Um dem erwarteten Bevölkerungswachstum im Westen und Norden der Stadt Zürich gerecht zu werden, wird der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut. Einer der Schwerpunkte ist die Tramtangente Nord zur Erschliessung des städtischen Entwicklungsgebietes in Zürich-Nord.
Neben kurz- und mittelfristigen Massnahmen wie einem neuen Buskonzept in Zürich Nord und dem Tram Affoltern sind auch längerfristige Angebotsausbauten für den öffentlichen Verkehr in Kanton und Stadt Zürich geplant. Bestandteil dieses Ausbaus ist ein Projekt, das am 22. August 2023 von der Zürcher Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh und Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, näher vorgestellt wurde: die Tramtangente Nord von Zürich Affoltern via Oerlikon nach Stettbach.
ÖV-Ringsystem mit neuer Tangentialverbindung
Das Projekt ist integraler Bestandteil der ZVV-Strategie 2025–2029 sowie der VBZ-Netzentwicklungsstrategie auf Basis des «Zukunftsbilds ÖV 2050», das unter anderem ein ÖV-Ringsystem mit einer neuen Tangentialverbindung von Affoltern via Oerlikon nach Stettbach vorsieht.
«Zürich-Nord hat enormes Potenzial und strahlt weit über die Stadtgrenzen in den Kanton hinaus»
, sagt Regierungsrätin und ZVV-Verkehrsratspräsidentin Carmen Walker Späh.
«Es ist deshalb nach dem Tram Affoltern sinnvoll, die Tramtangente Nord genauer zu prüfen.»
Dies gilt umso mehr, als die Tramtangente Nord auch einen Teil der Gleise des Trams Affoltern nutzen soll, das ab 2026 gebaut werden soll.
Die Rolle und die Aufgabe des öffentlichen Verkehrs im Kanton und in der Stadt Zürich sind anspruchsvoll: Er soll grosse Verkehrsströme auf möglichst klimaneutraler Basis sicherstellen und damit auch in Zukunft das Rückgrat einer zeitgemässen, klimafreundlichen und effizienten Mobilität sein. Schon heute wird ein grosser Teil des Verkehrs mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt – im Kanton zu einem Drittel, in der Stadt zu rund 40 %. Mit Blick auf Klimaschutzmassnahmen und auf Basis der kantonalen und städtischen Strategien sollen diese Anteile weiter gesteigert werden.
Stadtrat Michael Baumer bringt die Strategie auf den Punkt:
«Nur mit kurzen Reisezeiten, Pünktlichkeit und einem dichten Netz können wir weiterhin attraktiv bleiben. Das geplante Ringsystem mit der Tramtangente Nord als ersten Schritt bringt den ÖV in der Stadt entscheidend weiter.»
Um das Bevölkerungswachstum in den Quartieren von Zürich Nord aufzufangen, ist ein gezielter Ausbau von Tram- und Busnetz notwendig.
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist eine der Grundlagen für die räumliche Entwicklungsstrategie der Stadt Zürich zur Förderung der Zentren im Norden und Westen der Stadt. Das Projekt wird nun rasch angegangen mit dem Ziel, dem Bund das Projekt zur Mitfinanzierung im Rahmen der Agglomerationsprogramme der 6. Generation einreichen zu können. Dieser verlangt jeweils ein abgeschlossenes Vorprojekt für die grossen Stadtbahnprojekte. Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat diesen Sommer im Rahmen der ZVV-Strategie 2025–2029 entschieden, grünes Licht für erste Abklärungen zu geben und die Grundlage für einen entsprechenden Projektierungskredit schaffen zu lassen. Die nächsten Schritte in diesem Projekt macht jetzt die Stadt Zürich mit einer Potenzial- und Machbarkeitsstudie.
Links
- ZVV-Strategie und Rahmenkredit: Regierung setzt auf starken öV in anspruchsvollem Umfeld
- Zukunftsbild ÖV 2050
- Vbzonline – Pünktlichkeit, dichte Verbindungen und ein durchdachtes Netz
- Vbzonline – Die Mobilitätswende ist nachhaltig
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