Visionär, mutig und gemeinsam: So kann die Alliance Swiss Pass ihre Strategie 2025 umsetzen

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Am 9. Dezember 2020 fand die zehnte Ausgabe der Branchentagung «Schritte in die öV-Zukunft» statt. Anstatt eines Jubiläumsfests im Casino Bern gab es aufgrund der COVID-19-Pandemie eine rein virtuelle Veranstaltung. Doch dies hielt die Branchenmitglieder nicht davon ab, zahlreich teilzunehmen und den Referierenden viele Fragen zu stellen. Besonders das nahende Ende der physischen Entwertungskarten sowie das Referat der Zukunftsforscherin Marta Kwiatkowski interessierten die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Kaffee am Schreibtisch statt Networking am Stehlunch. Kameramann und Tontechniker anstatt 200 Gäste. Ein Sitzungszimmer in der Geschäftsstelle statt des grossen Saals im Casino. Wie vieles im Jahr 2020 war auch der Rahmen der zehnten Ausgabe der Branchentagung «Schritte in die öV-Zukunft» ungewohnt. Aber für die zukunftsweisenden Themen und diversen Referate rund um die Digitalisierung war die virtuelle Umgebung der Veranstaltung passend.

Im Zentrum der Tagung standen dieses Jahr unsere Kundinnen und Kunden: Sie sind die Nutzniesser der Strategie 2025 der Alliance Swiss Pass. Für sie soll der Zugang zum öffentlichen Verkehr vereinfacht werden. Und diese Zugänge werden immer vielfältiger. So beispielsweise beim Contact Center Brig. Nadine Jentsch erzählte im Interview mit Helmut Eichhorn über ihre Arbeit als Second Level Support und die täglichen Herausforderungen im Kontakt mit den Reisenden.

Digitalisierung: Vision, Wille und Mut sind gefragt

In mehreren Referaten zeigten Projektleitende auf, wie die Zugänge zum öffentlichen Verkehr – beim Kauf von Fahrausweisen, der Nutzung des Swiss Pass oder der Informationsmöglichkeiten – zukunfts- und kundenfreundlich weiterentwickelt werden. Kathrin Raess berichtete hoffnungsvoll, dass man an der nächsten Branchentagung mit der Vorstellung eines Grobkonzepts für ein schweizweit integriertes Tarifsystem rechnen könne.

Andreas Fuhrer gab in seinem Referat einen Einblick in das Digitalisierungsprojekt «Nationale Dateninfrastruktur Mobilität» (NaDIM) des Bundes. Dabei stellte er klar, dass die Branche die Stossrichtung unterstütze, Datenquellen und Mobilitätsplattformen zusammenzuführen. Silvia Kandera sagte zur Gestaltung der Vertriebskanäle, es brauche auch Mut zum Loslassen – beispielsweise bei der physischen Entwertungskarte. Diese soll bis 2025 abgeschafft respektive durch digitale Angebote ersetzt werden.

Das zentrale Element beim Zugang zum öffentlichen Verkehr ist und bleibt der Swiss Pass: Thomas Wenger hob denn auch das grosse Potential der roten Karte hervor und veranschaulichte, wie die Digitalisierung des Swiss Pass sowie der weitere Ausbau der darauf abgebildeten Angebote ablaufen soll. Dimitri Bucher nahm die Zuschauerinnen und Zuschauer mit in die komplexe Welt der Kundeninformation. Viele Akteure mischen in diesem wichtigen Thema mit. Und weil eine stringente, klare und schlanke Organisation das

«Schmiermittel für eine gute Zusammenarbeit im Bereich der Kundeninformation»

sei, wird diese nun in einem Projekt optimiert.

«Es braucht eine gemeinsame Datenstrategie»

Den Abschluss der Tagung machte die Zukunftsforscherin Marta Kwiatkowski vom Gottlieb Duttweiler Institut. Sie hob die Wichtigkeit der gemeinsamen Nutzung von Daten hervor und sprach von der

«Schwarmintelligenz eines Systems».

«Wer nur die eigenen Daten nutzt, wird in seinem System isoliert bleiben.»

Nur wer von aussen lerne, mache Fortschritte. Daten müssten gezielt genutzt werden, um den Kundinnen und Kunden ein individuelles Erlebnis zu bieten. Sie appellierte an die öV-Unternehmen zusammenzuarbeiten, denn für eine ausgebaute Datenplattform brauche es alle: grosse und kleine Unternehmen.

«Wenn Sie es nicht machen, werden es Dritte tun»

, mahnte sie.

Für den «Realitäts-Check» sorgten mehrere Einspieler: Kundinnen und Kunden sprachen über ihre gemischten Erfahrungen mit dem öffentlichen Verkehr. Die Zuschauerinnen und Zuschauer nutzten rege die Möglichkeit, via Chat Fragen zu stellen. Insbesondere die konkrete Umsetzung der Ablösung der Entwertungskarte sowie das Referat von Frau Kwiatkowski interessierte.

Die nächste Ausgabe der «Schritte in die öV-Zukunft» findet voraussichtlich am 9. Dezember 2021 im Casino Bern statt.

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