Start der Bauarbeiten für den Halbstundentakt Basel–Delémont–Biel

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Die Visualisierung zeigt den Bahnweg in Grellingen. / Quelle: Raumgleiter

Die SBB startet am 22. März 2023 mit Arbeiten für die Doppelspur Grellingen–Duggingen. Gegen die Baubewilligung sind keine Beschwerden eingegangen. Ende 2025 soll die Doppelspur in Betrieb gehen. Sie ist eine der Voraussetzungen für den Fernverkehrshalbstundentakt Basel–Delémont–Biel/Bienne.

Die Baubewilligung für den Doppelspurausbau Grellingen–Duggingen ist rechtskräftig. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat sie am 7. Februar 2023 erteilt. Innerhalb der Rekursfrist von 30 Tagen gingen keine Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht ein. Das freut die SBB sehr. Damit ist ein weiterer Meilenstein für den von Bund, Kantonen und SBB angestrebten Fernverkehrshalbstundentakt Basel–Delémont–Biel/Bienne erreicht. Die SBB startet deshalb nun am 22. März 2023 mit den Vorarbeiten und setzt alles daran, die Doppelspur wie geplant Ende 2025 in Betrieb nehmen zu können. Die Kosten für das Projekt betragen 133 Millionen Franken. Auftrag- und Geldgeber ist der Bund via dem Ausbauschritt 2035. Diesen hat das Parlament 2019 bewilligt. Die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn haben die Planung und Projektierung mitfinanziert.

Zuerst Platz schaffen, dann die Doppelspur bauen

Noch bis Ende März nimmt die SBB Rodungsarbeiten vor. In Grellingen ist dies in den Bereichen Chessiloch und Bahnübergang Bahnweg, in Duggingen beim Bahnweg auf Höhe Sennematt und Gstad. Am 3. April 2023 starten die Bauarbeiten. Diese lassen sich in zwei Hauptphasen unterteilen. In der ersten Phase von April 2023 bis April 2025 schaffen die Bauteams den Platz für die Doppelspur. Sie verbreitern das Trassee und sichern es mit umfangreichen Stützbauwerken ab. In der zweiten Phase von Ende April 2025 bis Ende September 2025 wird die Doppelspur gebaut. Dazu baut das Bauteam die bestehende einspurige Bahninfrastruktur grösstenteils komplett zurück und baut die neue Doppelspur inklusive Fahrleitungsanlagen und Bahntechnik. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 soll die Doppelspur in Betrieb gehen. Die Nach- und Fertigstellungsarbeiten dauern noch bis Mitte 2026.

Es geht leider nicht ohne Nachtarbeiten und Einschränkungen

Der Bau der Doppelspur wird von allen einiges an Geduld abverlangen. Viele Arbeiten im Bereich von Gleis und Fahrleitungen lassen sich aus Sicherheitsgründen nur nachts ausführen. Die nächtlichen Sperren haben teils Fahrplaneinschränkungen für die späten Züge zur Folge. Von Juni bis Juli 2023 kommt es zudem an acht Wochenenden zu Totalsperren zwischen Laufen und Aesch. Weitere Wochenendendsperren sind im ersten Halbjahr 2024 und Ende 2025 geplant. Die zweite Bauphase – der Bau der Doppelspur – ist zudem nur mit einer fünfmonatigen Totalsperre von Ende April bis Ende September 2025 ausführbar. Ziel der SBB ist es, den Reisenden während allen Sperren möglichst kundenfreundliche, gut abgestimmte Bahnersatzangebote bereit zu stellen. Zu Einschränkungen kommt es zudem auch im lokalen Strassen- und Fussverkehr bei kleineren Wegen und bei den Bahnübergängen.

Bessere Fernverkehrsverbindungen und lokaler Nutzen

Die SBB ist überzeugt, dass der Nutzen des Projekts, die Bevölkerung für das eine oder andere entschädigen wird. Die Doppelspur Grellingen–Duggingen ist im Laufental die Voraussetzung, damit die Fernverkehrszüge ab Ende 2025 auf der Linie Basel–Laufen–Delémont–Biel/Bienne im Halbstundentakt verkehren können. Ziel ist zudem, jede zweite Verbindung bis Lausanne zu verlängern. Damit erhält der Jura wieder eine umsteigefreie Fernverkehrsverbindung zwischen Delémont und dem Genferseebecken. Aktuell verkehren die Fernverkehrszüge auf der Linie bloss im Stundentakt und nur bis Biel/Bienne. Auch lokal bringt das Projekt Verbesserungen. In Grellingen wird beispielsweise der Bahnübergang Bahnweg aufgehoben und eine sicherere Verbindung für den Fuss- und Veloverkehr via Zieglerareal erstellt. Duggingen erhält eine neue, komfortablere Bahnhofsunterführung.

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Die Visualisierung zeigt die künftige Situation bei der Haltestelle Duggingen. In der Bildmitte sieht man den Zugang zur neuen Personenunterführung. / Quelle: Raumgleiter
Fahrplaneinschränkungen zwischen Delémont und Basel im Sommer 2023
Die SBB führt dieses Jahr auf der Linie Basel–Delémont zwei Bauprojekte mit grösseren Auswirkungen auf den Fahrplan aus. Das eine ist die Doppelspur Grellingen–Duggingen. Das andere sind gebündelte Instandhaltungsarbeiten zwischen Delémont und Laufen. Während diesen gebündelten Unterhaltsarbeiten werden unter anderem rund neun Kilometer Gleis erneuert. Die gebündelten Instandhaltungsarbeiten Delémont–Laufen dauern insgesamt von Mitte Juni bis Mitte September 2023. Wegen der Arbeiten für die beiden Projekte ist die Strecke Delémont–Aesch in einem ersten Schritt ab Sonntag, 21. Mai, bis Freitag, 23. Juni, jeweils nachts von 21:20 bis 04:40 Uhr unterbrochen. Ab dem Wochenende vom 3./4. Juni 2023 ist als nächster Schritt die Strecke Laufen–Aesch während insgesamt acht aufeinander folgenden Wochenenden gesperrt. Vom 26. Juni bis und mit 15. August ist die Strecke Delémont–Laufen schliesslich komplett gesperrt. Für die betroffenen Züge verkehren Bahnersatzbusse. Der Onlinefahrplan wird aktualisiert. Die SBB empfiehlt den Reisenden, via diesem oder der App SBB Mobile die Verbindungen jeweils vor der Fahrt zu prüfen und mehr Reisezeit einzurechnen. Weitere Fahrplaneinschränkungen sind im Herbst 2023 wegen den Bauarbeiten für den Ersatz der Birsbrücken in Münchenstein geplant.

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