Was sich 2022 angedeutet hat, fand im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Fortsetzung: Die BVZ-Gruppe legte in allen Geschäftsfeldern zu und erwirtschaftete ein Rekordergebnis. Erstmals betrug der Umsatz mehr als CHF 200 Mio. und mit mehr als 10 Millionen Gästen wurden mehr Reisende als je zuvor transportiert.
«Jetzt zahlt sich aus, auch in schwierigen Zeiten an den Investitionen in die Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen festgehalten zu haben»
, freut sich Verwaltungsratspräsident Patrick Z’Brun über die Rekordzahlen.
«Wir haben ein grossartiges Angebotsportfolio in der alpinen Natur, waren zuversichtlich, dass es ein Nachholeffekt im Tourismus geben wird, und konnten uns immer auf das Engagement und die Flexibilität unserer Mitarbeitenden verlassen. Für die ausgezeichneten Zahlen gibt es also mehrere Gründe»
, so Z’Brun weiter.
Bei einem Umsatzwachstum von 13.3% konnte ein Rekordertrag von CHF 205.9 Mio. (vor Abgeltungen CHF 174.0 Mio.) und ein Rekordergebnis von CHF 29.6 Mio. (+25.6%) erzielt werden. Die Leistungen der öffentlichen Hand sanken um CHF 7.3 Mio. (-18.5%) ggü. Vorjahr. Der Personalbestand betrug Ende 2023 durchschnittlich 685 Vollzeitstellen (+28 FTEs), was 725 Mitarbeitenden entsprach. Für die Steigerung waren Nachrekrutierungen bei Lok- und Zugpersonal und der Aufbau von Projektleiterinnen, Projektleitern sowie Fachspezialisten in der Infrastruktur- und Rollmaterialinstandhaltung ursächlich. Bei den Frequenzen zeigten sich ähnliche Steigerungen wie beim finanziellen Ergebnis. Mit 841’400 Gästen (+26.6%) von Zermatt Richtung Gornergrat, 8.68 Mio. Passagieren (+2.4%) im Regionalverkehr, 281 340 Reisenden (+31.6%) im Glacier Express und 274 982 (+0.0%) verladenen Fahrzeugen transportierten die Bahnen der Gruppe erstmals mehr als 10 Millionen Kundinnen und Kunden in einem Kalenderjahr. Aufgrund der ausgezeichneten Ergebnisse schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Ausschüttung von CHF 16 je Aktie vor. Dies bedeutet gegenüber der Vorjahresdividende von CHF 15 eine Zunahme um 6.7%.
Gornergrat – im Jubiläumsjahr gab es viel zu feiern
Die Gornergrat Bahn (GGB) wies im Jubiläumsjahr 2023 das beste Ergebnis ihrer Geschichte aus. Der Ertrag erhöhte sich um 34.4% auf CHF 44.9 Mio. Die Zahl der Reisenden ab Zermatt nahm um 26.6% auf 841 400 zu. Massgeblich für die Entwicklung waren die Nachholeffekte bei den internationalen Gästen und eine konstant hohe Inlandsnachfrage. Eine Fahrt auf den Gornergrat mit dem «besten Blick auf das Matterhorn» war erneut ein Top-Ausflugsziel für in- und ausländische Gäste.
Mobilität – bestes Ergebnis seit dem Zusammenschluss
Das Geschäftsfeld Mobilität präsentierte sich im 20. Betriebsjahr nach der Fusion der Furka Oberalp Bahn und der Brig Visp Zermatt Bahn zur Matterhorn Gotthard Bahn (MGBahn) von seiner besten Seite. Der Ertrag konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich um 17.7% auf CHF 75.4 Mio. gesteigert und damit das beste Ergebnis seit dem Zusammenschluss ausgewiesen werden. Dank der vorwiegend touristisch geprägten Angebote und Destinationen entlang ihres Streckennetzes profitierte die MGBahn 2023 von der andauernden positiven Entwicklung im Tourismus und dem anhaltenden Nachfragewachstum im öffentlichen Verkehr (öV).
Immobilien – bereit für den nächsten Ausbauschritt In Andermatt
Das Geschäftsfeld Immobilien mit seinen Renditeliegenschaften in Zermatt, Visp und Andermatt blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Die Einnahmen stiegen um 7.5% von CHF 5.75 Mio. auf CHF 6.18 Mio. (CHF +0.43 Mio.). Die positive Entwicklung ist auf die rasche Wiedervermietung der sanierten Wohnungen der Überbauung Gornerhaus in Zermatt, die allgemein hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Tourismuszentren sowie die Vollvermietung der Überbauung Andermatt Central per Ende Jahr zurückzuführen. Dadurch stieg der Gewinn im Geschäftsfeld Immobilien im Jahr 2023 um 7.9% von CHF 1.38 Mio. auf CHF 1.48 Mio.
