ZVV-Rahmenkredit 2025/2026: Regierungsrat beantragt 872 Mio. für öV

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ZVV-Dachmarken-Kampagne:  Sujet «Richtige Richtung». / Quelle: ZVV

Der öffentliche Verkehr soll auch in den nächsten zwei Jahren gemäss den raumplanerischen, verkehrs- und umweltpolitischen Zielsetzungen des Kantons betrieben und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Das budgetierte Defizit des ZVV für die nächsten zwei Jahre, das mit dem Rahmenkredit gedeckt wird, liegt bei total 872 Mio. Franken. Es liegt gegenüber den Annahmen der Vorjahresplanung um knapp 57 Mio. Franken tiefer. Das strategische Ziel, den Kostendeckungsgrad über 60 Prozent zu halten, wird in beiden Rahmenkreditjahren erfüllt.

Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) erfüllt seine Aufgaben innerhalb eines Rahmenkredits, der vom Kantonsrat für eine Fahrplanperiode von in der Regel zwei Jahren festgelegt wird. Dieser stützt sich auf die politischen Rahmenbedingungen und Leitlinien, die der Regierungsrat und der Kantonsrat im Rahmen der Grundsätze über die mittel- und langfristige Entwicklung von Angebot und Tarif im öffentlichen Personenverkehr für die Jahre 2025 – 2029 festgesetzt hat (KR Vorlage 5918).

Zunehmender Aufwand …

Gegenüber dem letzten Budget für das Jahr 2024 steigt der Gesamtaufwand bis Ende 2026 um 74 Mio. auf total 1’240 Mio. Franken an. Ausschlaggebend für den Anstieg sind insbesondere folgende Punkte:

In den nächsten zwei Fahrplanjahren sind weitere Ausbauten und Verbesserungen des öffentlichen Verkehrsangebots angedacht. Damit sollen in erster Linie die hohe Qualität des bestehenden Angebots und ausreichende Kapazitäten auf allen Linien sichergestellt werden. Die Mehrkosten für diese Angebotsänderungen belaufen sich in den nächsten zwei Jahren auf gut 23 Mio. Franken.

Zudem wirken sich die höheren Kapitalfolgekosten aufgrund des hohen Ersatz-, Erweiterungs- und Erneuerungsbedarf von Depots, Werkstätten und Rollmaterial sowie der weiteren Umsetzung der Dekarbonisierungsstrategie aufwandsteigernd aus.

Und schliesslich fällt der Wegfall der sogenannten «Vorteilsanrechnung» im Jahr 2026 stark ins Gewicht. Seit 1996 erhält der Kanton Zürich vom Bund finanzielle Abgeltungen für seine Investitionen in die erste Neubaustrecke der Zürcher S-Bahn. Seit 2011 beträgt diese Abgeltung pauschal 45 Mio. Franken pro Jahr. Da die Vereinbarung mit dem Bund im Jahr 2025 planmässig ausläuft, fehlt diese Aufwandminderung ab 2026 in der Rechnung des ZVV.

… aber auch höhere Einnahmen

Voraussichtlich steigen aber auch die Einnahmen, insbesondere die Erlöse aus Ticketverkäufen deutlich an. Das Mobilitätswachstum wird aufgrund der derzeit positiven Entwicklung auch für die folgenden zwei Jahre optimistisch eingeschätzt. Insgesamt dürfte im Vergleich zum Budget 2024 der Verkehrsertrag bis ins Jahr 2026 um gut 44 Mio. Franken ansteigen.

Der Kostendeckungsgrad sinkt unter diesen Voraussetzungen – insbesondere infolge des Wegfalls der Vorteilsanrechnung – leicht von 65 Prozent im Jahr 2025 auf 62,3 Prozent im Jahr 2026. Er liegt damit aber immer noch deutlich über dem von Regierungsrat und Kantonsrat festgelegten Zielwert von 60 Prozent.


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