ESU H0-Neuheit Herbst 2023: Nach dem Zweiten Weltkrieg dominierten auf der Schweizer Gotthardlinie noch immer die berühmten Krokodile oder andere ältere Typen. Um den gestiegenen Zuggewichten und dem Wunsch nach höherer Geschwindigkeit Rechnung zu tragen, beauftragten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB die Entwicklung einer laufachslosen Drehgestell-Ellok mit sechs Treibachsen.
Technisch sollte diese an die erfolgreiche Ae 4/4 der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn BLS angelehnt sein. Federführend waren SLM und BBC, die 1952 die Vorserienlokomotiven Ae 6/6 11401 und 11402 an die SBB übergaben. Die sechs Antriebsmotoren aller Ae 6/6 leisteten 4300 kW und beschleunigten sie auf 125 km/h. Als Antrieb wählte man den international bereits bewährten BBC-Federantrieb. Als neuen Stolz der Schweizer Bahnen versah man die Loks mit umlaufenden Chromleisten, an den Stirnseiten links und rechts des Schweizer Kreuzes mit kürzerer, aussen abgeschrägter Chromzier, «Schnauz» genannt. Die Serienloks unterschieden sich markant durch eine geänderte Dachausrüstung mit neuem Hauptschalter und den Verzicht auf die Türen neben dem Lokführerplatz von den Vorserienloks. Da der Lokkasten bereits nach wenigen Jahren unter den Chromstreifen zu rosten begann, bestellte die SBB beginnend mit der Nummer 11427 die Ae 6/6 ab 1959 ohne diesen Chromschmuck. In den 1980er-Jahren wurden viele Loks rot lackiert. In den 1990er-Jahren überarbeitete man die Führerstände, ab 2003 baute man die Führerstände der zur Weiterverwendung vorgesehenen Loks stärker um, wodurch beispielsweise die vormals oberhalb der Stirnfenster angebrachten Scheibenwischerantriebe nach unten wanderten. Markanteste äussere Änderung war allerdings die Umlackierung einiger modernisierter Loks in rot/blau mit grossem SBB-Cargo-Schriftzug. Bis 2013 waren alle nicht zur musealen Erhaltung vorgesehenen Ae 6/6 ausgemustert.
- ESU Engineering Edition
- Formneuheit
- Aufbau und Rahmen aus Metall
- Digital heb- und senkbare Stromabnehmer
- Kupplung in kulissengeführtem NEM-Schacht
- Glockenanker-Motor mit Schwungmasse
- Antrieb über Kardan-/Schnecken-Getriebe auf vier Achsen, vier Haftreifen
- Lok Sound 5 Decoder für DCC, Motorola®, M4 und Selectrix-Betrieb
- Selbständige Anmeldung an Zentralen mit Rail Com Plus®- oder mfx®-Funktionalität
- Universalelektronik mit Steckschleifer und Schiebeschalter zum Umschalten zwischen Zweileiter- und Mittelleiterbetrieb
- Power Pack-Speicherkondensator für unterbrechungsfreie Spannungsversorgung
- Zwei hochwertige Lautsprecher mit grossen Schallkapseln für höchsten Soundgenuss
- Digitalisierte Originalgeräusche einer Ae 6/6
- Quietschgeräusch bei langsamer Kurvenfahrt durch Kurvensensor
- Fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel, zugseitiges Spitzensignal abschaltbar, Schweizer Spitzensignale schaltbar, Führerstand- und Führerpultbeleuchtung, Maschinenraumbeleuchtung
- Bremsfunken beim scharfen Bremsen
- Mehrteilige Drehgestell-Blenden mit zahlreiche separat angesetzten Teilen
- Separat angesetzte Griffstangen und Trittstufen, geätzter Umlauf an den Stirnseiten
- Freier Durchblick im weitgehend detaillierten Maschinenraum
- Fein detaillierte, mehrfarbig ausgeführte Führerstände, Lokführerfigur
- Gefederte Puffer
- Pufferträger-Zurüstteile sowie eine zweite Kupplung liegen bei
- Befahrbarer Mindestradius = 360 mm
- Länge über Puffer = 211,5 mm
SBB Ae 6/6 – Ae 610 |
SBB Cargo Ae 610 487-1 «Langenthal», rot/blau, Lok Sound, Panto, DC/AC – Artikel-Nummer(n): 31532 – Epoche: V, Vorbildzustand um 2002 |
SBB Ae 6/6 11447 «Lausanne», grün, Lok Sound, Panto, DC/AC – Artikel-Nummer(n): 31536 – Epoche: IV, Vorbildzustand um 1980 |
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„……Da der Lokkasten bereits nach wenigen Jahren unter den Chromstreifen zu rosten begann, bestellte die SBB beginnend mit der Nummer 11427 die Ae 6/6 ab 1959 ohne diesen Chromschmuck….“
Rost hin oder her – so ein Quatsch! Was kann die SBB dafür, dass unser Land nun mal die endliche Zahl von 24-plus-Kantone hat?
DAS war der Grund – bei einem Endbestand von 120 Ae6/6! – dafür, auch komunale Wappen-Widmungen anzubringen, letztere aber zur Unterscheidung NICHT gleich aufwändig wie die hierarchisch „übergeordneten“ Kantonsloks daherkommen zu lassen .