-Züge der SBB am 9. Dezember 2018, im planmässigen Einsatz, in der Halle des HB Zürich. / Quelle: Sandro Hartmeier

SBB und Alstom haben sich geeinigt: Alstom wird die SBB als Ausgleich für die verzögerte Lieferung der FV-Dosto-Flotte mit verschiedenen Leistungen entschädigen, was in etwa dem Gegenwert von sechs FV-Dosto-Zügen entspricht. Die Zusammenarbeit geht weiter: SBB und Alstom arbeiten unverändert daran, den FV-Dosto weiter zu optimieren. Der Zug gehört heute zu den zuverlässigsten Flotten der SBB und bildet das Rückgrat des Fernverkehrs in der Schweiz.

Im Sommer 2022 hat die SBB den 62. und damit letzten FV-Dosto von Alstom übernommen – gut anderthalb Jahre nach der Übernahme des Projekts von Bombardier. Die anfänglich ungenügende Zuverlässigkeit der Flotte konnte seit 2018 stetig verbessert werden. Alstom bemühte sich nach der Übernahme von Bombardier Transportation ab 2021 stark um eine weitere Reduktion der Störungen. Das Engagement zahlte sich für die Bahnkund:innen aus: Die Züge fahren heute zwischen zwei Störungen zwischen 15 000 und 20 000 Kilometer weit. Das liegt über dem Durchschnitt der restlichen Personenverkehrsflotte der SBB. Auch im Bereich der Zugsausfälle konnte das Niveau der bestehenden Flotte mittlerweile erreicht werden. Der FV-Dosto bildet somit das zuverlässige Rückgrat des Fernverkehrs in der Schweiz.

SBB und Alstom vereinbaren Kompensationspaket

Dennoch arbeiten SBB und Alstom auch in Zukunft unverändert daran, den Zug weiter zu optimieren. Für ihren Beitrag an der wiederholten Lieferverzögerung in der Beschaffung der FV-Dosto-Flotte hat sich Alstom mit den SBB auf ein Kompensationspaket geeinigt, welches insgesamt dem Wert von rund sechs Zügen entspricht. So wird Alstom u.a. die Instandhaltung der Züge über die vertraglich vereinbarte Frist hinaus gewährleisten. Dazu gehört auch die Lieferung der in den nächsten Jahren notwendigen Ersatzteile. Zudem wird Alstom in die weitere Optimierung des Fahrkomforts investieren und die Ausbildung des SBB-Personals mittels Lieferung und Betreuung entsprechender Simulatoren unterstützen. Auf diese Sachleistungen haben sich die SBB und Alstom aussergerichtlich geeinigt. Die entsprechende Vereinbarung ist am 3. März 2023 von SBB und Alstom unterzeichnet worden. Über weitere Angaben haben die SBB und Alstom Stillschweigen vereinbart.

Kund:innen profitieren direkt von Einigung

Bereits 2014 hat sich die SBB mit Bombardier im Rahmen eines neuen Lieferplans darauf geeinigt, dass die SBB als Entschädigung drei zusätzliche Züge kostenlos erhält. Die Einführung eines neuen Zuges ist immer anspruchsvoll und führte auch bei früheren Flotten zu Einschränkungen. Beim Projekt FV-Dosto kam die grosse Verspätung dazu. Dennoch steht das Beschaffungsgeschäft aus Sicht der beiden Unternehmen SBB und Alstom nun vor einem guten Ende. Von der nun erzielten Einigung profitieren die Bahnkund:innen: Die FV-Dosto werden noch zuverlässiger und komfortabler.

Meilensteine des FV-Dosto
– 2010 – SBB erteilt Bombardier Auftrag zum Bau von 59 Doppelstockzügen
– 2014 – Neuer Lieferplan, drei zusätzliche, kostenlose Züge als Entschädigung
– 2015 – Erste Testzüge auf Testfahrten im Einsatz
– 2018 – FV-Dosto ist mit Kund:innen unterwegs
– 2021 – Alstom übernimmt Projekt FV-Dosto von Bombardier nach Fusion Zugsparte
– 2022 – SBB verzichtet auf schnelles Fahren in Kurven
– 2022 – Alstom liefert 62. und letzten Zug ab
– 2023 – SBB und Alstom einigen sich auf Kompensationspaket

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4 Kommentare

  1. und der Verzicht auf die Wako, der Unsummen an Investitionen ins Netz zur Folge hat, wird gar nicht entschädigt ??

  2. WAKO muss entschädigt werden. Ebenso die „Seitenschläge“ während der Fahrt. Die „eckige Fahrerei“ sobald als möglich beseitigen. Steckdosen zugänglich anbringen.

  3. So kann man das Debakel auch schön schwurbeln. Aber gut kann diese unselige Altlast der Ära Meier endlich einigermassen entsorgt werden. Lange genug hat es ja gedauert.

  4. Es ist eben nicht nur eine Altlast der Ära Meier, sonder auch eine Altlast der Ära Ducrot als Leiter des SBB Personenverkehrs. Ducrot war damals massgeblich an der Beschaffung des Zuges beteiligt und hat den Kaufvertrag mit Bombardier unterschrieben.

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