Die SBB schliesst in Absprache mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) die Reisezentren (Schalter) in Andelfingen, Bauma, Bubikon, Dielsdorf, Pfäffikon ZH und Wald per 1. Januar 2025 und wandelt sie in Bahnhöfe mit Selbstbedienung um. Damit reagiert sie auf die abnehmende Nachfrage in diesen Reisezentren. Der Billettkauf bleibt über verschiedene Kanäle weiterhin einfach möglich.
Die SBB hat den Auftrag, mit den öffentlichen Mitteln wirtschaftlich und haushälterisch umzugehen. Deshalb hat sie in Absprache mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) entschieden, die Reisezentren Andelfingen, Bauma, Bubikon, Dielsdorf, Pfäffikon ZH und Wald per 1. Januar 2025 zu schliessen und diese Standorte in Bahnhöfe mit Selbstbedienung umzuwandeln. Die Frequenzen und Billettverkäufe in diesen Reisezentren sind sehr tief.
Während in kleinen Reisezentren die Anzahl Kundinnen und Kunden weiter stark abnimmt, nimmt in den mittleren und grossen Reisezentren der Wunsch nach persönlicher Beratung für komplexere Anliegen laufend zu. Deshalb erneuert die SBB ihre Reisezentren und passt sie den Kundenbedürfnissen an. Die neue Einrichtung ermöglicht mehr persönliche Austausche mit den Kundenberaterinnen und -beratern. Seit 2022 wurden in der Region Zürich die Reisezentren im Flughafen, in Meilen, Uzwil, Zürich Enge und im Zürich HB erneuert, in Uster ist dies für das Jahr 2026 geplant.
Unkomplizierter Billettkauf auch weiterhin möglich
Neben den weiterhin bestehenden 29 Reisezentren im Gebiet des ZVV (davon 27 im Kanton Zürich) bietet die SBB auch persönliche Beratung rund um die Uhr am Telefon: Im SBB Contact Center (Tel. 0848 44 66 88, CHF 0.08/Min.) kümmern sich über 300 Mitarbeitende 24/7 um die Anliegen der Kundinnen und Kunden und unterstützen diese unter anderem beim Billett- oder Abokauf und helfen bei Bedarf auch telefonisch bei der Bedienung des Billettautomaten. Über SBB Mobile und SBB.ch sind jederzeit Fahrplanauskünfte und Billette erhältlich. Das automatische Ticketing EasyRide vereinfacht den Billettbezug zusätzlich. In der Tat werden SBB Mobile und SBB.ch bei den Kundinnen und Kunden immer beliebter: Anfang 2024 wurden nur noch 4 Prozent aller verkauften Billette in den 121 SBB Reisezentren und im SBB Contact Center bezogen. 2019 waren es noch knapp 10 Prozent.
NEIN zur Schliessung des Bahnhofschalters Andelfingen |
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Am 5. August 2024 meldete die Presse den Entscheid der SBB, den Bahnhofsschalter in Andelfingen zu schliessen. Diese Absicht sei mit dem ZVV abgestimmt worden, wobei das anstehende Ereignis an der Regionalen Verkehrskonferenz Weinland nicht angekündigt wurde. Alle politischen Parteien aus dem Bezirk Andelfingen fordern einstimmig die Weiterführung des bedienten Bahnhofsschalters in Andelfingen. Dazu gibt es folgende Argumente: – Dass sogar Andelfingen als Bezirkshauptort den einzigen bedienten SBB-Schalter im Bezirk verlieren soll, bedeutet eine massive Verschlechterung des Service public und ist für uns inakzeptabel. – Unser Bezirk benötigt den öffentlichen Verkehr und seine Angebote insbesondere für die jüngeren Generationen in Ausbildung sowie die ältere Bevölkerung, die auch gerne einmal eine Reise als Gruppe unternimmt. Kostenpflichtige Hotlines sind kein gleichwertiger Ersatz. – Die SBB ist in Sachen Digitalisierung noch nicht so weit, dass alle ihre Angebote auch bequem online erworben werden könnten. Bspw. ist der SBB Webshop für internationale Reisen noch nicht für die SBB Mobile App optimiert. – Auch Personen, die weniger technikaffin sind, schätzen eine persönliche Beratung für Reisen in der Schweiz oder ins Ausland sowie für die Organisation von Gruppenreisen. – Ebenso sind Personen mit einer Beeinträchtigung auf die Bedienung am Schalter angewiesen. – Ein bedienter Schalter fördert den für die SBB interessanten Verkauf internationaler Billette. – Der Schalter in Andelfingen ist nicht überlaufen wie jener in Winterthur. Trotzdem gibt es in Stosszeiten auch hier Wartezeiten aufgrund der Nachfrage. Die Freundlichkeit und Qualität bei der Bedienung werden geschätzt. – Der Bezirk Andelfingen braucht auch in Zukunft eine persönliche SBB-Beratung bei Reise-Planung und Kauf von Tickets und Angeboten. Kosteneinsparungen sind für SBB auch durch nachfrageoptimierte Öffnungszeiten möglich. – Die Bahnzentren in Winterthur, Schaffhausen, Frauenfeld und Stein am Rhein sind oft stark ausgelastet und mit unpersönlichen Leitsystemen ausgestattet. Nicht wenige empfinden die Gesamtsituation als befremdlich, wenn nicht gar als schwierig. – Unverständlich ist, dass die SBB einen Bahnschalter im Bezirkshauptort mit jenem in einem Hauptbahnhof vergleicht. Die Beurteilung muss faire Kriterien verwenden und transparent sowie auch nachvollziehbar sein. Wie eine Leserin in der Andelfinger Zeitung schreibt, braucht es für Gruppentickets einen Kauf am Schalter, da viele Reisende bei aussergewöhnlichen Tickets die mündliche Beratung dem digitalen Angebot vorziehen. Das Personal vor Ort sorgt zudem auch im Interesse der SBB dafür, dass Bahnhöfe nicht zu verwaisten Unorten werden, sondern für alle möglichen Belange eine hochkompetente Anlaufstelle zur Verfügung steht. – Brief der Parteien im Bezirk Andelfingen an die SBB |
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