NW: Regierungsrat nimmt «Tunnel kurz»-Petition ernst

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Eine Petition verlangt die zeitnahe Realisierung des Doppelspurtunnels zwischen Hergiswil Dorf und Hergiswil Matt. Der Regierungsrat unterstützt das Ansinnen, weist jedoch auf den nationalen Planungsprozess und damit zusammenhängende Vorgaben hin. Es wird gegenwärtig geprüft, ob das Projekt eine Chance auf den nächsten Bahn-Ausbauschritt hat, weil dadurch die Fahrplanstabilität auf dem Zentralbahn-Netz entscheidend verbessert werden könnte.

Ende Februar ging beim Kanton die von 464 Personen unterzeichnete Petition «Tunnel kurz Hergiswil – endlich vorwärts machen!» ein. Die Petitionäre fordern vom Regierungsrat eine umgehende Projekteingabe für den seit geraumer Zeit beabsichtigten Zentralbahn-Doppelspurtunnel zwischen Hergiswil Dorf und Hergiswil Matt. Das Vorhaben soll Eingang finden im nächsten nationalen Bahn-Ausbauschritt des Bundes – in der sogenannten Botschaft 2026, welche dem nationalen Parlament zur Beschlussfassung und Finanzierung unterbreitet wird.

Der Nidwaldner Regierungsrat weiss um die Bedeutung des Doppelspurausbaus in Hergiswil und begrüsst die Stossrichtung der Petitionäre. In seinem Antwortschreiben hält er aber auch fest, dass der Bund im Ausbauschritt 2035 den Fokus auf Elemente langfristiger Grossprojekte wie dem Durchgangsbahnhof Luzern sowie auf Massnahmen zur Konsolidierung des bereits beschlossenen Bahnangebots legt, damit eine verlässliche Basis für weitere Ausbauschritte geschaffen werden kann.

«Explizit nicht vorgesehen in der Botschaft 2026 ist die Möglichkeit der Kantone, neue Angebotsziele einzugeben»

, erläutert Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer.

Der Regierungsrat betont darüber hinaus, dass für sich alleinstehende Infrastrukturmassnahmen wie der Doppelspurausbau in Hergiswil nicht in Planungsprozesse von Ausbauschritten eingebracht werden können. Diese müssten aus einem nachweisbaren Bedarf zur Aufrechterhaltung des Bahnangebots oder aus neuen Erkenntnissen zur Fahrplanstabilität oder zu Produktionsanforderungen der Zentralbahn hervorgehen.

«In diesem Punkt finden gegenwärtig entsprechende Abklärungen unter anderem mit der Zentralbahn statt»

, hält Therese Rotzer-Mathyer fest.

Diese werden voraussichtlich bis im Herbst andauern.

Wird der «Tunnel kurz» in Hergiswil in der Botschaft 2026 nicht als stabilisierende Massnahme aufgenommen, eröffnet sich im darauffolgenden Bahn-Ausbauschritt (Botschaft 2030) eine weitere Möglichkeit. In diesem können die Planungsregionen neue Angebotsziele und Ausbaubedürfnisse formulieren.

«Nur mit einer durchgehenden Doppelspur zwischen Luzern und Hergiswil können weitere Verbesserungen auf dem Netz der Zentralbahn umgesetzt werden»

, stimmt Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer den Petitionären zu.

Voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen unter der Federführung des Bundes die Planungsarbeiten für die Botschaft 2030. Als Grundlage hierfür wird der Kanton noch im laufenden Jahr mit einer externen Studie starten.


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