Jetzt hat die Bevölkerung die Gelegenheit, ihre Meinung zu den rund 60 vorgeschlagenen Massnahmen des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden und Umgebung zu äussern. In der Online-Partizipation, die bis am 14. Juli 2024 dauert, kann jede einzelne Massnahme kommentiert werden. Vorgängig haben dazu Mobilitätskonferenzen in drei GVK-Teilregionen stattgefunden, die entsprechenden Hinweise sind in die nun laufende Partizipation eingeflossen.
Der vielfältige Fächer der rund 60 vorgeschlagenen und aufeinander abgestimmten Massnahmen im Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung [s. Medienmitteilung vom 15.5.2024] wurde kürzlich in Mobilitätskonferenzen in drei GVK-Teilräumen diskutiert und bewertet. Als nächster Schritt findet bis und mit Sonntag, 14. Juli 2024 eine Online-Partizipation für alle Interessierten statt. Über eine interaktive Online-Karte kann jede einzelne Massnahme ausgewählt und kommentiert werden. Durch Klicken auf die entsprechende Massnahme auf der Karte erscheint ein Massnahmenblatt mit Detailinformationen. Direkt im Tool integriert ist zudem der Hinweise der Mobilitätskonferenz zu der jeweiligen Massnahme. Eine Filtermöglichkeit nach Handlungsfeld erleichtert die Massnahmen-Auswahl.
Die Behördendelegation des GVK Raum Baden und Umgebung ruft die Bevölkerung auf, möglichst zahlreich an dieser Partizipation teilzunehmen und so die Mobilität der Zukunft in dieser Region aktiv mitzugestalten. Diese Hinweise fliessen in die definitive Festlegung der Massnahmen im GVK Region Baden und Umgebung für den Zeithorizont bis 2040 ein. Seit Mitte Mai bis etwa Mitte August findet in der Region zudem eine Informationskampagne statt, seit dieser Woche auch in den Bussen der RVBW. In den neun Gemeinden Untersiggenthal, Obersiggenthal, Freienwil, Ehrendingen, Ennetbaden, Baden, Wettingen, Neuenhof und Killwangen werden Plakate aufgestellt, mit dem Ziel, zur Diskussion der Massnahmen und zur Teilnahme an der Online-Partizipation einzuladen.
Vielfältige Hinweise aus den Mobilitätskonferenzen in den drei Teilräumen
Wie erwähnt wurde der Fächer mit den rund 60 vorgeschlagenen Massnahmen in den Mobilitätskonferenzen in den drei Teilregionen «Mitte» (Baden/Turgi, Freienwil, Ehrendingen, Ennetbaden), «West» (Untersiggenthal, Obersiggenthal) und «Ost» (Wettingen, Neuenhof, Killwangen) von insgesamt über 150 Teilnehmenden engagiert, intensiv und fachlich fundiert diskutiert – wobei je nach Teilregion der Fokus auch auf lokale Aspekte gelegt wurde.
In allen drei Teilregionen ist der Massnahmenfächer in den fünf Handlungsfeldern auf grundsätzlich positive Resonanz gestossen. Das prognostizierte Verkehrswachstum im GVK-Raum soll aus Sicht der Teilnehmenden durch Massnahmen im öV sowie Fuss- und Veloverkehr aufgefangen werden. Ausdrückliche Zustimmung haben deshalb die Massnahmen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs erhalten, insbesondere die tangentialen Buslinien, die Busbevorzugung und die Aufwertung der Bahnhöfe Wettingen und Turgi. Auch die geplanten Aufwertungen der Ortsdurchfahrten, die Erweiterung des Verkehrsmanagements sowie die Optimierungen und die Steigerung der Attraktivität und Sicherheit im regionalen Velonetz wurden begrüsst. Die Vorschläge zur Optimierung des Brückenkopfs Ost zielen nach Ansicht der Mobilitätskonferenz in die richtige Richtung, es sollen aber noch weitere Lösungsvorschläge im Anschluss an das GVK vertieft werden. Die Behördendelegation hatte zudem von den Mobilitätskonferenzen Hinweise zum Thema Zentrumsentlastung (Strassenumfahrung für den motorisierten Individualverkehr) eingefordert. Diese sind differenziert ausgefallen – sowohl nach Teilregion als auch innerhalb der einzelnen Teilregionen.
Wie weiter nach der Online-Partizipation?
Die im Rahmen der jetzigen Online-Partizipation abgegebenen Kommentare sind – wie in den drei bisherigen Partizipationsrunden – öffentlich und bleiben auch nach Abschluss auf der Projektwebseite einsehbar. Ob und in welchem Masse eine Zentrumsentlastung langfristig dazu beitragen kann, die Ziele des GVK noch besser zu erreichen, ist offen. Einen entsprechenden Entscheid wird die Behördendelegation im Herbst 2024 fällen, wenn alle dazu nötigen Grundlagen vorliegen (Beitrag Zielerreichung, Kosten/Nutzen, Finanzierbarkeit usw.). Dabei berücksichtigt die Behördendelegation auch die Diskussionen und Rückmeldungen aus den Mobilitätskonferenzen und aus der heute gestarteten Online-Partizipation.
Den definitiven Massnahmenfächer wird die Behördendelegation voraussichtlich Anfang 2025 zuhanden des Regierungsrats vorschlagen. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die bau-, verkehrs- und umwelttechnische Machbarkeit der Massnahmen stufengerecht nachgewiesen sein. Gleichzeitig gilt es, die Finanzierbarkeit sowie das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen abzuwägen. Die zur Umsetzung vorgeschlagenen Massnahmen im Zuständigkeitsbereich des Kantons werden durch den Grossen Rat beschlossen. Dieser Beschluss wird per Ende 2025 / Anfang 2026 angestrebt. Die zur Umsetzung vorgeschlagenen Massnahmen im Zuständigkeitsbereich der Gemeinden sollen nach Beschluss des Grossen Rats Anfang 2026 verbindlich gesichert werden.
Links
- Zur Online-Partizipation vom 24.6. bis 14.7.2024: interaktive Karte
- Webseite „Das GVK Raum Baden und Umgebung kurz erklärt“
- Projektwebseite GVK Raum Baden und Umgebung
- Informationen zum Partizipationsprozess des GVK Raum Baden und Umgebung
- Anmeldung Info-Letter GVK Raum Baden und Umgebung
- Badener Tagblatt: Abfuhr für Limmattalbahn via Tägerhard: Für Neuenhofer Gemeinderat sind «keine Entlastungen erkennbar»
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