Samuel schlüpft in die Rolle eines Heizers und Dampflok-Führers

Stiftung Wunderlampe ermöglicht jungem Zug-Fan mit Autismus ein eindrückliches Dampflok-Erlebnis

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Samuel, der mit Autismus lebt, kostete sein einzigartiges Erlebnis mit der historischen Dampflok «Beinwyl» in vollen Zügen aus. Während des ganzen Ausflugs im Lokführerstand nach Baldegg und zurück ins Remise Hochdorf fühlte er sich ausgesprochen wohl. / Quelle: Stiftung Wunderlampe

Mit grosser Hingabe spielt Samuel jeweils mit seiner Legobahn. Dabei wechselt er gerne die Rolle vom Lokführer zum Stationsvorstand bis zum Billett-Kontrolleur. Sehr gerne begibt er sich auch an den Bahnhof seines Wohnortes und widmet sich den Durchsagen. In Hochdorf bei der Historischen Seethalbahn konnte die Stiftung Wunderlampe dem grossen Zug-Fan ein unvergessliches Erlebnis bereiten.

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Samuel, der mit Autismus lebt, kostete sein einzigartiges Erlebnis mit der historischen Dampflok «Beinwyl» in vollen Zügen aus. Während des ganzen Ausflugs im Lokführerstand nach Baldegg und zurück ins Remise Hochdorf fühlte er sich ausgesprochen wohl. / Quelle: Stiftung Wunderlampe

Im Remise Hochdorf fühlte sich Samuel gleich in die faszinierende Welt der Schienenfahrzeuge aus längst vergangenen Zeiten versetzt. Der Verein Historische Seethalbahn kümmert sich seit 40 Jahren um dieses kulturhistorische Erbe. Zu bestaunen gibt es nicht nur die legendäre Seetalkrokodil-Lok, sondern auch ein besonderes Schmuckstück: die Dampflokomotive «Beinwyl», die mit Baujahr 1882 zu den ältesten erhaltenen Dampflokomotiven der Schweiz gehört. Dort wurde der Primarschüler bereits vom Heizer erwartet und durfte gleich selber mitanpacken. Mit grossem Interesse blickte Samuel in den Brennraum, wo die hineingeschaufelte Kohle bereits glühte und das Wasser im Kessel aufheizte. Der Heizer erklärte dem staunenden Jungen, wie der dadurch erzeugte Dampf über einen Zylinder geleitet wird, der einen Kolben in Bewegung setzt und diese auf die Stange überträgt, welche schliesslich die Räder antreibt.

Samuel, der mit Autismus lebt, kostete sein einzigartiges Erlebnis mit der historischen Dampflok «Beinwyl» in vollen Zügen aus. Während des ganzen Ausflugs im Lokführerstand nach Baldegg und zurück ins Remise Hochdorf fühlte er sich ausgesprochen wohl. / Quelle: Stiftung Wunderlampe

In Begleitung seines Vaters durfte Samuel im Führerstand mitverfolgen, wie ein Zugwagen an die Lok angehängt wurde, wo seine Mutter und seine Geschwister die Fahrt nach Baldegg und zurück als Mitreisende verbringen durften. Ganz stolz nahm der Primarschüler, der mit Autismus lebt, seinen Platz neben dem Lokführer ein. Dieser erklärte seinem jungen Passagier jeden Handgriff und liess ihn auch einmal einen der Hebel betätigen. Fasziniert beobachtete Samuel, wie sich dadurch ein Zahnrad bewegte, das wiederum eine andere Funktion auslöste. Er fühlte sich in der historischen Lokomotive so wohl, dass er dem Lokführer nicht mehr von der Seite wich und sämtliche Rangiermanöver mitverfolgen wollte, bis die «Beinwyl» und ihre Zugwagons wieder ordentlich im Remise geparkt waren. Dieses einmalige Erlebnis hatte den Jungen, der sich im Alltag lieber zurückzieht und mit allem Neuen sonst meist grosse Mühe bekundet, überglücklich gemacht. Sein strahlendes Gesicht zeugte zweifellos davon.

Die Stiftung Wunderlampe erfüllt Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Beeinträchtigungen. Die Stiftung ist national tätig. Sie ist in der ganzen Schweiz steuerbefreit und wird von der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht (EDI) und einer eigenen externen Revisionsstelle überprüft. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 konnte die Stiftung Wunderlampe über 3000 individuelle Wünsche erfüllen. Einen Überblick über die Vielfältigkeit dieser Erlebnisse finden Sie online unter: www.wunderlampe.ch

Wunschanmeldungen

Alle Kinder und Jugendlichen mit einer schweren Erkrankung oder Beeinträchtigung haben die Möglichkeit, einen Wunsch anzumelden. Eingereicht werden können die Wunschanfragen auch durch deren Angehörige, Freunde oder Bekannte.

Die während der Pandemie-Zeit angebotenen Alternativen in Form von Videogesprächen mit verschiedenen Persönlichkeiten können auf Wunsch und bei speziellen Umständen auch weiterhin organisiert werden.

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