GAV: Einigung zwischen Elvetino und Personalverbänden

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Eine Reisende in einem Speisewagen der SBB. / Quelle: SBB CFF FFS

Die Elvetino AG und die Personalverbände haben sich auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Bahngastronomie und Logistik von Elvetino geeinigt. Dieser tritt am 1. Januar 2024 in Kraft und legt die Arbeits- und Anstellungsbedingungen für die nächsten vier Jahre fest. Mit dem neuen attraktiven GAV ist Elvetino gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.

Elvetino, eine 100%ige Tochtergesellschaft der SBB, betreibt im Auftrag der SBB und Drittanbietern die Bahngastronomie. Elvetino hat mit den Personalverbänden SEV und Unia die Inhalte eines neuen GAV verhandelt. Diesem haben die Mitgliederversammlung der Personalverbände sowie der Verwaltungsrat von Elvetino zugestimmt. Mit dem neuen GAV ist es den Verhandlungsparteien gelungen, ein den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entsprechendes und ausgewogenes Ergebnis zu erzielen. Das sind die wichtigsten Resultate:

  • Die Arbeitszeit wird von 42 auf 41 Stunden pro Woche reduziert. Es wird neu ein Sonntagszuschlag in Form von 10% Zeitgutschrift gewährt.
  • Löhne: Zusätzlich zum Grundlohn wird neu ein Erfahrungslohn eingeführt, welcher pro volles Jahr Berufserfahrung in der Gastronomie oder Logistik gewährt wird. Für das Jahr 2024 werden auf Basis einer provisorisch festgelegten Teuerungsrate 2023 die Minimallöhne generell um 0,7% angehoben, die Löhne der aktuell angestellten Mitarbeitenden um 1,1%.
  • Das jährliche Ausbildungsbudget wird von CH 450 auf CHF 500 pro Mitarbeitendem erhöht.
  • Neu wird ein Halbtax-Abo der SBB kostenlos abgegeben.
  • Der Schutz von älteren Mitarbeitenden wurde gestärkt: Für Mitarbeitende, welche über 55 Jahre alt sind und mehr als 15 Dienstjahre bei Elvetino aufweisen, wird die Kündigungsfrist auf 4 Monate erhöht.

Zukunftsfähige Arbeits- und Anstellungsbedingungen

«Wir haben es geschafft, einen zukunftsfähigen GAV abzuschliessen»

, sagt Daniela Corboz, CEO von Elvetino.

«Mit dem GAV 2024 passen wir uns den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten an und bieten attraktive Arbeits- und Anstellungsbedingungen im schwierigen Gastroumfeld an. So bleiben wir eine zukunftsorientierte Arbeitgeberin für unsere Mitarbeitenden.»

Die Verhandlungsdelegation der Personalverbände besteht aus:

  • SEV – Gewerkschaft des Verkehrspersonals
  • Unia – Gewerkschaft der Sektoren Industrie, Gewerbe, Bau und private Dienstleistungen
Elvetino AG
Die Elvetino AG ist zu 100 Prozent eine Tochtergesellschaft der SBB AG. Das Bahngastronomieunternehmen ist in der Schweiz sowie in Deutschland und Italien tätig. Die Elvetino AG beschäftigt ca. 700 Mitarbeitende.
Lohnerhöhungen, Arbeitszeitverkürzung und bessere Work-Life-Balance für das Personal in der Bahngastronomie
Nach rund einem Jahr konnten die Gewerkschaften SEV und Unia die Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit der Elvetino AG erfolgreich abschliessen. Die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder hat dem neuen Gesamtarbeitsvertrag zugestimmt. Dieser verbessert die Arbeitsbedingungen des Personals der Bahngastronomie wesentlich. Ab 2024 erhält ein Grossteil der Mitarbeitenden zudem eine Lohnerhöhung.

Die Arbeit in den Speisewagen und den Bistros gilt als eine der anstrengendsten Aufgaben im Bahnbetrieb. Sie fordert viel körperlichen Einsatz vom Personal – oft an sechs Tagen pro Woche bei einer bescheidenen Entlöhnung. In einer Umfrage wünschten sich die Mitarbeitenden der Elvetino AG eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie, höhere Löhne sowie einen stärkeren Kündigungsschutz. Mit dem neuen GAV konnten die Gewerkschaften in diesen Bereichen zahlreiche Verbesserungen erreichen.

Ab 2024 gilt grundsätzlich die betriebliche 5½-Tageswoche, die zu einer besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben führen soll. Statt der 42- gilt neu die 41-Stunden-Woche. Das neue Lohnmodell berücksichtigt die Erfahrung und wird transparent. Es führt dazu, dass die Löhne für rund zwei Drittel der Mitarbeitenden angehoben werden. Der Kündigungsschutz wird generell verbessert. Arbeitnehmende mit medizinischen Beeinträchtigungen und ältere Mitarbeitende geniessen einen zusätzlichen Kündigungsschutz, insbesondere eine Verlängerung der Kündigungsfrist und Unterstützungsmassnahmen bei der Stellensuche. Sonntagsarbeit wird zusätzlich vergütet und die Ausbildungsbeiträge werden erhöht. Zudem gibt es vergünstigte Fahrkosten und Rabatte beim Eigenkonsum während dem Dienst.

Der SEV ist die grösste Schweizer Gewerkschaft des Verkehrspersonals. Die grösste Schweizer Gewerk-schaft Unia vertritt das Personal des Gastgewerbes.

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