Gemeinsam mit dem Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus für Schleswig-Holstein Claus Ruhe Madsen, dem Geschäftsführer des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (NAH.SH) Dr. Arne Beck und weiteren geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft hat Stadler am 15. Mai 2023 im Rahmen der feierlichen Grundsteinlegung eine Zeitkapsel in das Fundament seines jüngsten Service-Standorts in Deutschland eingebracht. Für die Instandhaltung der neuen batterieelektrischen Regionaltriebzugflotte des Typs «FLIRT Akku» baut der Zughersteller und Servicedienstleister Stadler ein hochmodernes Instandhaltungswerk im Herzen Schleswig-Holsteins.
Vor fast vier Jahren hat Stadler die Ausschreibung der NAH.SH über die Lieferung von 55 FLIRT Akku Zügen mitsamt der Wartung der Fahrzeugflotte über 30 Jahre für sich entscheiden können. Mit diesen Zügen soll ab Spätsommer 2023 der Betrieb von rund 10 Millionen batterieelektrischen Zugkilometern auf elf Bahnlinien aufgenommen werden, die rund 40 Prozent des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein umfassen. Für die Instandhaltung dieser Fahrzeuge investiert Stadler rund 30 Millionen Euro in den Standort Rendsburg und wird bis Frühjahr 2024 eine optimale und bisher in Deutschland einzigartige Wartungs-, Abstell- und Ladeinfrastruktur zur Instandhaltung von innovativen batterieelektrischen Schienenfahrzeugen schaffen. Im Werk entstehen in den kommenden Monaten bis zu 30 neue Arbeitsplätze in einem modernen Arbeitsumfeld.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen:
«Mit den Akkuzügen gelingt es uns, die dieselfreien Strecken in Schleswig-Holstein auf einen Schlag mehr als zu verdoppeln. Die Instandhaltungswerkstatt in Rendsburg ist ein wichtiger Baustein für die klimaneutrale Akkuzug-Zukunft in unserem Land. Für die Stadt Rendsburg bedeutet die Werkstatt zudem, dass Fachkräfte in einer zukunftssicheren Branche gebunden werden können. Eine tolle Entwicklung sowohl für unsere Klimaschutz-Ziele als auch für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein.»
Dr. Arne Beck, NAH.SH-Geschäftsführer:
«Die Akkuzüge sind nicht nur ein echter Gewinn für den Klimaschutz, sondern auch für unsere Fahrgäste, die noch in diesem Jahr in super modernen, wesentlich leiseren, klimatisierten und barrierefreien Fahrzeugen noch komfortabler durchs Land reisen können. Ein wesentlicher Beitrag zu einem stabilen Betrieb mit den neuen Akkuzügen sind kurze Wege zu guter Instandhaltung – und das in Herstellerhand also durch absolute Expertinnen und Experten.»
Auf dem insgesamt 77.000m² grossen Grundstück entsteht das neue Instandhaltungswerk, das eine Fahrzeughalle mit zwei Gleisen mit Gruben und Dacharbeitsständen, Werkstätten, einen Büro- und Sozialtrakt sowie eine Aussenreinigungsanlage umfasst. Das Werk wurde auch speziell für die Behandlung, Aufladung und Lagerung der Batterien konzipiert, welche die FLIRT Akku Züge antreiben werden. Neben den sogenannten Übergabegleisen sind im Aussenbereich acht Stellplätze für die Innenreinigung der Fahrzeuge mit Oberleitungsanlagen zum Nachladen der Batterien geplant. Auch entnommene Batterien müssen sorgfältig aufbewahrt werden: Dafür sind im neuen Instandhaltungswerk speziell für die Überwachung der Zugbatterien konzipierte Diagnosecontainer vorgesehen. Mit denen werden zukünftig die Daten der entnommenen Energiespeichersysteme umfangreich überwacht und ausgewertet, um dann zu entscheiden, ob eine zusätzliche Instandhaltung erforderlich ist.
«Wir sind stolz darauf, mit dem neuen Instandhaltungswerk, das passgenau auf die Besonderheiten von Batteriezügen zugeschnitten ist, sowie der Lieferung der innovativen FLIRT Akku Fahrzeuge einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des öffentlichen Schienenverkehrs auf den nichtelektrifizierten Strecken Schleswig-Holsteins leisten zu können»
, erklärt Daniel Baer, Divisionsleiter Service der international agierenden Stadler Rail Group.
«Mit der Verbindung von Neufertigung und Instandhaltung von Schienenfahrzeugen über viele Jahre aus einer Hand schaffen wir eine nachhaltige Wertschöpfung und erreichen so eine optimale Lebensdauer der Züge über mehrere Jahrzehnte.»
Edzard Lübben, Geschäftsführer der Stadler Rail Service Deutschland GmbH, sagt:
«Mein Team und ich bedanken uns für die konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller beteiligten Projektparteien, die das Erreichen dieses wichtigen Meilensteins für den neuen Standort in Rendsburg ermöglicht haben. Der Weg war nicht leicht. Bedingt durch die Corona Pandemie hat sich der Planfeststellungsbeschluss um ein Jahr verspätet und die angespannte weltpolitische Lage hat mit erheblichen Kostensteigerungen sowie Materialengpässen uns vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Gemeinsam blicken wir weiter nach vorn und freuen uns auf die Einweihung des Instandhaltungswerks im kommenden Jahr.»
MeinungEigene Meinung zum Thema?Jetzt kommentieren |