Ab dem Jahr 2022 erhält die Stadt Winnyzja in der Ukraine in einem ersten Schritt 35 Tram 2000 der Verkehrsbetrieb Zürich (VBZ). Um dies zu ermöglichen, haben die Schweiz und die Stadt Winnyzja am 23. Dezember 2020 ein Abkommen für die zweite Phase des seit dem Jahr 2006 laufenden Strassenbahnprojekts unterzeichnet. Bis zum Export in die Ukraine müssen die Fahrzeuge in der Schweiz noch eine Asbestsanierung durchlaufen.
Ziel des Projekts ist es, der Stadt und der Strassenbahn Winnyzja dabei zu helfen, die Zuverlässigkeit und Qualität des Strassenbahnsystems weiter zu verbessern und zu Modernisierung, sowie einer Verminderung des Verbrauchs fossiler Energie beim öffentlichen Verkehrssystem beizutragen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 3,55 Millionen Schweizer Franken. Der Schweizer Beitrag von 3,25 Millionen Franken deckt die Transportkosten der gespendeten Tram 2000, Ersatzteile und Komponenten um eine ordnungsgemässe Wartung und den Betrieb der Tramzüge zu gewährleisten. Den Restbetrag zahlt die Stadt Winnyzja.
Und schon ab dem Jahr 2025 sollen in einer weiteren Etappe nochmals 35 VBZ Tram 2000 folgen.
VBZ Mirage- und Karpfentrams in Winnyzja
Bereits zwischen 2007 und 2011 wurden mit Unterstützung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) insgesamt 118 VBZ-Trams der Typen Mirage und Karpfen in die Stadt in der Ukraine exportiert.
«Der erste Transfer von Zürcher Trams unterstützte die Stadt Winnyzja bei ihrer revolutionären Reform des öffentlichen Verkehrsystems. Seitdem steht Winnyzja an erster Stelle in den jährlichen Umfragen, die sich nach der Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem öV in ukrainischen Städten befassen. Dies ist der Beweis für die effiziente und effektive Nutzung finanzieller öffentlicher Mittel für die Stadtentwicklung, die allen Bürgern zugute kommt. Die Schweiz arbeitet weiterhin mit Winnyzja zusammen und verpflichtet sich, die Überschreibung zusätzlicher Strassenbahnen und Ersatzteile von Zürich nach Winnyzja zu finanzieren und der Strassenbahn von Winnyzja bei Kapazitätsaufbaumassnahmen zu unterstützen. Die Schweiz freut sich, Winnyzja weiterhin dabei zu unterstützen, ihre Vision, eine nachhaltige Stadt zu werden, zu verwirklichen.»
, der Botschafter der Schweiz in der Ukraine, Herr Claude Wild, anlässlich der Unterzeichnung des Projektabkommens in der Schweizer Botschaft in Kiew.
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Das alte Bahnen nach Osteuropa verkauft werden ist ja nichts neues und das hats schon häufiger gegeben, z.B. mit alten Frankfurter PTB-Wagen die nach Polen gingen oder alte GT8S aus Düsseldorf die ebenfalls nach Polen gingen. Die Fahrzeuge fahren da dann noch ziemlich lange und werden teilweise sogar nochmals modernisiert.
Frage mich wie sich das ganze für die Verkehrsbetriebe in Zürich lohnt. Normalerweise muss ja der Käufer die Transportkosten übernehmen und die Bahnen dann selbst abholen bzw. das dann bezahlen. Ich finds krass das die VBZ Zürich fast alle Kosten übernimmt.
Interessant wäre auch zu wissen was für Fahrzeuge die alten Tram 2000 ersetzen. Die „Käufer“ in der Ukranine haben da echt einen guten Deal ausgehandelt, müssen nur einen Bruchteil der Kosten (knappe 300 Tausend Franken) übernehmen. Das ist für 35 Bahnen fast gar nichts, da wäre bestimmt der Schrottwert schon um einiges höher.