Beteiligungen – Profiteure im Tourismussektor
Der Ertrag der Matterhorn Terminal AG Täsch sank im Jahr 2023 um -0.7% auf CHF 6.2 Mio. Die BVZ Holding AG erhielt wie im Vorjahr einen Beteiligungsertrag von CHF 0.27 Mio. Die Zermatt Bergbahnen AG erreichte im Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Umsatz von CHF 90.2 Mio. eine neue Höchstmarke (+7.2%) und schüttete eine Dividende von CHF 0.55 Mio. an die BVZ Holding AG aus.
Zwei neue Verwaltungsrätinnen und ein neuer Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat der BVZ Holding schlägt der Generalversammlung der BVZ Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Dr. Carole Schmied-Syz und Matthias In-Albon als neue Verwaltungsrätinnen sowie neuen Verwaltungsrat zur Wahl vor. Brigitte Hauser-Süess stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl.
Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (1961) ist Rechtsanwältin und verfügt über einen Master of Business Administration des INSEAD. Sie war unter anderem Ministerin, Botschafterin und zuletzt Staatssekretärin beim SECO. Sie hat Mandate in verschiedenen Verwaltungsräten wie beispielsweise bei der Nestlé SA oder der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft inne und ist Mitglied des Stiftungsrates von Swisscontact.
Dr. Carole Schmied-Syz (1963), ist studierte Juristin. Sie verfügt zudem über ein Certificate of Advanced Studies in General Management for Board Members. Von 2000 bis 2005 war sie Verfassungsrätin des Kantons Zürich und Mitglied der Finanzkommission. Carole Schmied-Syz sitzt in verschiedenen Verwaltungs- und Stiftungsräten, unter anderem als Verwaltungsratspräsidentin der Privatbank Maerki Baumann Holding AG.
Der gebürtige Walliser Matthias In-Albon (1985) ist seit 2015 CEO der Bergbahnen Destination Gstaad. 2023 initiierte er die Projektentwicklung für alpine Gross-Photovoltaikanlagen im Saanenland und gründete mit weiteren Partnern die SolSarine AG. Matthias In-Albon ist Wirtschaftsingenieur und verfügt über einen Master of Sciene in Business Administration sowie einen Executive MBA in General Management. Neben seines Mandats im Verwaltungsrat der BVZ ist vorgesehen, dass Matthias In-Albon zusätzlich im Verwaltungsrat der MGBahn Einsitz nimmt.
Ausblick – nachhaltig weiter bergauf
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung gehen davon aus, dass die 2023 erreichten Ergebnisse mindestens gehalten werden können und dass ein solides Potenzial für eine weitere Zunahme des Betriebsertrags besteht. Negative Einflüsse, die beispielsweise durch geopolitische Verwerfungen oder wirtschaftliche Erschütterungen ausgelöst werden, können jedoch nie ausgeschlossen werden.
«Die Vorzeichen für eine anhaltend positive Entwicklung sind sehr gut. Reisen behalten bei den Touristen aus aller Welt eine hohe Priorität und es ist weiter ein Nachholeffekt zu spüren»
, prognostiziert CEO Fernando Lehner.
Die Kombination von sicheren, komfortablen Reisen mit alpinen Naturerlebnissen ist ein Alleinstellungsmerkmal der Gruppe, von dem alle Unternehmensteile profitieren.
Allen Angeboten gemeinsam liegt die einzigartige alpine Bergwelt sowie der Bezug zur Region zu Grunde. Diese Verpflichtung soll sich in der Strategieperiode 2025–2028 niederschlagen. Mit einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept will die BVZ-Gruppe ihren Beitrag für einen umsichtigen und sorgsamen Umgang mit der Natur leisten, um diese auch für kommende Generationen zu erhalten. Das Konzept orientiert sich an ökologischen, ökonomischen sowie sozialen Kriterien und berücksichtigt die Interessen der unterschiedlichen Anspruchsgruppen.
CEO Fernando Lehner bringt die Nachhaltigkeitsaktivitäten der BVZ-Gruppe auf den Punkt:
«Wir wollen und müssen die hohe Nachfrage mit den begrenzten Ressourcen in Einklang bringen.»
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