Die ukrainischen Städte Lviv und Vinnitsa müssen Teile ihrer Tramflotte ersetzen. Dazu haben sie die Schweiz um Unterstützung angefragt. Die Städte Bern und Zürich stellen 11 bzw. voraussichtlich 67 ausgemusterte, aber voll einsatzfähige Trams zur Verfügung. Das SECO organisiert und finanziert den Transport in die Ukraine und die Ausbildung von Angestellten der ukrainischen Verkehrsbetriebe.
Mobilität ist ein Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Produktivität und Lebensqualität. Verkehrssysteme ermöglichen der Bevölkerung, ihre Arbeitsplätze sowie Bildungs-, Gesundheits- und Erholungsangebote zu erreichen und andere Menschen zu treffen. Darum arbeitet das SECO im Rahmen seiner wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Ukraine seit vielen Jahren in den Bereichen Stadtentwicklung, nachhaltiger Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Raumplanung zusammen. Vor diesem Hintergrund hat das SECO auf Anfragen aus der Ukraine reagiert und unterstützt den Transfer von ausrangierten Trams aus Bern und Zürich nach Lviv, beziehungsweise Vinnitsa.
Berner Trams können in Lviv noch lange genutzt werden
Bernmobil schenkt Lviv elf Trams des Typs «Vevey». Dabei handelt es sich um die ersten Niederflur-Trams, die in der Schweiz gebaut worden sind. Die Fahrzeuge sind in gutem Zustand und können in der Ukraine noch 10 bis 12 Jahre eingesetzt werden. Die ersten Trams (736 und 742) wurden am 30. September 2024 auf Tieflader verladen:
Aufgrund des russischen Angriffskrieges sind viele Vertriebene nach Lviv gekommen. Auch viele Unternehmen sind in die Stadt umgesiedelt worden. Das hat die Bevölkerung stark wachsen lassen. Der Strassenverkehr nimmt zu. Zusätzliche Trams sind da sehr willkommen. Das SECO finanziert auch den Bau einer neuen Tramlinie zu einem Spital, die mit den Berner Niederflur-Trams betrieben werden kann.
Das SECO kommt für die Kosten für den Transport sowie für die umfassende Schulung von vier Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe Lviv auf. Diese haben bis Ende Juni 2024 ein vierwöchiges Praktikum in der Werkstatt von Bernmobil absolviert. Danach werden sie die Trams in Lviv selbständig betreiben und warten können.
Tram-Export hat Tradition
Mit den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) hatte das SECO bereits 2021 eine Vereinbarung getroffen. Danach organisierte das SECO den Transport von bisher 28 Fahrzeugen vom Typ Tram 2000 nach Vinnitsa. Der Export von acht weiteren Fahrzeugen erfolgte 2024. Das SECO und die VBZ haben Ende 2023 zudem beschlossen, weitere Tram 2000 nach Vinnitsa zu transferieren, voraussichtlich 31 Fahrzeuge, insgesamt also 67 Stück. Auch diese Fahrzeuge sind in betriebsfähigem Zustand und können in der Ukraine 12 bis 15 Jahre weiterverwendet werden.
Der Export von Schweizer Trams in Partnerländer hat Tradition. Bereits zwischen 2003 und 2010 hatten Bernmobil und das SECO 14 Trams und 9 Anhänger nach Rumänien transferiert. Zwischen 2007 und 2011 wurden 88 Trams aus Zürich nach Vinnitsa geliefert. Und schliesslich haben die Basler Verkehrsbetriebe zwischen 2001 und 2016, unterstützt vom SECO, 65 Trams und 47 Anhänger nach Belgrad in Serbien ausgeführt. Die Trams sind heute noch mehrheitlich in Betrieb.
Links
- BERNMOBIL – Praktikum ukrainischer Fachkräfte
- SRF: «Schweizarsky Tramway»: Zweites Leben für Loks und Trämli im Ausland
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Das SECO kommt nicht für die kosten auf sondern der Steuerzahler.
Ob wohl eines der Trams nach Stepan Bandera benannt wird?
Hoffentlich schiessen und sprengen die russischen Invasoren das schöne Geschenk aus der Schweiz nicht zu rotem und blauweissem Schrott!