In der Nacht auf den 22. Mai 2024 ist es im Lötschbergtunnel zwischen Hohtenn und Kandersteg zu einem Chemievorfall gekommen. Bei einem geladenen IBC-Container auf einem Güterzug war eine chemische Flüssigkeit ausgetreten. Im Kanton Bern wurde niemand verletzt und es bestand keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Der Güter- sowie der Personenverkehr musste mehrere Stunden unterbrochen und der Bahnhof abgesperrt werden.
Der Kantonspolizei Bern wurde am Mittwoch, 22. Mai 2024, kurz nach 2:35 Uhr gemeldet, dass es auf der Bergstrecke im Lötschbergscheiteltunnel auf Höhe Hohtenn (Kanton Wallis) zu einem Chemievorfall gekommen und bei einem Lastwagen, der auf einem Güterzug verladen war, eine chemische Flüssigkeit ausgetreten sei. Der Güterzug konnte daraufhin in Kandersteg angehalten werden.
Die sofort ausgerückten Einsatzkräfte evakuierten in Kandersteg aus Sicherheitsgründen das Bahnhofgebäude und sperrten die Bahnhofstrasse ab. In der Folge konnte beim betreffenden Lastwagen, der einen IBC-Container mit einer chemischen Flüssigkeit geladen hatte, ein Leck festgestellt werden, das schliesslich durch die Angehörigen der Feuerwehren behoben werden konnte. Im Kanton Wallis erlitten 5 Tunnelarbeiter durch das Austreten der chemischen Flüssigkeit Atembeschwerden und Reizungen der Augen. Im Kanton Bern wurde niemand verletzt. Gemäss ersten Messungen bestand keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Beim austretenden Stoff handelte es sich um Essigsäure und Wasserstoff, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte.
Für die Arbeiten vor Ort musste der Personen- und Güterverkehr sowie die Umgebung des Bahnhofs in Kandersteg für mehrere Stunden gesperrt werden. In dieser Zeit wurden Ersatzbusse eingesetzt. Da im Kanton Wallis mehrere Personen beim Chemievorfall verletzt wurden, liegt die Zuständigkeit für die weiteren Abklärungen bei der Kantonspolizei Wallis und der Staatsanwaltschaft Wallis, Amt der Region Oberwallis.
Nebst mehreren Patrouillen und Spezialdiensten der Kantonspolizei Bern standen Im Kanton Bern Angehörige der Feuerwehren Thun, Kandersteg, Frutigen sowie der Lösch- und Rettungszug BLS im Einsatz. Zudem waren Angehörige der Chemiewehr Thun vor Ort. Spezialisten des Amts für Wasser und Abfall des Kantons Bern waren ebenfalls involviert.
Summarischer Bericht der SUST |
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Das Auslaufen einer chemischen Flüssigkeit aus einer Gefahrgutumschliessung am Mai 2024 ist darauf zurückzuführen, dass das Grosspackmittel (IBC) beim Verpacken mit einem Schraubdeckel ohne Einrichtung zur Entlüftung verschlossen wurde und somit die beim Gefahrgut UN 3149 entstehenden Gase nicht entweichen konnten. Der Druck stieg kontinuierlich an, bis der IBC barst. RID/ADR schreiben für Gefahrgut UN 3149 vor, dass die Grosspackmittel (IBC) mit einer Einrichtung zur Entlüftung während der Beförderung versehen sein müssen. Weitere Erkenntnisse sind durch eine vertiefte Untersuchung nicht zu erwarten. Die SUST schliesst die Untersuchung nach Art. 45 VSZV mit einem summarischen Bericht ab. – Weitere Details und Bilder im summarischen Bericht der SUST |
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