Léman 2030: Das Rückgrat für den Verkehr von morgen

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Peter Jedelhauser Leman 2030_SBB CFF FFS
Nah dran: Der Austausch mit Kundinnen und Kunden, wie hier im Bahnhof Lausanne, ist für Peter Jedelhauser wichtig. / Quelle: SBB CFF FFS

Hat die SBB ein Grossprojekt, ist er oft beteiligt: Peter Jedelhauser. Nach dem Gotthardtunnel trägt er die Verantwortung für Léman 2030. Ziel: Die Kapazität im Bahnverkehr zwischen Lausanne und Genf bis 2030 verdoppeln. Der Gesamtprogrammleiter über die anspruchsvollste Aufgabe seiner Karriere.

Nach dem Bau des Gotthardtunnels ist Léman 2030 das nächste grosse Bahnprojekt der SBB. Denn in zehn Jahren werden rund 100’000 Reisende zwischen Lausanne und Genf unterwegs sein. Das sind doppelt so viele wie im 2010. Mit Léman 2030 erhöht die SBB das Sitzplatzangebot und schafft die Grundlage für einen Viertelstundentakt bei der S-Bahn Waadt und beim Léman Express. Modernisierte Bahnhöfe in Lausanne, Renens oder Genf und der Ausbau des SBB Netzes führen zu markanten Verbesserungen für Kundinnen und Kunden der SBB. Ein umfangreiches Projekt, wie gemacht für Peter Jedelhauser. 

Peter Jedelhauser fühlt sich zu Hause, wenn es um Grossprojekte geht – auch dank seiner Erfahrung bei der Nord-Süd Achse Gotthard und der Inbetriebnahme des Gotthardtunnels.

«Ohne die Erfahrung mit dem Gotthardprojekt könnte ich Léman 2030 nicht führen»

, betont der 61-jährige Bauingenieur.

Aus seiner Sicht war die Arbeit am Gotthard technologisch herausfordernder, insgesamt jedoch einfacher als beim Léman-Projekt:

«Während den Arbeiten in Tunnels oder ausserhalb der Siedlungsgebiete störten wir die Anwohner entlang der Nord-Süd-Achse nur punktuell. Die Léman-Bauarbeiten finden jedoch fast ausschliesslich mitten in dicht besiedelten städtischen Gebieten, hoch frequentierten Bahnhöfen und ausschliesslich unter Betrieb statt. Genau diese Faktoren machen dieses Projekt zur anspruchsvollsten Aufgabe in meinem bisherigen Berufsleben»

, erklärt Jedelhauser weiter.

Mitten im Geschehen 

In den Zentren von Lausanne, Genf und Renens entstehen Grossbaustellen, dazu müssen zahlreiche Interessensgruppen einbezogen und abgeholt werden. Zudem gilt es, den Bahnbetrieb nicht zu stören; allein zwischen Genf und Lausanne verkehren täglich über 670 Züge. Eine echte Herausforderung – selbst für den erfahrenen Leiter von Grossprojekten Jedelhauser:

«Die Akzeptanz der Betroffenen zu erhöhen und gleichzeitig den vereinbarten Finanzierungsrahmen einzuhalten, war und ist ein Drahtseilakt. Dazu muss man immer wieder betonen: die SBB ist keine Baufirma, sondern ein Transportunternehmen, welche ihre Kunden sicher und pünktlich an ihr Ziel bringt.»

Léman 2030 ist eines der Projekte, das die ganze SBB beschäftigt – von der Infrastruktur zum Personen- und Güterverkehr bis hin zu den Immobilien. Dieser Umstand macht es umso spannender, gemeinsam gute Lösungen über die ganze SBB hinweg zu entwickeln.

«Die Kraft der guten, umfassenden Lösung – das ist bei der SBB einmalig»

, weiss Peter Jedelhauser.

Für ihn ist zudem matchentscheidend, ein gut funktionierendes Team zu haben.

Akzeptanz als Schlüssel zum Erfolg 

Das gut eingespielte Gotthard-Team stand Peter Jedelhauser in Lausanne nicht mehr zur Verfügung. Ein neues musste gebildet und entwickelt werden. Er überlegte sich genau, welche Fähigkeiten die neuen Kolleginnen und Kollegen im Team benötigen:

«Wir haben ein diversifiziertes Führungsteam aufgebaut, welches gemeinsam die vielen Herausforderungen anpackt, unsere Mitarbeitenden fordert und fördert und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Bestellern und Lieferanten pflegt.»

Wie auch beim Gotthardprojekt setzte er dabei bewusst auf ein multinationales und bezüglich Erfahrungen und Ausbildung komplementäres Team.

Einfach etwas durchzuboxen sei nicht nachhaltig und führe langfristig nicht zum Erfolg, weiss der Leiter von Grossprojekten aus Erfahrung. Im demokratischen Schweizer System könne jeder Einspruch erheben und das Projekt stoppen. Diese Gefahr sei gerade bei Projekten wie Léman 2030 mit grosser Aussenwirkung hoch. Darum gelte es zu überlegen, welche Lösungen breit akzeptiert würden. Natürlich brauche es auch eine hohe Qualität, um am Ende erfolgreich zu sein, so Jedelhauser.

«Erfolg = Qualität mal Akzeptanz. Ohne Akzeptanz geht nichts, denn eine reine Ingenieurslösung wird noch lang nicht akzeptiert.»

Peter Jedelhauser

Stolz auf erste Resultate 

Zusammen mit seinem Führungsteam und den Partnern hat Jedelhauser bislang kleinere und grössere Hürden gemeistert. Dabei spielt Transparenz und Verlässlichkeit eine wichtige Rolle.

«Auch wenn einmal etwas schief läuft, muss man stets transparent und ehrlich sein»

, gibt Jedelhauser seinen Mitarbeitenden mit auf den Weg.

Es sind kleine Erfolge, die Schritt für Schritt zum Gesamtergebnis beitragen, wie beispielsweise in Lausanne: Die Modernisierung des Bahnhofs erfordert praktisch einen kompletten Umbau des Stadtzentrums; trotzdem sind beim Bundesgericht nur drei Einsprachen eingegangen. Für Peter Jedelhauser ein Erfolg.

«Wir konnten schwierige Baustellen gut und pünktlich in Betrieb nehmen, beispielswiese den Bahnhof Renens.»

Ihm gefällt, dass er bei der SBB Grosses bewirken kann und vielleicht eines Tages seinem Grosskind den Gotthardtunnel oder die Bahnhöfe im Genferseegebiet zeigen kann. Im Zentrum steht für ihn jedoch, was das Team gemeinsam erreicht und die Freude daran, gemeinsam weiterzukommen.

Die Grossprojekte des Programms Léman 2030 bringen markante Verbesserungen: 
– Verdoppeltes Sitzplatzangebot zwischen Lausanne und Genf. 
– Neue Bahnhöfe in Lausanne, Renens und Genf: modernisiert, vernetzt und besser zugänglich. 
– Taktverdichtung: Viertelstundentakt S-Bahn Waadt (Cully – Cossonay) und Léman Express. 
– Verbesserungen im Güterverkehr zugunsten der Konsumentinnen und Konsumenten.

Léman 2030

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