Ein Tram-Simulationszentrum soll die Kapazität der Fahrdienstausbildung bei den VBZ weiter steigern und deren Effizienz und Flexibilität erhöhen. Die Verkehrsbetriebe reagieren damit auf den steigenden Bedarf an qualifiziertem Fahrpersonal sowie auf langfristige gesellschaftliche und betriebliche Entwicklungen. Die Ausgaben für die Anschaffung belaufen sich auf 1,9 Millionen Franken.
Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) planen die Anschaffung eines Tram-Simulationszentrums für die Grundausbildung und die Nachschulung ihrer Trampilot*innen. Die Anschaffung ist eine von vielen Massnahmen, mit welchen die VBZ laufend ihre Prozesse optimieren, die Qualität ihrer Ausbildung steigern und auf branchenübergreifende Entwicklungen wie den Arbeitskräftemangel reagieren.
Ein solcher Simulator, der im Wesentlichen aus einem Nachbau des Führerstands des neusten VBZ-Tramtyps Flexity, einem Instruktor*innen-Arbeitsplatz, Bildschirmen sowie Steuerungssoftware besteht, soll Anfang 2026 im Depot Kalkbreite seinen Betrieb aufnehmen. Der Simulator soll dazu beitragen, die Aus- und Weiterbildung der Zürcher Trampilot*innen weiter zu optimieren. Konkret wird die Ausbildungskapazität erhöht, während die Aus- und Weiterbildung für das Tram-Fahrpersonal noch effizienter sowie flexibler wird und sich die Unfallprävention weiter verbessert.
Um auch in Zukunft ein bedarfsorientiertes Angebot sicherzustellen und die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten, sind die Verkehrsbetriebe auf gut ausgebildetes Fahrpersonal angewiesen. Aufgrund von demografischen Veränderungen der Bevölkerung wie der Pensionierung der Baby-Boomer, der zunehmenden Verbreitung von Teilzeitpensen, Angebotsausbauten wie z. B. dem Tram Affoltern und Veränderungen im Tramnetz aufgrund von Temporeduktionen wird die Kapazität bei der Tramausbildung bereits seit Jahren sukzessive erhöht und soll auch in Zukunft an den steigenden Bedarf angepasst werden.
Digitale Optimierung eines bewährten Ausbildungskonzepts
Vor diesem Hintergrund muss die Kapazität der Tramausbildung über die nächsten fünf Jahre stark erhöht werden. Dies ist mit dem heutigen Ausbildungskonzept, das auf Theorieunterricht verbunden mit der praktischen Ausbildung auf dem Streckennetz basiert, aufgrund der herrschenden Rahmenbedingungen nicht wirtschaftlich umsetzbar. Faktoren wie die Fahrzeugverfügbarkeit, die zeitliche Limitierung der Praxisausbildung auf Nebenverkehrszeiten, der Raumbedarf für den Theorieunterricht oder die Verfügbarkeit von Ausbildungspersonal zeigen zunehmend die Grenzen der klassischen, analogen Ausbildung auf. Auch nach der Einführung des Tramsimulators finden weiterhin Aus- und Weiterbildungsmodule auf dem Liniennetz statt.
In der sicheren Umgebung des Simulationszentrums können jederzeit und unabhängig von Verkehrs-, Wetter- und Fahrwegbedingungen Ereignisse und Situationen geübt werden, die im realen Trambetrieb nicht alltäglich und nur mit grossem Aufwand zu simulieren sind. Die VBZ haben in den letzten Jahren die Einsatzmöglichkeiten für einen Tramsimulator eingehend geprüft, wobei auch die durchwegs positiven Rückmeldungen anderer Verkehrsbetriebe in die Planung eingeflossen sind.
«Wir bauen das Tramnetz in der Stadt Zürich in den kommenden Jahren gezielt aus. Dies geht nur mit qualifiziertem Fahrpersonal. Der Tramsimulator ist ein innovativer Ausbildungsansatz zur Ergänzung der klassischen Ausbildung und ein Beitrag zur Linderung des Arbeitskräftemangels»
, ist Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements Industrielle Betriebe, überzeugt.
Die Ausschreibung für das Simulationszentrum wird zurzeit vorbereitet, die Zuschlagserteilung ist für den Herbst 2024 vorgesehen. Für die Beschaffung des Simulationszentrums und die nötigen baulichen Anpassungen der Infrastruktur im Depot Kalkbreite hat der Stadtrat neue einmalige Informatikausgaben von 1 900 000 Franken beschlossen. Die Finanzierung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Verkehrsrates.
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