Bei der Rhätischen Bahn geht eine Ära zu Ende: Die legendären «Arbeitstiere» Ge 6/6 II sind abgestellt oder wurden bereits abgebrochen. Die schweren Lokomotiven, auch «700er» genannt, waren jahrzehntelang die Paradepferde der RhB. Sie wurden auf dem Stammnetz (alle Linien ausser Bernina- und Arosalinie), hauptsächlich im Güterverkehr, eingesetzt.
Zwei Exemplare leben weiter: Die Lok 707 «Scuol» bleibt bei der RhB als betriebsfähiges historisches Fahrzeug erhalten. Und die Lok 702 «Curia» wird zum Ausstellungsobjekt: Sie wurde am 30. März 2023 von Landquart mittels Lastwagentransport nach Luzern, ins Verkehrshaus der Schweiz, überführt. Dort wird die Lok 702 zusammen mit zwei RhB-Zementwagen vor dem neu erstellten «House of Energy» ihr neues Zuhause haben.
Die 700er-Loks stammten aus der altehrwürdigen Lokschmiede «Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik» (SLM) in Winterthur. Die zwei Loks der ersten Bauserie (701 und 702) wurden 1958 zum Stückpreis von CHF 230’000 geliefert. Die Fahrzeuge der zweiten Serie 703 bis 707 von 1965 waren je CHF 200’000 teurer.
700er machen dem Capricorn-Triebzügen Platz
Die RhB befindet sich derzeit in der grössten Rollmaterialbeschaffung ihrer Geschichte und erhält bis 2024 insgesamt 56 Capricorn-Triebzüge. 40 Stück dieser neuen Serie sind bereits in Graubünden angekommen. In diesem Zusammenhang werden laufend ältere Fahrzeuge, welche nicht mehr verwendet werden und nicht als historische Zeitzeugen erhalten bleiben, ausgemustert.
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Ich gehe davon aus, dass die Lok nicht in diesem eher unvorteilhaften Zustand ausgestellt wird, sondern zuvor noch eine anständige Pinselrevision erhält. Ausserdem fehlt der für die Frontansicht charakteristische Schneepflug!