HESS hat den Zuschlag für ein wegweisendes Elektrobussystem in Lugano erhalten. Bis Ende 2025 werden acht Elektrobusse des Typs lighTram® 19 OPP die TPL-Linie 5 (Viganello–Lugano Zentrum–Manno) bedienen. Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge werden an zwei Haltestellen eine schnelle Nachladung erhalten.
Die Elektrifizierung der Linie 5 ist für die Trasporti Pubblici Luganesi SA (TPL) ein erster wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, der sich die TPL verschrieben hat. Auf dieses grosse Vorhaben bereitet sich das Unternehmen seit fast zehn Jahren mit akribischer Analyse-, Design- und Machbarkeitsarbeit vor. Seit 2015 werden vielfältige Studien wie topografische Bewertungen durchgeführt, um die Kosten sowie die Energie- und Umweltleistung der aktuellen Unternehmensflotte zu untersuchen. Daraus kann abgeleitet werden, ob die Diesel-, Wasserstoff-, Hybrid- oder Elektrotechnologie die richtige Lösung für den Einsatz in Lugano ist. Die Resultate sprechen für Elektrofahrzeuge als zu favorisierende Antriebsfahrzeuge.
Eine vollelektrische Buslinie ist ein wegweisender Schritt, wenn es darum geht, die Auswirkungen der Fahrzeugaktivitäten auf die Umwelt zu begrenzen, ohne dabei die Dienstleistungsqualität für die Nutzenden zu beeinträchtigen. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Vermeidung von CO2-Emissionen und Feinstaub in städtischen Gebieten, eine deutliche Reduzierung der Lärmbelastung dank geräuschlosen Elektromotoren und nicht zuletzt eine Verringerung der Vibrationen im Fahrzeuginneren, was für die Fahrgäste zu mehr Komfort und für das Fahrpersonal zu einer besseren Arbeitsqualität führt. Dieses umweltfreundliche Projekt reduziert somit nicht nur den CO2-Ausstoss erheblich, sondern bietet auch einen gesteigerten Komfort für Fahrgäste und Anwohnende.
Die Entscheidung, zuerst die Linie 5 zu elektrifizieren, resultierte aus einer sorgfältigen Abwägung verschiedener Faktoren unter Einbezug der betroffenen Akteure. Roberto Ferroni, Direktor von TPL, definiert den Schritt als
«eine besondere Wahl, die den Willen von TPL präzise unterstreicht, Nachhaltiges bewirken zu wollen: Die Linie 5 ist in der Tat eine der anspruchsvollsten und am häufigsten genutzten Linien.»
Es handelt sich um eine der längsten Strecken in Lugano (hin und zurück: 16,4 Kilometer). Jeder Bus legt täglich fast 300 Kilometer zurück, wobei ein Höhenunterschied von 117 Metern zu bewältigen ist. Mit 2,2 Millionen Nutzenden pro Jahr hat die Linie 5 nach der Linie 3 die zweithöchste Fahrgastzahl in Lugano.
Bei der von TPL lancierten internationalen Ausschreibung gewann HESS den Zuschlag für die Lieferung des gesamten Elektrobussystems. Dieses besteht unter anderem aus acht Elektrogelenkbussen und der notwendigen Ladeinfrastruktur. Die Gelenkbusse von HESS können während des gesamten täglichen Betriebs von über 19 Stunden elektrisch fahren, ohne ins Depot zurückkehren zu müssen. Dies dank zweier Ladestationen, welche an zwei Haltestellen entlang der Strecke errichtet werden.
Mit den Elektrofahrzeugen in Lugano betritt HESS bekanntes Terrain, ist es für den Elektrobusbauer doch eine erfolgreiche Rückkehr ins Sottoceneri. Denn bereits auf dem von TPL betriebenen Trolleybusnetz, welches 2001 ausser Betrieb genommen wurde, fuhren ab den 1960er-Jahren Busse mit HESS-Karosserien. Des Weiteren sind in und um Lugano aktuell rund 60 Midi-Busse des Typs SwissAlpin von HESS unterwegs, dies unter anderem auch auf dem Netz von TPL.
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Hess im solothurnischen Bellach gehört zu den weltweit führenden Hersteller von Elektrobussen, das haben auch die Luganesi begriffen, während die Busbetriebe im Kanton Solothurn Elektrobus-Einkaufstourismus im Ausland betreiben. Als ob ihnen die Arbeitsplätze im eigenen Kanton nichts wert wären. Ob die zuständigen Entscheidungsträger der Blocher’schen S(chweiz)V(erräter)Pa(rtei) angehören?
@E. Belser
1. Hören Sie endlich auf mit Ihrer fast schon pathologischen ‘Blocher-SVP’-Obsession hier auf dieser Bahn-OeV-Seite.
Derartige (kleinkarierte) Parteipolitik, und dazu noch die ewig gleiche Leier, hat weder in der CH noch hier nichts verloren. Sie laufen Gefahr, dass Ihre ständigen ‘Schlängge’ sich kontraproduktiv auswirken!🙄
Mit sachlicher Kritik und Argumantation hat solches nichts mehr zu tun!
Oder haben Sie stichhaltige Beweise oder mindestens Indizien für Ihre Unterstellung, beim BSU (Solothurn/Umgebung) sässen Verantwortliche, die
a) der SVP angehören, und
b) aus Parteikalkül bewusst die Firma Hess in Bellach/SO, die ich persönlich sehr schätze, sabotieren?
Das scheint mir völlig haltlos, ohne die Beschaffungspolitik der Solothurner Busbetriebe en détail zu kennen.
c) Der BSU ist ein konzessioniertes OeV-Unternehmen im öff. Eigentum!
Wollen Sie jetzt den Kanton SO, die Stadt SO, den BSU und weitere Gemeinden wegen ‘politischer Korruption’ einklagen?
Tun Sie das, oder hören Sie auf mit Ihrer Obsession!
2. Wahrscheinlich sind Sie auch gegen den einzigen verbliebenen erfolgreichen CH-Bahnproduzenten Stadler Rail AG (grösster Arbeitgeber des Kantons TG und in anderen Kantonen der Ost-CH), nur weil dessen Patron Peter Spuhler SVP-Mitglied und mit Ihrem ‘heiss geliebten’ Ch. Blocher befreundet ist, oder wie jetzt?!
Ihre eigenen Widersprüche sprechen für sich selbst, aber nicht unbedingt für Sie!
PS:
In der CH gibt’s keine ‘Entscheidungsträger’. Dieser grauenhafte Import-Ausdruck gibt’s nur in Teutonien (also im Ausland)!
Bei uns gibt’s evtl. Hosenträger und Packträger, fertig!
Sonst sind es Verantwortliche – schauen Sie einmal ins Gesetz.
Merci et Joyeuses Pâques quand même.🙋🏻♂️
Gruss
RA lic. iur. U. Baur