Zivilcourage: Intervention bei sexueller Belästigung in Tram

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Vor zehn Jahren hat die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) ihre Broschüre «Bitte misch dich ein!» erstmals publiziert. Zivilcourage bleibt für die Gesellschaft wichtig, wie die Kantonspolizei Basel-Stadt in Erinnerung ruft. So konnte sie unlängst dank dem beherzten Eingreifen von Jugendlichen eine Person, die einer sexuellen Belästigung verdächtigt wird, in einem Tram anhalten und kontrollieren.

In ihrer Broschüre setzt sich die SKP nicht nur vertieft mit dem Thema Zivilcourage auseinander, sie gibt auch praktische Tipps, um im Ernstfall gefahrlos unterstützend oder helfend einzugreifen. Wer eine Straftat beobachtet, sollte stets den Selbstschutz beachten und Hilfe durch weitere Dritte einfordern. Vor allem aber ist die Polizei umgehend über die Notrufnummer 117 zu alarmieren.

Beim Absetzen des Notrufs ist es wichtig, dass der Standort angegeben werden kann. Wenn mutmassliche Täter flüchten, hilft es der Polizei, sie möglichst detailliert zu beschreiben. Dabei kommt es vor allem auf die Grösse und auffällige Äusserlichkeiten wie auffälliges Schuhwerk, Tätowierungen und die Fluchtrichtung an. Noch hilfreicher ist es, wenn ein Foto oder eine Videosequenz zur Verfügung gestellt wird.

Wenn Menschen verletzt sind, kann jede und jeder Erste Hilfe leisten (und ist im Rahmen seiner Möglichkeiten auch dazu verpflichtet). Die Frage, tue ich das Richtige, wenn ich von einer solchen Situation überrascht werde, ist wie folgt zu beantworten: In einer Erste Hilfe-Situation ist nur nichts machen falsch.

Bei einer Auseinandersetzung ist die Alarmierung der wichtigste und beste Schritt. Wenn man es sich zutraut und nicht alleine ist, darf man auch in einer verhältnismässigen und rechtlich zulässigen Weise eingreifen. So wie jene sechs Jugendlichen, die am vergangenen Wochenende Zeuge von sexuellen Übergriffen auf zwei Geschwister in einem Tram geworden waren. Sie stellten sich schützend zwischen den mutmasslichen Täter und die Opfer. Anschliessend hinderten sie den Täter daran, das Tram zu verlassen, bis die Polizei eintraf. Diese konnte den mutmasslichen Täter anhalten und zuhanden der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt rapportieren. Diese hat ein Verfahren eingeleitet.

Die Kantonspolizei Basel-Stadt bedankt sich herzlich bei den Jugendlichen für ihr beherztes Eingreifen, das auch von den Opfern sehr geschätzt wurde und bei allen anderen Personen, die der Polizei wertvolle Beobachtungen melden. Im vergangenen Jahr gingen rund 58’000 Notrufe bei der Kantonspolizei Basel-Stadt ein.


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