2023 hat Thurbo über 35 Millionen Fahrgäste befördert – so viele wie noch nie in der Geschichte des Unternehmens. Die hohe Nachfrage spiegelt sich auch im erneut positiven Jahresergebnis der Regionalbahn wider. Ebenfalls erfreulich sind die hohe Pünktlichkeit der Thurbo Züge sowie die vollbesetzten Ausbildungsklassen bei den Lokführer:innen. Ständerätin Brigitte Häberli-Koller wurde als Vertreterin des Kantons Thurgau neu in den Verwaltungsrat der Regionalbahn gewählt.
Die Fahrgäste sind definitiv zurück im öffentlichen Verkehr (öV). Im Jahr 2023 hat Thurbo 35.3 Millionen Menschen befördert, was für die Regionalbahn einen Rekord darstellt. Sowohl die Pendler:innen als auch die Freizeitreisenden haben die Thurbo Züge gegenüber 2022 nochmals intensiver genutzt und dabei fast 500 Millionen Kilometer zurückgelegt, womit die Personenkilometer um rund 19 Prozent zugenommen haben. Die hohe Nachfrage und die damit verbundenen Billetterträge resultieren in einem Gewinn von knapp 17 Millionen Franken, wobei auch das konsequente Kostenmanagement von Thurbo zum Ergebnis beigetragen hat. Da sich nach heutiger Einschätzung die Nachfrage weiterhin positiv entwickelt, dürfte es Thurbo möglich sein, die öffentliche Hand (Bund und Kantone) auch in diesem Jahr mit einem tieferen Abgeltungsbedarf zu entlasten.
Bei der Pünktlichkeit unter den besten
Punkto Pünktlichkeit gehört Thurbo nach wie vor zu den besten Bahnunternehmen in der Schweiz. 96.9 Prozent der Thurbo Züge haben ihr Ziel im Jahr 2023 pünktlich erreicht (Vorjahr 97.2). Auf einigen Linien ist die Pünktlichkeit dennoch kritisch (S1, S7, S14, S44, S35). Die viele Baustellen und der heftige Schneefall im Dezember haben die Pünktlichkeit der Thurbo Züge vor allem zum Jahresende hin belastet. Thurbo erreicht wie in den Vorjahren auch 2023 alle Zielwerte des Qualitätsmesssystems des Bundesamtes für Verkehr BAV (QMS RPV CH). Im Bereich Sauberkeit hat sich Thurbo verbessert, wobei sich die Regionalbahn bei der Verfügbarkeit der Toiletten noch steigern kann. Die Anzahl der Kundenreaktionen bleibt trotz mehr Kundinnen und Kunden auf tiefem und fast dem gleichen Niveau wie 2022.
Zwei zentrale Projekte sind auf Kurs
Die gemeinsame Fahrzeugbeschaffung von SBB, RegionAlps und Thurbo hat 2023 einen entscheidenden Schritt gemacht: Beim ersten von 286 Flirt Evo (Thurbo erhält davon 107) wurde im November 2023 der Wagenkasten mit den Drehgestellen vereint. Daraufhin rollte der Zug erstmals an die frische Luft und wurde von Stadler Rail in Bussnang nach Erlen ins Inbetriebsetzungszentrum überführt. Die Vorfreude auf die neuen Fahrzeuge ist auch bei den Eignern von Thurbo spürbar: So präsentiert sich die Thurgauer Regierung auf ihrem offiziellen Foto 2024/25 in der Halle von Stadler Rail in Erlen zwischen einem GTW und einem Flirt Evo von Thurbo.
Ebenfalls im November ist der Spatenstich für die neue Instandhaltungsanlage in Weinfelden erfolgt. Thurbo errichtet die Halle neu, in welcher dereinst die Flirt Evo für den Einsatz fitgemacht und später gewartet werden.
Auf der Drei-Länder-Linie täglich unterwegs
Mit dem Fahrplanwechsel per 10. Dezember 2023 hat Thurbo das Angebot auf mehreren Strecken etwa mit zusätzlichen Frühverbindungen verbessert. Der grösste Ausbau betrifft die Drei-Länder-Linie S7: Bisher nur an Wocheneden unterwegs, verkehrt sie seit Dezember 2023 täglich zwischen Romanshorn über Arbon, Rorschach, St. Margrethen, Bregenz bis nach Lindau-Reutin – und umgekehrt.
Ausbildung Lokpersonal
Thurbo legte 2023 einen Fokus auf die Lokführer:innen-Ausbildung: Zwei Ausbildungsklassen mit insgesamt zwei Lokführerinnen und 26 Lokführern haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Im August hat eine weitere Klasse mit drei Frauen und elf Männern die elfmonatige Ausbildung in Angriff genommen. Thurbo setzt auf hohe Ausbildungsstandards und bildet ihre Lokführer:innen seit jeher selber aus.
Neue Verwaltungsrätin für Thurbo
An der Generalversammlung vom 10. Juni 2024 wurde Ständerätin Brigitte Häberli-Koller als Vertreterin des Kantons Thurgau neu in den Verwaltungsrat der Regionalbahn gewählt. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Wirtschafts- und Verkehrspolitik bringt sie wertvolle Expertise in die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung der Regionalbahn ein. Brigitte Häberli-Koller ist bekannt für ihr tiefes Verständnis regionaler Bedürfnisse und ihre Fähigkeit, nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen zu fördern. Ihr Engagement für eine verbesserte Mobilität und die Stärkung der regionalen Infrastruktur wird entscheidend dazu beitragen, die Attraktivität und Effizienz des öffentlichen Verkehrs in der Region weiter zu steigern. Brigitte Häberli-Koller tritt die Nachfolge von Martin Simioni an, der als CEO der SAK eine neue Funktion ausserhalb des Kantons Thurgau übernimmt.
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