Fussgängerinnen und Fussgänger, Velos, Autos sowie die Bahn haben heute kaum Platz auf der Baselstrasse in Solothurn und Feldbrunnen-St. Niklaus. Der bauliche Zustand der Strasse mit den Bahnanlagen und den Werkleitungen ist prekär. Die Baselstrasse hat ihr Lebensende erreicht und muss umfassend saniert werden.
«Gleichzeitig soll die Strasse für den Verkehr sicherer werden»
, sagte Regierungsrätin Sandra Kolly anlässlich einer Medienorientierung in Solothurn.
Mischverkehr schafft Platz für alle
Zwischen St. Katharinen und dem Baseltorkreisel teilt sich die Bahn mit den Autos die Fahrbahn. Die Züge fädeln neu fahrtrichtungsgetrennt in die entsprechende Spur in den Strassenverkehr ein. Damit kann der Verkehr besser und sicherer fliessen und es wird Raum geschaffen für breite Gehwege, die auch für Velos mitbenutzt werden können. Eine neue rückwärtige Erschliessung von Rötihof und Stadtpräsidium verringert die seitlichen Einfahrten und erhöht die Verkehrssicherheit zusätzlich. Intelligente Ampelanlagen steuern den Verkehr und optimieren den Verkehrsfluss. Die Bahn wird priorisiert, damit der Fahrplan auch während den Stauzeiten eingehalten werden kann.
«Die Bahn entlastet den Strassenverkehr massiv. Auf der Baselstrasse werden täglich 2300 Personen befördert, bis ins Jahr 2030 steigt das Volumen gemäss Prognosen auf 3400 Personen an»
, erklärte Fredy Miller, Direktor der Aare Seeland mobil.
Die neue Kreuzungsstelle in Feldbrunnen / St. Katharinen erlaubt die Verdichtung des Fahrplans auf einen Viertelstundentakt und wird den Strassenverkehr zusätzlich entlasten.
Bund trägt grössten Kostenanteil
Aare Seeland mobil und Kanton Solothurn treten bei der Sanierung der Baselstrasse gemeinsam als Bauherren auf. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich voraussichtlich auf 88 Millionen Franken. Den weitaus grössten Anteil von 60 Prozent trägt der Bund über Bahninfrastrukturfonds und Agglomerationsprogramm. 30 Prozent gehen zu Lasten des Kantons Solothurn. Die verbleibenden zehn Prozent verteilen sich auf die Stadt Solothurn, die Gemeinde Feldbrunnen-St. Niklaus und die Werkleitungseigentümer.
Baubeginn frühestens ab 2026
Zurzeit ist das Projekt beim Bundesamt für Verkehr in Prüfung. Damit ist das Bewilligungsverfahren gestartet. Mit der öffentlichen Auflage wird Anfang 2024 gerechnet. Werden auch die Kredite Anfangs 2024 im Kantonsrat und anschliessend in den Gemeinden bewilligt, sowie das Bewilligungsverfahren erfolgreich abgeschlossen, kann 2026 mit den rund dreijährigen Bauarbeiten begonnen werden.
Unterstützung aus den Gemeinden
Die Solothurner Stadtpräsidentin Stefanie Ingold betonte anlässlich der Medienkonferenz, dass ihr die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Baselstrasse ein grosses Anliegen sei. Heute werde die Strasse insbesondere vom Veloverkehr wegen der grossen Unfallrisiken gemieden. Weil auf der Südseite streckenweise Gehwege fehlen, komme es zudem immer wieder zu gefährlichen Situationen mit Fussgängerinnen und Fussgängern. Sie vertraue darauf, dass die Bevölkerung die Einschränkungen während der Bauzeit in Kauf nehme, weil sie die Notwendigkeit der Sanierung erkenne und zu schätzen wisse, dass das Projekt hauptsächlich durch den Bund und den Kanton finanziert werde.
Anita Panzer, Gemeindepräsidentin von Feldbrunnen-St. Niklaus, verwies auf die positiven Resultate, welche das Projekt auch für ihre Gemeinde bringe: Mit der Verbesserung des Knotens Sandmatt durch eine Vollregelung mit Ampeln, welche die Einfahrt aus dem südlichen Teil des Dorfes in die Baselstrasse erleichtere oder die Dosierampel beim Vögelisholz bei Staulagen auf der Autobahn. Zudem werde der Geh- und Veloweg von Solothurn nach Feldbrunnen-St.Niklaus durchgehend erneuert und insbesondere zwischen St. Katharinen und Sandmattstrasse auf der Südseite verbreitert, was ihr schon lange ein besonderes Anliegen sei.
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