Gateway Basel Nord AG und die Schweizerischen Rheinhäfen präsentierten am 9. Oktober 2020 ein Konzept mit 45.8 Hektaren neu geschaffenen und aufgewerteten Trockenstandorten. Dies entspricht vier Mal der Fläche, die für den Bau des trimodalen Terminals beansprucht wird.
Mit Unterstützung von Biologen und Umweltwissenschaftlern entwickelten GBN und die Schweizerischen Rheinhäfen ein fachgerechtes Konzept mit 45.8 Hektaren neu geschaffenen und aufgewerteten Trockenstandorten im Raum Basel. Vier Mal mehr Flächen werden zur Verfügung gestellt, als der Bau des trimodalen Terminals mit 11,5 Hektaren beansprucht. 20 Hektaren dieser ökologischen Ersatzflächen liegen im Rangierbahnhof Muttenz sowie 10,5 Hektaren als Bahnnebenflächen und entlang der Hafenbahn Birsfelden/Auhafen. Bei den Langen Erlen konnten 8,6 Hektaren und im Gebiet Hard Pratteln weitere 6,5 Hektaren definiert werden. Bestehen bleibt zudem ein Vernetzungskorridor, der über das Gateway und den NEAT-Zubringer der Deutschen Bahn weiterhin zur Wanderung der Arten in der Oberrheinebene beiträgt.
Bis Ende der 80er Jahre betrieb die Deutsche Bahn einen Rangierbahnhof auf dem geplanten Standort von GBN. Weil dieser seither nicht mehr benutzt wurde, siedelten sich seltene Tier- und Pflanzenarten an. Es entstand ein Trockenwiesen- und Weidenstandort (TWW) von nationaler Bedeutung, der beansprucht werden kann, wenn gleichwertige Ausgleichsflächen geschaffen werden. Der Bund erteilt die Baubewilligung erst, wenn GBN adäquate Ersatzflächen bereitstellt, die den strengen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die Projektarbeiten bei GBN laufen unvermindert weiter: geplant ist der Baustart Anfang 2021 und die Inbetriebnahme Ende 2022, in Abhängigkeit von allfälligen Rechtsbeschwerden. Die Schweizerischen Rheinhäfen planen die Realisierung des Hafenbeckens 3 von 2022 bis 2024.
Vier Mal mehr Ersatzflächen für Tiere und Pflanzen
Auf den insgesamt 45,8 Hektaren werden für die Tier- und Pflanzenarten neue trockenwarme Lebensräume geschaffen. Die ökologische Aufwertungsmassnahmen umfassen bei den Langen Erlen anstelle von Ackerland eine artenreiche Trockenwiese. Der heutige Nutzwald Hard Pratteln wird in einen struktur- und artenreichen, trockenwarmen Waldlebensraum umgewandelt. Mit den grossflächigen Aufwertungen innerhalb des Rangierbahnhofs Muttenz werden Lebensräume geschaffen, die mit den Flächen des ehemaligen Badischen Rangierbahnhofs vergleichbar sind. Der Bahnbetrieb und die Sicherheit werden dabei nicht eingeschränkt. Hinzu kommen neue trockenwarme Lebensräume und Wanderkorridore rund um den Rangierbahnhof und die Hafenbahn Birsfelden/Auhafen, die einen grossen Lebensraumverbund mit dem bestehenden Amphibienlaichgebiet Klingenthal entstehen lassen.
«Die Naturpunkte, die das BAFU für die Qualität der Aufwertungsmassnahmen vergibt, übertreffen damit die Punkte, die durch den Neubau von GBN und dem Hafenbecken 3 verlorengehen»
, so Martin Haller, Verwaltungsratspräsident von GBN.
Das ökologische Konzept für das trimodale Terminal Gateway Basel Nord erfüllt somit die gesetzlichen Anforderungen umfassend und zeigt auch das Verantwortungsbewusstsein der Trägerschaft, die Wanderkorridore in der Oberrheinebene zu stärken und trockenwarmen Lebensraum in der Region zu fördern.
Heute werden von 92 Prozent der Container, die in Basel Nord per Schiff anlanden nur 8 Prozent auf der Schiene weiter transportiert. Mit dem trimodalen Gateway Basel Nord (GBN) soll die Bahn mindestens die Hälfte aller Container übernehmen. Dies spart jährlich über 100’000 Lastwagenfahrten und reduziert Lärm, Luftverschmutzung und Klimagase in und um Basel. Voraussetzung für die Verlagerung ist die Realisierung des trimodalen Umschlagterminals Gateway Basel Nord mit dem Hafenbecken 3 am einzigen möglichen Standort in der Schweiz, wo die Nord-Süd-Hauptachsen von Strasse, Schiene und Wasserweg zusammenkommen: bei den Basler Rheinhäfen im Norden von Basel.
Die Schweizerische Rheinhäfen erklären in diesem Video, wieso es das Hafenbecken 3 braucht:
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